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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Spaß.«
    Perditas Mundwinkel zuckten. »Und ein Abend mit dir soll Spaß sein, ja?«
    Er sah das Zucken ihrer Lippen und antwortete seinerseits mit einem Lächeln, bei dem fast der gesamten Filmmannschaft glühend heißer Schweiß ausgebrochen wäre. »Genau das. Geh und nimm schnell eine Dusche, während ich bei Kitty vorbeisehe. Sei in einer halben Stunde fertig. Okay?«
    Als Perdita unter Kittys Dusche stand, die die Bedeutung des Wortes »schnell« nicht kannte und es vorzog, ihr Wasser langsam und in winzigen Tröpfchen von sich zu geben, und zwar nur auf sorgfältig ausgewählte Teile des Körpers, wurde Perdita klar, dass es ganz nett war, ab und zu schikaniert zu werden. Nicht auf diese lässige James Bond-Art, sondern auf eine Art und Weise, die bedeutete, dass sie nicht eine einzige Entscheidung zu treffen brauchte. Sie konnte Lucas' Worte einfach so nehmen, wie sie gemeint waren. Sie brauchte sie nicht auf Hintergedanken abzuklopfen, um herauszufinden, ob er sie wirklich ausführen wollte, oder um mit detektivischem Geschick festzustellen, ob es ihm wirklich gut ging oder ob er das nur behauptete oder ob ihm die zusätzlichen Menschen um ihn herum auf die Nerven gingen und er es nur nicht sagen wollte.
    Als ihr ganzer Körper zumindest oberflächlich gewaschen war, trat sie aus der Dusche, trocknete sich ab und fragte sich, ob sie die Gelegenheit nutzen sollte, um ihrem Herzen, was Roger betraf, bei Lucas Luft zu machen. Wie würde Lucas reagieren? Wenn er gewusst hätte, dass Roger immer wieder heimlich versuchte, sie zu berühren, würde er wahrscheinlich etwas tun, das auf Körperverletzung hinauslief, und das wäre zwar einerseits befriedigend, andererseits aber nicht hilfreich. Nein, Perdita beschloss, Lucas in der Hinterhand zu halten, falls sie mit Roger allein nicht fertig wurde. Für den Augenblick würde sie aufhören, sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die vielleicht gar nicht eintraten, und sich auf den Abend mit Lucas vorbereiten. Bei ihm konnte sie so unfreundlich sein, wie es ihr gefiel, und wissen, dass ihr am nächsten Morgen keine unerfreulichen Konsequenzen drohten. Als sie sich ein wenig Feuchtigkeitscreme ins Gesicht schmierte, fragte sie sich einen Schwindel erregenden Augenblick lang, was passieren würde, wenn sie ihn verführte. Angenommen, sie kämen zusammen zum Frühstück hinuntergestolpert. Was würde Beverley denken?
    Beverley war ein Fan von Lucas - alle Pflegerinnen waren das. Aber würde sie ihn weiterhin bewundern, wenn er die Treppe hinunterkam, nachdem er die Nacht offensichtlich mit Perdita verbracht hatte? Sie seufzte, kicherte und massierte sich die Beine. Es war eine hypothetische Frage. Man verführte keinen Verführer. Man entschied lediglich, ob man sich verführen lassen wollte. Außerdem sah sie schrecklich aus. Er würde sie nicht einmal auf einem Toast serviert haben wollen, belegt mit Ratatouille und einem Dressing aus schwarzen Oliven.
    Perdita zog das erste Sommerkleid an, das sie fand und das nicht gebügelt werden musste, und ging zu Lucas und Kitty hinüber.
    »Liebes, du siehst entzückend aus, nicht wahr, Lucas?«
    »Viel besser. Sogar sauber.«
    »Ist er nicht nett? Lucas wird dich zu einem schönen Essen ausführen, damit du mal ein bisschen aus dem Krankenzimmer kommst. Also, wollt ihr zwei zuerst einen Drink? Das ist so viel billiger, als wenn man diese lächerlichen Preise in Restaurants bezahlen muss.«
    »Nun, dem armen kleinen Waisenmädchen wäre es grässlich, den netten Gentleman einen Penny mehr zu kosten als absolut notwendig, daher nimmt es vielleicht einen Drink mit seiner gütigen Gönnerin.«
    »Unfug«, brummte Lucas. »Wenn du und Kitty erst anfangt zu schwatzen, kommen wir nie mehr weg. Ich möchte mir heute Abend das Restaurant eines Kollegen drüben in Oxford ansehen, daher müssen wir jetzt los.«
    »Es ist doch erst halb sieben!«, protestierte Perdita. »Ich habe Kitty noch nicht mal richtig begrüßt.«
    »Oh, tu, was der Mann sagt«, meinte Kitty. »Ich habe den ganzen Tag damit verbracht, gesellig zu sein, ich habe wirklich keine Energie mehr, mit dir zu reden.« Sie lächelte voller Zuneigung, sodass die Worte wie eine Liebkosung waren.
    »Na schön, du grummelige alte Frau.« Perdita küsste Kitty auf die Wange. »Aber ich habe mein Handy dabei. Wenn du mich brauchst, lass Beverley mich anrufen, dann komme ich auf der Stelle wieder zurück.«
    Sobald sie auf dem weichen Ledersitz von Lucas' Wagen saß, wusste

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