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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Fernsehsendung. Die Leute denken, es müsse etwas zwischen euch sein. Sie mutmaßen, dass er dich jetzt, da die alte Dame tot ist und doch jeder weiß, dass du Millionen erben wirst, heiraten würde, um sein eigenes Lokal zu eröffnen.« William selbst schenkte diesen Gerüchten offensichtlich kaum Glauben.
    Wie würden die Leute reagieren, falls sie herausfanden, dass sie alles andere als eine Erbin war? »O Gott! Als hätte ich nicht schon genug am Hals! Mit diesem Unsinn werde ich nicht auch noch fertig.«
    »Soll ich dich dann zum Arzt fahren?«

Kapitel 23
    D er Arzt fing mit einfachen Fragen an, die Perdita beantworten konnte, wie zum Beispiel, wann Kitty gestorben sei. Dieses Datum war in ihr Herz eingemeißelt, sie hatte es auf so viele Formulare geschrieben.
    Sie wurde den Verdacht nicht los, dass er sie zu besänftigen versuchte - wie ein Pferdeflüsterer; langsam versuchte er, ihr Vertrauen zu gewinnen, bis sie nicht länger den Wunsch hatte wegzulaufen. Er wusste, dass sie niemals einen Fuß in die Praxis gesetzt hätte, wenn sie nicht herzitiert worden wäre, wahrscheinlich nicht einmal dann, wenn William sie nicht höchstpersönlich abgeliefert hätte. Dann wurden die Fragen, wie sie vorhergesehen hatte, erheblich schwieriger.
    »Also, sind Ihre Eltern im Augenblick zu Hause?«
    »Meine Eltern? Nein. Sie wandern irgendwo. Mit Rucksäcken und Sherpas und solchem Zeugs.«
    »Das muss ein ziemlich langer Marsch sein.«
    »O ja. Mehrere Monate, glaube ich.«
    »Und wann erwarten Sie sie zurück?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen. Sie reisen viel. Ich habe da keinen Überblick.«
    »Haben Sie sonst jemanden, bei dem Sie unterkommen könnten? Vielleicht Freunde in Ihrem Alter?«
    Nachdem Perdita sich ein paar Sekunden in die Tafel zur Überprüfung der Sehschärfe versenkt hatte, fiel ihr Lucy ein. Lucy schien wie alles, was vor Kittys Krankheit passiert war, in eine andere Zeit zu gehören. »Ahm, hm, es gibt da eine Freundin, bei der ich Weihnachten verbracht habe, aber sie hat viel geweint, weil sie schwanger war. Mittlerweile dürfte das Baby wohl da sein.«
    »Haben Sie nichts von ihr gehört?«
    »Nein.« Perdita ließ die Kleinigkeit unerwähnt, dass sie aufgehört hatte, Briefe zu öffnen, und dass irgendwo unter den Umschlägen auf dem Flurtisch durchaus ein Bild von einem Storch liegen konnte, der eine Windel im Schnabel trug.
    »Ist diese Lucy die Art Frau, bei der Sie für eine Weile wohnen und viel schlafen könnten?«
    Perdita dachte an die neurotische, unselbstständige Frau, die süchtig nach einem perfekten Weihnachtsfest gewesen war. »Nicht nach dem zu urteilen, wie sie sich bei meinem letzten Besuch aufgeführt hat. Außerdem brauchte ihr Haus dringend eine gründliche Renovierung. Ich nehme an, die braucht Kittys Haus auch.«
    »Es ist jetzt Ihr Haus, Perdita.«
    »Nicht unbedingt. Kitty hatte einen Neffen ... oder vielmehr einen Großneffen.«
    »Aber sie hat mir immer erzählt, dass sie Ihnen alles hinterlassen würde.«
    »Ja, doch das war, bevor Roger auftauchte. Ich bin nicht wirklich mit ihr verwandt.«
    »Was bringt Sie auf den Gedanken, sie könne ihr Testament geändert haben?«
    Perdita seufzte. Sie hatte diese Sorgen bisher noch niemandem gegenüber geäußert, und sie war sich nicht sicher, ob es klug wäre, das jetzt zu tun. »Beverley, eine der Pflegerinnen ...«
    »Ich erinnere mich. Sehr tüchtig.«
    »Sie hat mir erzählt, dass Kitty einen Anwalt hatte kommen lassen, während Roger - das ist der Neffe - bei ihr war.«
    »Und Sie haben den Anwalt nicht angerufen, um sich nach dem Inhalt des Testaments zu erkundigen?«
    »Warum sollte er es mir sagen? Angenommen, ich werde nicht darin erwähnt? Er würde mich bloß fragen, was zum Teufel mich das alles angeht.«
    Der Arzt runzelte die Stirn.
    »Außerdem möchte ich es lieber nicht wissen. Wenn Kitty alles Roger überlassen hat, verliere ich möglicherweise das Land, auf dem meine Tunnel stehen. Sie hat es mir vor Jahren geschenkt, aber ich wette, sie ist nie dazu gekommen, die Besitzurkunden zu ändern. Den Gedanken, mein Geschäft zu verlieren, könnte ich einfach nicht ertragen, und gerade jetzt wüsste ich auch nicht, wie ich sonst meinen Lebensunterhalt verdienen sollte.« Sie lächelte schwach.
    Der Arzt saß schweigend da und musterte Perdita auf jene respektvolle, aufmerksame Art, bei der Perdita sich immer furchtbar dumm vorkam. »Wie schlafen Sie, Perdita?«
    Perdita betrachtete ein paar Sekunden lang einen

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