Glückskind
fühlen.“
„Manchmal wird das Denken überbewertet.“ Er hauchte ihr kleine Küsse auf die Stirn und die Augenlider.
„Schon wenn du das tust, verflüchtigt sich jeder zusammenhängende Gedanke aus meinem Kopf.“ Zärtlich streichelte sie über seinen Rücken, während sie sich von einem weiteren Kuss davontragen ließ. „Und wenn du anfängst, mich zu berühren, wird alles so … heiß.“
Er seufzte an ihrem Mund, und sie spürte, wie er in ihr wieder hart wurde. „Du musst auch auf nichts aufpassen“, flüsterte er. „Lass mich dich einfach nur lieben.“
Ihr Atem ging immer schneller, und sie erzitterte bei jeder seiner kraftvollen Bewegungen.
Dann, völlig unerwartet und überwältigend, erreichten sie gemeinsam den Höhepunkt und erbebten unter dem herrlichen Schauer der Erfüllung.
Später, als Darcy allein war, fiel ihr Blick hinauf in den Spiegel über ihrem Bett. Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen bei dem Bild, das sich ihr bot: das zerzauste Haar, das glühende Gesicht, der nackte, hingegossene Körper in den zerwühlten Kissen.
Konnte das Darcy Wallace sein? Die pflichtbewusste Tochter, die gewissenhafte Bibliothekarin, die schüchterne junge Frau aus der Provinz?
Sie sah reif aus, fand sie. Selbstbewusst. Und äußerst befriedigt.
In überschäumender Freude umarmte sie ein Kissen und rollte sich übers Bett. Mac hatte sie geliebt! Die Gründe dafür waren ihr egal, wichtig war nur, dass es so war. In seinem Abschiedskuss hatte ein Versprechen gelegen. Er hatte sie gefragt, ob sie Lust hätte, zu einem späten Abendessen in sein Büro zu kommen.
Er wollte sie. Begehrte sie.
War es möglich, dass sie einen Weg fand, dass er sie auch weiterhin wollte? Und einen Weg, um sein Begehren in Liebe zu verwandeln?
Wie konnte sie sein Herz gewinnen? Sie seufzte ein bisschen und schmiegte sich noch tiefer in die Kissen, während ihre Glieder langsam schwer wurden. Sie würde es herausfinden, nahm sie sich vor.
Auf jeden Fall konnte sie nur gewinnen, wenn sie spielte. Und sie hatte im Moment eine Glückssträhne.
Sie trug die mit Strass besetzte Jacke, in die sie sich an ihrem ersten Tag im Hotel verliebt hatte. Darunter ein gewagtes kleines Etwas in knalligem Rot.
Sie beschloss, ihr Glück wieder an dem Black-Jack-Automaten zu versuchen, vielleicht konnte sie hier ja ihre Kenntnisse vertiefen.
Sie wanderte eine Weile umher und genoss es, die Leute einfach nur zu beobachten. An den Tischen drängten sich die Menschen, die Karten wurden blitzschnell ausgeteilt und wieder eingesammelt. Sie spielte gerade zaghaft mit dem Gedanken, sich an einem der Tische niederzulassen und sich an einem Spiel zu beteiligen, als Serena neben ihr auftauchte.
„Es freut mich zu sehen, dass Sie beschlossen haben, sich ein bisschen zu amüsieren.“ Serena musterte Darcys Aufmachung. „Gibt es etwas zu feiern?“
„Hmm.“ Darcy spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Sie konnte Macs Mutter schließlich schlecht sagen, dass sie es auf ihre Art feierte, mit Mac geschlafen zu haben. „Ich wollte mich nur ein bisschen hübsch machen.“
„Ich weiß, wie Sie sich fühlen. Nichts ist erhebender für die Seele als ein tolles Kleid. Und Ihr Kleid ist toll.“
„Danke. Finden Sie es nicht zu … rot?“
„Überhaupt nicht. Wollen Sie Ihr Glück hier versuchen?“
„Ich dachte gerade darüber nach. Aber eigentlich wollte ich an den Automaten, um ein bisschen zu üben. Ich hasse es, mich an einen Tisch zu setzen, an dem jeder weiß, was er tut. Es muss sehr ärgerlich sein, wenn plötzlich ein Anfänger den Ablauf des Spiels verzögert.“
„Das gehört zum Spiel dazu. Und wenn Sie sich an die Fünfer- und Zehnertische halten, werden Sie meistens auf Leute treffen, die gern bereit sind, Ihnen ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.“
„Sie waren Kartengeberin.“
„Ja. Und eine gute.“
„Würden Sie es mir beibringen?“
„Zu geben?“
„Zu spielen“, erwiderte Darcy bestimmt. „Und zu gewinnen.“
„Nun …“ Auf Serenas Gesicht machte sich ein Lächeln breit. „Suchen Sie uns in der Bar einen Tisch. Ich bin gleich bei Ihnen.“
„Teilen Sie Ihre Siebener auf.“
Aufmerksam befolgte Darcy Serenas Instruktionen und legte die beiden Siebener, die sie bekommen hatte, nebeneinander auf den Tisch. „Und das ist besser so? Nicht schwieriger, weil ich jetzt zwei Hände habe, auf die ich achten muss?“
Serena grinste nur. „Halten Sie Ihren Einsatz bei der zweiten Hand
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