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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Käseauflauf, ein anderer ein paar Löffel streichholzdünn geschnittener Karotten mit Zucchiniraspeln und frischen Kräutern sowie einem Klecks Mayonnaise und ein dritter etwas Suppe. Auf dem Topf mit der Suppe lag ein Zettel. Darauf stand geschrieben: In der Mikrowelle aufzuwärmen, falls du selbige finden kannst. Ferner gab es ein Töpfchen mit Schokoladenmousse und einem großen Klecks Sahne darauf.
    Perdita aß die Schokoladenmousse und sah dann auf die Uhr: halb elf. In der Küche in Grantly House war es inzwischen sicher schon ziemlich ruhig. Jetzt musste nur noch abgewaschen und der Kaffee gekocht werden. Sie wählte die Nummer. Lucas ging an den Apparat.
    »Hi. Danke für das Essen.«
    »Hast du es schon gegessen? Was hältst du von der Suppe?«
    »Bisher habe ich nur die Mousse gegessen. Sie war lecker.«
    »Wie bist du im Krankenhaus zurechtgekommen?«
    »Kitty war über deine kleine Aufführung begeistert. Sie konnte vor Lachen kaum sprechen. Und die Schwester ist auch völlig vernarrt in dich.«
    »Das muss daher kommen, dass sie den ganzen Tag mit all diesen alten Damen zusammen ist«, sagte er ausdruckslos.
    Perdita kicherte. »Was meinst du, wirst du es schaffen, sie noch einmal zu besuchen?«
    »Natürlich! Du glaubst doch nicht, ich lasse mir die Gelegenheit entgehen, mich unter all diese hübschen, verzweifelten Krankenschwestern in Uniform zu mischen, oder?«
    »Die Schwester ist dir übrigens auf die Schliche gekommen. Sie macht sich Sorgen, du könntest es nur auf Kittys Geld abgesehen haben.«
    »Und wie hast du darauf reagiert?«
    »Oh, sehr ausweichend. Ich habe erklärt, es sei nicht wichtig, wer du bist, solange du Kitty aufmunterst.«
    »Sehr nobel von dir.«
    »Selber nobel. Es war nett von dir, Kitty zu besuchen und ihr leckere Kleinigkeiten zum Essen zu bringen. Und mir auch«, fügte sie mit einer gewissen Überwindung hinzu. »Es war nett von dir, mir ein Mitternachtsmahl hier zu lassen.
    »Ich weiß, dass du nicht richtig isst, und du wirst deine ganze Kraft brauchen.«
    Perdita brauchte ihre Kraft tatsächlich. Es war harte Arbeit, ihr Geschäft weiterzuführen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass Kitty immer Besuch bekam, fröhliche Gesellschaft und saubere Kleidung hatte.
    Und dann, eines Abends, nach einem besonders harten Tag, saß ein Mann an Kittys Bett, als Perdita ins Zimmer kam.
    Es konnte nur ein Arzt sein, und Perditas Herz krampfte sich zusammen. Sie näherte sich ihm vorsichtig und machte sich auf schlimme Nachrichten gefasst.
    »Hallo, sind Sie der Spezialist?« Sie versuchte zu lächeln, als er sich erhob. »Ich bin Perdita Dylan. Ich bin nicht direkt mit Mrs Anson verwandt, aber ich kümmere mich um sie.«
    Er hielt ihr die Hand hin. Er war ein angenehm aussehender Mann, wahrscheinlich Anfang dreißig, elegant gekleidet mit einer Krawatte und glänzenden Schuhen. Gerade als Perdita zu dem Schluss kam, dass Kitty ihn mögen würde, fiel ihr der Kamelhaarmantel über der Rückenlehne eines Stuhls auf.
    »Nein, nein. Ich bin kein Arzt«, erklärte er lächelnd. »Mein Name ist Roger Owen. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich mit Tante Kitty verwandt, wenn auch nur sehr entfernt. Setzen Sie sich doch, ich hole noch einen Stuhl. Wir können miteinander plaudern, während Tante Kitty döst.«
    Perdita tat wie geheißen und fragte sich gleichzeitig, warum um alles in der Welt sie noch nie von ihm gehört hatte und wie das Personal wohl mit einem zweiten lange verschollenen Verwandten fertig werden mochte.
    Kitty schlief weiter, sodass Perdita weder in der einen noch in der anderen Frage weitere Informationen bekam.
    Roger Owen kehrte mit einem zweiten Plastikstuhl zurück. »Wie geht es Ihnen? Ich glaube nicht, dass Sie je von mir gehört haben. Ich bin der Enkel einer entfernten Cousine von Tante Kitty, aber die beiden haben nicht miteinander gesprochen. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich einige Briefe gefunden, in denen auf Tante Kitty Bezug genommen wurde, und ich habe mir gerade überlegt, ob ich sie nicht aufsuchen sollte, als eine Mrs Dylan - ich frage mich, ob das vielleicht Ihre Mutter ist? - mich anrief und mir mitteilte, dass Tante Kitty krank ist.«
    »Es war höchstwahrscheinlich meine Mutter, aber wie kommt es, dass sie von Ihnen wusste?« Und warum hat sie mit Ihnen Kontakt aufgenommen, ohne es mir vorher zu erzählen?, hätte Perdita gern hinzugefügt, wütend, dass ihre Mutter offensichtlich auf Verwandtenjagd gegangen war, ohne sich vorher mit ihr

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