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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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verlieben. Das passierte einem in Janeys Alter leicht, wie Perdita nur allzu gut wusste. Janey musste gerettet werden. Perdita rettete für ihr Leben gern, und wenn sie dabei gleichzeitig noch Lucas gründlich ärgern konnte, nun, umso besser.
    Mit diesen glücklichen Gedanken beschäftigt, wusste sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, als sie am nächsten Tag per Fax eine Bestellung von Grantly House bekam, die die vorherige noch übertraf. Sie hatte keine Möglichkeit zu erfahren, wie Lucas zu ihr persönlich stand, aber er war offenbar ein großer Fan der Ware, die sie produzierte.
    Als sie einige Tage später lieferte, zog sie pflichtschuldigst ihre Gummistiefel aus und tappte auf Wollsocken in die Küche.
    »Hallo, alle miteinander! Wie geht's, wie steht's?«, schmetterte sie fröhlich und in dem Versuch, so zu klingen wie vor Enzos Verschwinden. »Oh, er ist nicht hier«, fuhr sie in etwas natürlicherem Tonfall fort. »Da bin ich aber erleichtert.«
    Greg schrubbte wieder den Ofen und weckte in Perdita den Eindruck, als hätte er seit ihrem letzten Besuch in dieser Küche nichts anderes getan, als sauber zu machen. Janey formte mit einem Kartoffelformer aus rohen Kartoffeln Kartoffelbällchen, eine Arbeit, die dem Anschein nach ebenso mühsam wie schmerzhaft (für die Handinnenflächen) war.
    »Pommes parisiennes«, erklärte sie mit Grabesstimme. »Die reinste Quälerei.«
    »Wie kannst du für einen Mann schwärmen, der dich zwingt, mit Kartoffeln so etwas Tuntiges anzustellen?«, murmelte Perdita an Janey gewandt und so leise, dass Greg sie nicht hören konnte.
    Janey errötete. »Tut mir Leid«, flüsterte sie. »Ich kann einfach nicht dagegen an.«
    »Also, wo steckt euer Herr und Meister?«, fragte Perdita in normaler Lautstärke.
    »Er hat eine Besprechung mit Mr Grantly«, antwortete Janey und warf mit einer rebellischen Geste ihren Kartoffelformer beiseite. »Komm, lass uns eine Tasse Tee trinken!«
    »O ja! Ich hole schnell die Sachen rein.« Perdita ging zur Tür und zog ihre Stiefel wieder an. Es war eine Wonne, sie bei ihrer Rückkehr nicht wieder ausziehen zu müssen.
    »Ist es die Hölle? Ist er ein Bastard?« Nachdem Perdita sechs Kisten Salat ausgeladen und im Kühlraum verstaut hatte, nahm sie sich einen Keks und hievte sich auf die Theke.
    »Setz dich da nicht hin!«, kreischte Janey. »Er wird wahnsinnig, wenn er das sieht! Ich habe sie gerade desinfiziert. Er sagt, er verstehe nicht, dass man uns nicht schon lange den Laden geschlossen hat, als Enzo hier das Kommando führte.«
    »Oh, zum Teufel mit ihm«, schimpfte Perdita aufsässig und blieb, wo sie war.
    »Ich nehme an, Enzo hat die Dinge ein bisschen schleifen lassen«, fuhr Janey fort und griff widerstrebend wieder nach ihrem Kartoffelformer.
    »Du hast bisher nicht viel gesagt«, wandte sich Perdita an Greg. »Wie gefällt dir denn die Zusammenarbeit mit ihm?«
    »Gar nicht. Ich glaube, ich gehe wieder aufs College und qualifiziere mich weiter.«
    »Tja, ich schätze, deine Mutter wird froh sein, das zu hören.«
    Greg knurrte etwas Unverständliches. »Alles ist besser, als sich von diesem Mistkerl herumkommandieren zu lassen. Die Hälfte der Zeit weiß ich gar nicht, wovon er redet. Enzo war Italiener, aber wenigstens hat er Englisch geredet, verdammt noch mal.«
    »Du könntest dir einen anderen Job suchen. Und du auch, Janey.«
    Das Mädchen seufzte. »Es ist eine sehr gute Erfahrung, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der einen so hervorragenden Ruf genießt. Es wird sich gut in meinem Lebenslauf machen.«
    »Aber du könntest doch sicher für jemanden arbeiten, der genauso einen guten Ruf hat und nicht so ein Schwein ist? Das würde sich in deinem Lebenslauf genauso gut machen.«
    »Ja«, stimmte Greg zu.
    »Und wie kommt es, dass er so einen guten Ruf genießt? Er ist doch nicht berühmt, oder?« Perdita, die sich ihres eng begrenzten Horizonts nur allzu bewusst war, wollte sichergehen, dass es nichts über ihren Exmann gab, was sie wissen sollte.
    »Na ja, du weißt ja Bescheid über diese Fernsehsache ...«
    Sie schüttelte den Kopf. »Genau genommen habe ich kein Wort mehr davon gehört, seit die ganze Truppe aus meiner Küche abgezogen ist. Irgendwie hatte ich gehofft, die Sache sei abgeblasen worden.«
    »Nicht, wenn man Mr Grantly Glauben schenken darf. NmG persönlich redet ja nicht davon«, sagte Greg.
    »NmG?«, wiederholte Perdita.
    »Nenn mich Gott«, erklärte Greg. »So lässt er sich gern anreden.«
    »Doch

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