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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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abgetragener Anzug.
    Sie bewunderte gerade einen Braunen, der von einem Mädchen geführt wurde, das zu zierlich für die Aufgabe wirkte, als sie auf der gegenüberliegenden Seite des Rings einen Mann entdeckte. Er beobachtete die Pferde mit Kennermiene und machte sich von Zeit zu Zeit Notizen auf seinem Rennprogramm.
    Sie bewegte sich behutsam durch die Menge, bis sie in seiner Nähe stand. Noch war sie sich nicht sicher, ob er ihr Mann war. Zuerst wollte sie ihn ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.
    Ihren zweifelhaften Fähigkeiten als Spionin kam der Umstand zugute, dass ein anderer Mann sich ihrer Beute näherte und ihn ins Gespräch zog. Als er den Mund öffnete, entpuppte er sich als Ire. Wahrscheinlich war es ein Klischee, aber Dora hatte immer angenommen, dass die Iren ein gutes Pferd erkannten, wenn sie eins sahen, besonders dann, wenn es sich um ein Rennpferd handelte.
    Das Gespräch der beiden Männer lieferte ihr nicht allzu viele Informationen, weil es sich um jemanden zu drehen schien, den beide kannten. Der Betreffende war von einem Pferd gefallen und steckte jetzt »von den Zehen bis zu den Zähnen« in Gips.
    Nachdem sie beschlossen hatte, diese beiden Männer zu fragen, welches Pferd ihrer Meinung nach im Ziel die Nase vorn haben würde, legte sie sich die richtigen Worte zurecht. Schließlich holte sie tief Luft, setzte ihr mutigstes Lächeln auf und trat vor die beiden hin.
    »Guten Tag, es tut mir leid, Sie zu stören, doch ich brauche Ihren Rat.«
    Beide Männer hörten auf zu reden und sahen sie an. Sie konnte nicht erkennen, was sie von ihr hielten, aber da sie höflich lächelten und nicht in die entgegengesetzte Richtung davonliefen, mühte sie sich tapfer weiter.
    »Die Sache ist die, ich bin eine Wette eingegangen.«
    »Oh ja?«, fragte einer der beiden.
    »Ein Freund hat mit mir gewettet, dass ich es nicht schaffen würde, einen Gewinner für das nächste Rennen zu ermitteln – nicht für dieses hier, da wäre ich zu spät dran –, und ich brauche wirklich etwas Hilfe.« Ein weiteres mutiges Lächeln zauberte den beiden Männern ihrerseits ein Lächeln aufs Gesicht, in dem gerade die richtige Portion Nachsichtigkeit lag. Dora ließ sich gern herablassend behandeln, wenn sie dafür die Informationen bekam, die sie brauchte. Da sie selbst ein Ende eines Pferdes nicht vom anderen unterscheiden konnte, hatten die beiden schließlich jedes Recht, ein wenig anmaßend zu sein.
    »Nun, meine Liebe, wollen Sie eine Siegerwette oder eine Platzwette abschließen?«, erkundigte sich der Mann, den sie als Erstes entdeckt hat.
    »Es tut mir leid, Sie werden mich für furchtbar ignorant halten, aber was ist eine Platzwette?«
    »Sie wetten darauf, dass Ihr Pferd einen der Plätze macht – den ersten, zweiten oder dritten. Sie müssen den doppelten Einsatz zahlen, doch Ihre Chancen stehen besser«, erklärte der andere Mann.
    »Ähm – ich denke, eine Platzwette. Mein Freund hat keine genauen Angaben gemacht.«
    »Was für eine Art Freund würde Sie dazu bringen, etwas Derartiges zu unternehmen, wenn Sie nicht viel über das Thema wissen?«
    Dora lächelte. »Ein Freund, der hofft, dass ich kneife«, antwortete sie, obwohl das nicht der Wahrheit entsprach. Tom wünschte sich durchaus, dass sie die ihr gesteckten Ziele erreichte.
    »Hm, lassen Sie uns mal überlegen«, sagte der erste Mann und holte sein Rennprogramm hervor. »Was meinen Sie, Jerry?«
    Auch Jerry holte sein Programm hervor. »Denken Sie nicht, wir sollten das lieber bei einem Drink besprechen? Können wir Sie zu einem Tröpfchen einladen, meine Liebe?«
    Dora zögerte. Ein Drink mit zwei fremden Iren war auf keinen Fall Teil der Wette.
    »Kommen Sie, wenn Ihr Freund glücklich ist, Sie auf dem Rennplatz herumlaufen und nach Tipps suchen zu lassen, kann er nichts dagegen haben, wenn Sie sich unterdessen einen schnellen Drink gönnen«, befand der Mann, der nicht Jerry war. Er gab Dora die Hand. »Mein Name ist Gene.«
    »Ich bin … Dora.«
    »Sie scheinen sich da nicht ganz sicher zu sein, Dora. Wissen Sie mit Bestimmtheit, dass Sie nicht Dorothee oder sonst wie heißen?«
    Sie lachte. »Oh, ich heiße Dora, das weiß ich genau. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mit zwei wildfremden Männern auf einen Drink mitgehen sollte.«
    »Nichts für ungut, Dora«, bemerkte Jerry, »aber Sie haben uns angesprochen. Es war nicht andersherum. Wenn wir bereit waren, Ihnen zu vertrauen, denke ich, sollten Sie auch uns vertrauen.«
    »Hm, wir

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