Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
den Regalen, auf denen Produkte mit eigenartigen Namen standen.
    »War es der einzige Fuß?«
    Jo war verwirrt. »Hm, nein, er hatte ursprünglich zwei.«
    »Das ist gut. Dann müssen Sie einen Abdruck von dem noch vorhandenen Fuß anfertigen, die Zehen ein klein wenig anders anordnen und ihn ankleben.«
    »Wie soll ich das machen?«
    »Nun, Sie könnten es mit Gips versuchen, wenn Sie daraus auch den Fuß geformt haben. Wenn Sie ein anderes Material für den Fuß benutzt haben, würden Sie ihn besser ankleben.«
    »Und wie würde ich den Abdruck anfertigen?« Jos Interesse wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    »Da hätten Sie zwei Möglichkeiten. Sie könnten einen Abdruck von dem vorhandenen Fuß machen und dazu Plastilin oder Latexpulver benutzen.«
    »Das klingt alles sehr kompliziert.«
    »Das ist es gar nicht, wenn Sie erst einmal angefangen haben«, beruhigte der Mann sie. »Es macht Spaß.« Er zwinkerte ihr zu, als vertraute er ihr ein Geheimnis an. »Ich repariere selbst gern Dinge, wenn ich auf etwas wirklich Schönes stoße, das der Mühe lohnt.«
    Jo erwiderte sein Lächeln. »Und was ist die andere Möglichkeit?«
    »Sie schnitzen einen weiteren Fuß aus Lindenholz.«
    »Ich habe früher einige recht hübsche Kleinigkeiten für das Puppenhaus meiner Tochter geschnitzt.« Jo dachte an den kleinen Schrank, den sie angefertigt hatte. »Okay, was mache ich, nachdem ich den Fuß und alles andere geschnitzt oder geformt habe? Wahrscheinlich kann ich es nicht einfach mit Goldfarbe bemalen.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Oh nein. Sie werden Goldblatt oder zumindest eine Imitation davon auflegen müssen. Was Sie wahrscheinlich als Erstes brauchen werden, ist ein gutes Buch. Dann müssen Sie entscheiden, ob Sie anständige, alte Techniken anwenden wollen oder moderne, weniger authentische.«
    »Ich denke, ich sollte authentisch sein«, entschied sie nach kurzem Überlegen. »Ich will nicht deshalb neue Dinge erlernen, um alles zu verpfuschen.«
    »Sie sind eine Frau nach meinem Herzen!«, erklärte er. »Also, vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen sage, was Sie brauchen werden? Es wird ziemlich teuer. Ich gebe Ihnen etwas Lindenholzverschnitt dazu, damit Sie etwas mehr mit nach Hause bringen.«
    »Danke«, gab sie unterwürfig zurück und beschloss, ihm zu vertrauen.
    Als sie eine halbe Stunde später fortging, befand sie sich in einem leichten Schockzustand. Sie hatte eine Tragetasche mit vielen der geheimnisvollen Materialien, die sie auf den Regalen gesehen hatte, ein dünnes, aber gut illustriertes Buch über das Vergolden und einen Umschlag, auf dessen Rückseite sich viele zusätzliche Tipps befanden. Außerdem hatte sie Peters (sie nannten sich inzwischen beim Vornamen) Telefonnummer.
    »Sie werden es lieben, Goldblatt aufzutragen«, hatte er ihr versichert, während er ihr die Tür aufgehalten hatte. »Es ist wie Alchemie!«
    Dann klingelte ihr Telefon. Dora war mit ihren Vorstellungsgesprächen fertig. Sie verabredeten einen Treffpunkt, und Jo winkte in einem Anfall von Extravaganz ein Taxi heran.
    Als Dora sie fand, nippte Jo in einem nahen Café an einem Cappuccino, dankbar für ein wenig Ruhe. Sie blätterte eine Zeitschrift durch und genoss den Sonnenschein, der durchs Fenster drang. Neben ihr standen mehrere Tragetaschen, und als sie Dora sah, lächelte sie begeistert.
    »Wie bist du zurechtgekommen? Willst du einen Kaffee oder irgendetwas?«
    Dora ließ sich auf den Stuhl Jo gegenüber fallen. Sie war dankbar für die Kühle des Cafés und erpicht darauf, ihrem Martyrium ein wenig von seiner Schärfe zu nehmen, indem sie darüber sprach. »Wasser, bitte. Das war grauenhaft!«
    »Oh? Warum?« Jo stand auf und ging zur Theke. »Stilles Wasser oder Sprudelwasser?«, rief sie.
    »Sprudel.«
    Jo kam zurück und fragte: »Was ist passiert?«
    Dora dachte nach. »Hm, eigentlich ist nichts passiert, aber die erste Frau war so feindselig. Sie hat so getan, als taugte ich zu nichts Besserem als einem Job in einem Geschäft, weil ich früher in einer kleinen, ländlichen Stadt gearbeitet habe. Ich habe dieses Büro geleitet!«
    »Wie abscheulich!«, erwiderte Jo, nachdem sie Dora eine Flasche Wasser und ein Glas gegeben hatte.
    »Und sie hat vorgeschlagen, ich solle es als Zeitarbeitskraft versuchen, um mehr Erfahrung zu sammeln.«
    »Hm, das könnte eine recht gute Idee sein, findest du nicht?«, fragte Jo zaghaft. Sie wollte offensichtlich Dora nicht glauben machen, sie sei nicht auf ihrer Seite.
    Dora

Weitere Kostenlose Bücher