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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ehrlich zu sein: Das habe ich auch getan, bis ich ihn dann wieder kennen lernte.«
    »Verstehe. Hat er Sie geschlagen oder so etwas?«
    »Nein. Er ist nur mit einer älteren Frau auf und davon gegangen.«
    Thomas schloss die Hand um eine Tasse, und sie zerbrach in Stücke. »Perdita! Es tut mir so Leid! Wieso habe ich das um Himmels willen getan?«
    »Ich weiß nicht. Aber machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Wir haben jede Menge Tassen.«
    »Nicht von diesem speziellen Teeservice.«
    »Es ist mir trotzdem egal. Beweine niemals etwas, das nicht dich beweinen kann.« Plötzlich musste Perdita daran denken, dass es ihr bisher noch nicht gelungen war, Kitty zu beweinen. Vielleicht würde sie es niemals tun, vielleicht hatte sie all ihre Tränen auf Beerdigungen, über Todesanzeigen in der Zeitung und bei Tierarztserien im Fernsehen aufgebraucht.
    »Meinen Sie, dass Sie und Lucas wieder zusammenkommen werden?«
    »Nein. Unsere Trennung war alles andere als freundschaftlich. Wir könnten unmöglich wieder zusammenfinden.« Erst später fiel ihr auf, dass sie zum ersten Mal nicht die ganze Schuld auf Lucas geschoben hatte.
    »Aber er ist so offensichtlich ...«
    »Wer ist offensichtlich was?«, fragte Lucas, der in die Küche geschlendert kam. »Wo ist der Tee? Ich kann einfach nicht länger höfliche Konversation machen.«
    »Mach dir nichts draus, ein paar Minuten werden schon gereicht haben, um meine Eltern zu beeindrucken«, gab Perdita zurück.
    »Es waren mindestens zwanzig, und du hast dir immer noch nicht die Haare gekämmt.«
    Perdita schnitt eine Grimasse. »Nimm das Tablett, dann gehe ich ins Bad und hole es nach. Trinken Sie mit uns Tee, Thomas?«
    »Wahrscheinlich nicht. Ich muss die Speisekammer durchsehen, bevor Ihre Mutter die Dosen mit gepökeltem Rindfleisch findet, das noch aus dem Krieg stammt.«
    Perdita blieb auf dem Weg zum Bad jäh stehen. »Das ist doch nicht wahr? Oh, Sie machen Witze.«

Kapitel 22
    I ch bin nur hergekommen, um die Einzelheiten der Speisefolge mit dir zu besprechen«, begann Lucas. Er reichte Perdita eine Speisekarte. »Gibt es irgendetwas, was du sonst noch haben möchtest?«
    »Sieht gut aus.« Perdita reichte die Speisekarte an ihre Mutter weiter, die eine Lesebrille aus ihrer Tasche zog und die Karte las.
    Felicity runzelte die Stirn. »Das scheint mir reichlich üppig für eine Beerdigung zu sein. Was ist auszusetzen an Sandwiches und Früchtekuchen?«
    »Einer von deinen Früchtekuchen wäre schön«, bemerkte Perdita, »falls du die Zeit findest, einen zu backen. Aber Kitty hat immer über das Essen bei Beerdigungen die Nase gerümpft. Sie sagte, sie wolle ein ordentliches Festessen, das auch nahrhaft sei, damit die Leute nicht den weiten Heimweg antreten müssten mit nur ein paar Krümeln durchweichten Brotes, die jemand um Dosenspargel gewickelt hat.«
    »Ich höre sie direkt sprechen«, erwiderte Perditas Vater. »Ich finde, du solltest auch Whisky servieren.«
    »Und Champagner«, bestätigte Perdita. »Sie hat mir keine genauen Anweisungen gegeben, aber auf einem anständigen Champagner und Whisky hat sie bestanden.«
    »Und Tee, hoffe ich«, sagte ihre Mutter. »Bei einer Beerdigung um zwei Uhr werden die Leute Tee haben wollen, keinen Alkohol.«
    »Tee gibt es natürlich auch. Thomas und ich haben dutzende von Tassen und Untertellern sortiert. Kitty hat sie immer auf Flohmärkten gekauft, um sie zu benutzen, wenn sie den Garten für die Öffentlichkeit öffnete.«
    »Was ist mit den Blumen? Hast du einen anständigen Floristen hier in der Nähe?«
    »Nun«, erwiderte Perdita und machte sich auf einiges gefasst. »Ich habe ›Nur Pflanzen aus dem eigenen Garten‹ in die Einladungen geschrieben, weil das ein Punkt war, in dem Kitty eine klare Ansicht vertrat - die Leute sollten kein Geld für Dinge ausgeben, die niemand wirklich zu würdigen weiß. Ich arrangiere den Blumenschmuck für den Sarg, und der Pfarrer weiß eine Frau in der Gemeinde, die für wunderbare Blumenarrangements berühmt ist. Der Name fällt mir im Augenblick nicht ein, aber sie wird jedenfalls den Blumenschmuck in der Kirche übernehmen.«
    »Liebes, ich möchte ja nicht unfreundlich sein, aber die Blumen sind ziemlich wichtig. Du willst doch sicher nicht, dass es amateurhaft aussieht.«
    »Oh, ich weiß«, entgegnete Perdita. »Aber ich werde mich trotzdem selbst darum kümmern. Blumen für einen Sarg kosten anscheinend etwa fünfundsiebzig Pfund. Kitty hätte das grässlich

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