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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Bruce.
    »Er meint eine wichtige Runde Golf«, erzählte Chloe Greg, als die Tür hinter ihnen zufiel.
    Das Auto parkte in zweiter Reihe vor dem Laden. Greg öffnete die Türen.
    »Wie geht es Miranda?«
    »Vermisst dich schrecklich. Sehnt sich nach dir. Das ist ein Witz«, sagte Chloe, während sie den Gurt um ihren Bauch schlang. »Ihr geht es gut, und sie vermisst dich gar nicht.«
    »Das war ein lausiger Streich, den ihr beiden da gespielt habt.«
    »Oh, da gehörten mehr als zwei dazu.«
    Greg warf ihr die Art von langmütigem Blick zu, den er im Allgemeinen ärgerlichen jüngeren Büroangestellten widmete, die vergaßen, wie viel Stück Zucker er in seinem Tee nahm.
    »Ich hab das nicht verdient, weißt du.«
    Er dachte, so eine Falle gestellt zu bekommen sei peinlich, staunte Chloe, und dabei war die Sendung noch gar nicht ausgestrahlt worden. Warte nur, bis alle deine Freunde dich in
Rache ist süß
sehen.
    »Nun ja, lass uns nicht darüber streiten«, sagte sie fröhlich. »Lass uns stattdessen über etwas anderes streiten. Ich weiß: Wie wäre es mit der Scheidung?«
    »Du bist ja in einer komischen Stimmung«, meinte Greg. Vorsichtig beäugte er ihren Bauch. »Wie lange noch?«
    »Noch drei Wochen. Keine Sorge, deine Autositze sind in Sicherheit.« Chloe staunte darüber, wie leicht es war, locker zu sein, wenn es einem echt völlig egal war. »Ich habe einen ziemlichen Hunger. Könnten wir zu Sadler gehen?«
    Greg sah ärgerlich drein. Sadler war teuer.
    »Ich dachte, du hast mich angerufen, weil du die Scheidung willst.«
    »Will ich auch. Nun«, sagte Chloe, »ich nehme an, das wollen wir beide. Aber kann ich nicht auch zu Mittag essen?«

57
    Es war seltsam, Greg zum ersten Mal seit Monaten wieder zu sehen. Beim Mittagessen im Sadler erfuhr Chloe alle Neuigkeiten: dass er eine neue Freundin hatte – eine Fußpflegerin namens Antonia –, die alles über seine getrennt lebende schwangere Frau wusste.
    »Wie ist es mit dir?« Er betrachtete Chloes weiße Zähne, als sie in einen Spargel biss.
    »Ich? Führe nur ein ruhiges Leben. Hab das Klettern und Paragliding erst mal aufgegeben«, antwortete Chloe. »Spiel aber ein bisschen Scrabble, trinke jede Menge Kakao, solche Sachen …«
    Die Tapferkeit ist nur gespielt, dachte Greg.
    »Du wirst auch jemand Neuen kennen lernen. Eines Tages.« Aus irgendeinem Grund – wahrscheinlich Schuldgefühle – fühlte er sich gezwungen, das zu sagen.
    »Wirklich? Wer weiß?« Chloe zuckte die Achseln und hob spielerisch eine Augenbraue. »Ich bin nicht so ein guter Fang wie du.«
    Sie neckte ihn, wie Greg erstaunt erkannte. Mehr noch, er merkte, dass er den Blick nicht von ihr abwenden konnte. Es war wirklich höchst merkwürdig: Chloe hatte diesen riesigen gewölbten Bauch, doch irgendwie sah sie nicht schwanger aus. Sie watschelte beim Gehen und massierte sich ab und zu den Rücken, doch sie wirkte auch dann nicht schwanger. Ihr goldblondes Haar glänzte mehr denn je, ihre Augen funkelten, sie lachte und machte Witze … Es ist unheimlich, dachte Greg verwirrt. Woher kam all das Selbstvertrauen? Denn er hatte ganz sicher vorher nie irgendwelche Anzeichen dafür an ihr gesehen.
    Eigentlich wirkte sie ziemlich erotisch.
    »Okay, also die Scheidung«, sagte Chloe und brachte ihn krachend wieder auf die Erde zurück. »Billig und schnell, da waren wir uns doch einig, oder? O ja, bitte, ich möchte noch einen Orangensaft.« Sie schenkte dem Kellner, der neben ihr wartete, ein strahlendes Lächeln, und Greg erkannte blitzartig, dass der Kellner es auch bemerkt hatte. Er sah Chloe nicht an, als ob sie schwanger wäre – genauer gesagt, er verschlang sie mit den Blicken.
    Himmel, fragte sich Greg, was geht hier vor? Seine Exfrau verströmte Sex wie ein Starlet aus den Fünfzigern, und das gelang ihr in weißen Schwangerschaftshosen aus Baumwolle und einem rosa-weiß gestreiften Männerhemd.
    »Greg, trinkst du noch was?«
    Immer noch verblüfft schüttelte Greg den Kopf.
    »Solltest du nicht noch ein paar Knöpfe zumachen?«
    »Was?« Chloe blickte an sich hinab. »Mein BH ist doch nicht zu sehen, oder?«
    »Aber dein Dekolleté.«
    Er blickte stirnrunzelnd auf ihre Brust. Chloe unterdrückte den plötzlichen Drang, in Gelächter auszubrechen.
    »Greg, mach dir keine Sorgen um mein Dekolleté. Das ist mein Problem, nicht deins.«
    Aber du bist immer noch meine Frau, wollte Greg losbrüllen. Ihm wurde klar, wie schrecklich erregt er war. Himmel nochmal, er hatte noch nie

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