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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Namensliste gegeben. Anlageberater, Börsenmakler und so.“
    „Sie müssen Ihr Geld gut festhalten“, warnte er.
    „Ja, besonders weil ein Großteil der Anrufe auf meinem Anrufbeantworter von Leuten stammte, die mit mir über Geldanlagen sprechen wollten. Aber keiner von all diesen Leuten stand auf der Liste, die Ihr Sohn mir gab.“
    „Das überrascht mich nicht.“
    „Ich habe mir die Namen aufgeschrieben. Ich habe beide Listen dabei. Meinen Sie, Sie könnten vielleicht einen kurzen Blick darauf werfen?“
    „Lassen Sie mal sehen.“ Daniel zog seine Brille hervor und setzte sie auf, während Darcy die Listen aus ihrer Tasche herauskramte. „Ha! Gesindel. Geier.“ Nach einem kurzen Blick warf er die erste Liste auf den Tisch. „Davon lassen Sie mal besser die Finger, Kindchen.“
    Sie nickte. „Das dachte ich mir schon. Das waren die Leute, die mich angerufen haben. Und das hier ist die Liste, die Ihr Sohn mir gab.“
    Er trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum, während er die zweite Liste überflog. „Der Junge lernt dazu.“ Zufrieden mit den Namen, die Caine ihr genannt hatte, kratzte Daniel sich den Bart. „Und ein paar davon würden sich sehr gut für Ihre Zwecke eignen. Am besten vereinbaren Sie mit dem Geschäftsführer jeder Firma einen Termin, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Lassen Sie sich umwerben, und dann vertrauen Sie auf Ihren Bauch.“
    Auf den vertraute sie schon, aber noch war sie nicht bereit, ein offenes Wort mit Daniel zu reden.
    Daniel goss sich eine zweite Tasse Kaffe ein. „Erzählen Sie mir, was Sie sich von Ihrem Geld erwarten“, forderte er sie auf.
    „Zeit“, sagte sie, ohne groß nachzudenken. „So viel Zeit, dass ich das tun kann, was ich schon immer tun wollte. Ich wünsche mir als Erstes die Zeit, mein Buch fertig schreiben zu können, und dann die Zeit, das nächste anzufangen“, berichtete sie mit einem Lächeln. „Weil ich eine Schriftstellerin werden will.“
    „Können Sie das gut?“
    „Ja. Es ist das Einzige, was ich je wirklich gut konnte und in dem ich mich sicher fühle. Ich brauche nur noch ein paar Wochen, um das Buch zu beenden, an dem ich gerade schreibe.“
    „Mit Ihrem Geld können Sie sich mehr als ein paar Wochen kaufen.“
    „Ich weiß. Aber ein bisschen Spaß möchte ich auch haben.“ Ihre Augen glitzerten, als sie sich nach vorn lehnte. „Mir wird langsam klar, dass ich in meinem Leben bisher noch nicht sonderlich viel Spaß hatte. Das wird sich ab sofort ändern.“ Sie lachte und lehnte sich wieder zurück. „Ich habe vor herauszufinden, wie es ist, glücklich zu sein, Mr. MacGregor.“
    „Glück ist ein zerbrechliches Ding.“
    „Ja, das denke ich auch. Und deshalb möchte ich das Geld gut anlegen. Und ich möchte etwas davon zurückgeben.“
    „Meinem Enkel?“
    „Oh.“ Sie lachte wieder. „Dem Kasino. Ja, in der Tat. Das gehört schließlich auch mit zu dem Spaß, oder? Aber eigentlich möchte ich eine Spende an irgendeinen Literaturfonds machen, denke ich. Das passt doch, oder?“
    „Ja, das passt. Das haben Sie sich gut überlegt.“
    „Ich weiß nur nicht, wie ich am besten vorgehen soll. Ich dachte, Sie könnten mir auch dabei vielleicht helfen.“
    „Ich würde mich freuen, Ihnen helfen zu können.“ Er nickte. „Schön. Sie haben jetzt also Ihre Zeit, und einen Teil von dem Geld verschenken Sie weiter. Aber was erwarten Sie sich sonst noch davon?“
    „Dass es sich vermehrt“, antwortete sie prompt.
    „Das Kind hat tatsächlich einen Kopf auf den Schultern! Ich wusste es.“
    „Es klingt, als könne ich den Hals nicht voll genug bekommen, ich weiß, aber …“
    „Es klingt gesund“, unterbrach er sie.
    „Mr. MacGregor.“ Sie holte tief Atem und wagte dann den Sprung ins kalte Wasser. „Ich möchte, dass Sie mein Geld für mich anlegen.“
    Die blauen Augen verengten sich. „So? Und warum, wenn ich fragen darf?“
    „Weil mir scheint, dass ich ein Idiot wäre, wenn ich mich mit weniger als dem Besten zufrieden geben würde.“
    Seine Augen blieben verengt. „Wir sind alle keine Schwachköpfe, richtig, Mädelchen?“
    „Nein, Sir.“
    „Nun denn.“ Grinsend und mit vor Herausforderung funkelnden Augen drehte er an dem goldenen Griff seines Spazierstocks und holte eine dicke Zigarre heraus, die er sich in den Mund steckte und dann feierlich in Brand setzte.
    „Ich weiß, dass Sie bestimmt eine Menge Fragen haben, Mr. MacGregor, aber …“
    „Daniel“, korrigierte er. „Wir

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