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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Kurze Zeit darauf hast du dich mit Philip verlobt. Er hat uns später im Pub erzählt, dass er deine Kochkünste überprüft habe, bevor er sich entschieden hat.«
    Jo schauderte. »Ich denke, ich bin sehr froh, dass er mich verlassen hat.«
    »Ich denke, das bin ich auch«, sagte Marcus.
    »Warum?« Jo wollte das Thema eigentlich nicht vertiefen, stellte die Frage aber dennoch.
    »Weil du nicht auf einem Kanalboot wärst und kurz vor dem Aufbruch nach Holland stündest, wenn ihr immer noch zusammen wärt.«
    War das eine gute Sache?, überlegte sie. »Stimmt, doch da ich nicht wirklich nach Holland fahren will, nützt mir das herzlich wenig.«
    Er nippte an seinem Wein und setzte sich wieder hin. »Aber es würde schön werden.«
    Jo nahm ihm gegenüber Platz und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Ich muss damit aufhören, dachte sie. Kein Wunder, dass meine Haare immer so durcheinander sind. »Ich glaube nicht.«
    Er sah sie weiter auf eine Weise an, die sie nervös machte. Unterzog er sie einer Musterung? Der letzte Gedanke entlockte ihr ein Lächeln, doch zu guter Letzt musste sie das Schweigen brechen.
    »Carole macht einen sehr netten Eindruck«, ging sie in die Offensive. »Sie ist sehr jung.«
    »Ja, eigentlich zu jung.«
    Plötzlich verebbte ihre Verlegenheit, und sie entspannte sich ein wenig. »Nun, es freut mich, dass du das zugeben kannst! Es ist nicht richtig, dass diese jungen Frauen sich an Männer vergeuden, die fast alt genug sind, um ihre Väter zu sein! Es ist natürlich ein Thema, das bei mir einen wunden Punkt berührt.«
    »Philip war immer ein Narr.« Bevor sie auf diese provokative Bemerkung reagieren konnte, fuhr er fort: »Aber das mit dem ›Sich-Vergeuden‹ gefällt mir nicht. Ich bin ein begehrter Mann, möchte ich bemerken.«
    Ein wenig kläglich akzeptierte sie, dass dies wahrscheinlich der Wahrheit entsprach, doch sie wollte seinem ohnehin stark ausgeprägten Ego keine zusätzliche Nahrung geben. Stattdessen zog sie erheitert die Augenbrauen hoch. »Begehrt von wem?«
    »Von vielen jungen Frauen, die versucht haben, mich einzufangen.«
    Sie kicherte. »Ich bin davon überzeugt, dass das stimmt, aber worauf haben sie es abgesehen? Auf dein gewaltiges Bankkonto oder auf deine anerkannten Fähigkeiten im Umgang mit Booten?«
    »Nun, bei den Frauen handelt es sich um Ersteres, doch bei den Männern eindeutig um Letzteres.«
    »Du bist also bei beiden Geschlechtern begehrt, ja?« Jo sann darüber nach, dass es seine Vorzüge hatte, in den mittleren Jahren zu sein. Man konnte sagen, was man wollte, ohne dass die Gefahr bestand, ernst genommen zu werden.
    »Aus verschiedenen Gründen, ja. Bist du eifersüchtig?«
    »Verblüfft«, erwiderte sie ernst. »Es sei denn natürlich, du hättest wirklich ein gewaltiges Bankkonto.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Das habe ich tatsächlich, aber warum bist du so provokant?«
    Sie schüttelte, immer noch lächelnd, den Kopf. »Bin ich nicht! Ich sage nur, dass ich nicht weiß, warum all diese Leute es auf dich abgesehen haben sollten. Was die Männer betrifft, kann ich es zumindest verstehen. Neulich abends war ein Mann hier, der meinte, du seist teuer, doch wenn man ein Kanalboot im Wert von dreihunderttausend Pfund besäße, seist du dein Geld wert. Verdammt!«, fügte sie hinzu, ärgerlich über sich selbst. »Das hätte ich dir nicht erzählen sollen. Jetzt wirst du noch eingebildeter denn je sein.«
    Seine Mundwinkel zuckten zu einem widerstrebenden Lächeln in die Höhe. »Wer hat behauptet, ich sei eingebildet?«
    »Es ist nicht nötig, das Offenkundige zu bemerken.«
    »Ist meine Einbildung so augenfällig?«
    »Jetzt sieh mich nicht so gekränkt an! Ich schätze, es fällt nicht jedem gleich auf.« Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig davon abhalten, seine Hand zu tätscheln.
    Er schüttelte schwach den Kopf und wandte sich ab, möglicherweise um ein Lächeln zu verbergen. »Also, wenn du weißt, dass ich der beste Skipper weit und breit bin, warum willst du dann nicht mit mir nach Holland kommen?«
    Jetzt geriet Jo in Erklärungsnotstand. Seufzend versuchte sie zu erläutern, wo ihr Problem lag. »Es hat nichts mit deinen Fähigkeiten als Skipper zu tun – dein Ruf eilt dir voraus. Ich habe einfach nur Angst davor, in einem kleinen Boot auf dem Meer zu sein.«
    »Es ist ein ziemlich großes Boot. Nach dem, was Michael mir erzählt hat, hat es einen sehr gut gewarteten Motor, obwohl ich natürlich weitere Checks durchführen werde.

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