Glückskind
verdeckt.“ Sie teilte Darcy die nächsten Karten aus. „Mit Drei auf Zehn auf Ihrer ersten Hand, mit der Sechs auf Dreizehn auf Ihrer zweiten. Der Geber deckt eine Acht auf, was tun Sie?“
„Okay.“ Darcy wischte sich die feuchten Handflächen an ihrem Knie ab. „Ich verdoppele den Einsatz meiner ersten Hand, dann nehme ich noch eine Karte.“ Sie zählte die Erdnüsse ab, dann tippte sie mit einem Finger auf ihre Karten. „Eine Drei … dreizehn. Ich muss noch eine nehmen.“
„Mit einer Sechs auf Neunzehn. Halten Sie die Neunzehn?“
„Auf jeden Fall. Und jetzt den hier.“ Sie tippte mit dem Finger auf den zweiten Stapel und zuckte zusammen, als sie auf den König schaute, den sie gezogen hatte. „Na ja, immerhin ging es schnell.“
„Erledigt mit dreiundzwanzig.“ Serena schob die Nüsse und die Karten zusammen. Dann bediente sie sich selbst aus dem umgedrehten Kartenstapel. „Der Geber hat elf … vierzehn … und ist mit vierundzwanzig erledigt.“
„Dann habe ich auf der ersten Hand gewonnen, aber weil ich den Einsatz verdoppelt habe, ist es so, als hätte ich zwei Mal gewonnen. Das ist gut.“
„Sie haben es raus. Wenn Sie jetzt das Haus in den Ruin treiben wollen, lassen Sie Ihren Einsatz für das nächste Spiel einfach stehen.“
Darcy schaute auf ihr Erdnusshäufchen. „Es ist eine Menge. Zwanzig auf einer Hand.“
„Ist das Spiel offen, meine Damen?“
Serena bot ihrem Ehemann den Mund für einen Kuss dar. „Kümmere dich um deinen Einsatz, dann bekommst du auch einen Stuhl.“
Er schnappte sich eine Schale mit Salzbrezeln von einem Nachbartisch. „Das dürfte für ein paar Spiele reichen.“
„Tausend-Dollar-Chips. Wir haben einen Berufszocker dazubekommen.“
Als Mac sie eine halbe Stunde später fand, saß Darcy fröhlich neben seinem Vater vor einem nachlässig aufgehäuften Berg aus Nüssen und Salzbretzeln. „Es war nicht anzunehmen, dass Sie mit siebzehn gewinnen, wenn der Geber eine Zwei aufdeckt. Warum haben Sie trotzdem gewonnen?“
„Er ist ein Kartenzähler.“ Mac zog sich einen Stuhl heraus und setzte sich zwischen seine Eltern. „Wir sehen Kartenzähler hier nicht sehr gern. Wir bitten sie höflich, anderswo abzusahnen.“
„Ich habe dir das Kartenzählen beigebracht, noch bevor du Fahrrad fahren konntest“, erinnerte Justin seinen Sohn.
„Genau deshalb entdecke ich sie ja auch immer gleich.“ Er sah Darcy an. „Und? Hast du bis jetzt schon etwas gelernt?“
„Wer nichts riskiert, gewinnt nichts“, antwortete sie vieldeutig.
„Ich habe mir zwei Stunden freigenommen.“ Er stand auf hielt Darcy eine Hand hin. „Wir sehen uns morgen“, sagte er zu seinen Eltern, dann zog er Darcy auf die Füße. „Komm, lass uns ein bisschen rausgehen.“
„Raus?“
„Es gibt in Vegas noch mehr als das ‚The Comanche‘.“
„Gute Nacht“, rief sie Macs Eltern über die Schulter zu, während Mac sie schon hinter sich herzog.
Kaum waren sie auf die Straße getreten, wurde Darcy klar, dass sie seit ihrer Ankunft das Hotel noch nie nach Sonnenuntergang verlassen hatte. Die vielen bunten Lichter blendeten, der Verkehr war hektisch.
„Es ist so … viel“, stellte sie fest.
„Und es gibt immer noch mehr. Der Strip ist nur ein paar Häuserblocks lang und ein paar Häuserblocks breit, aber man kann das Geld auf Schritt und Tritt riechen. Spielen ist hier zwar die Hauptsache, aber es gibt noch viel mehr.“
Jetzt erst nahm er den Anblick ihrer glitzernden Jacke und die Einladung ihres roten Kleides wahr. „Ich hätte mir mehr als zwei Stunden stehlen sollen. Du musst endlich mal ein bisschen was von der Stadt sehen.“
„Zwei Stunden sind wunderbar. Wohin gehen wir?“
„Für eine Mondscheinfahrt in die Berge reicht es nicht, aber ich kann dich auf einen Spaziergang durch einen Tunnel voller Phantasien nehmen.“
Sie gingen zu Fuß auf den Freemont, wo die Straße voller Menschen und bunter Lichter war. Die ganze Umgebung war ein einziges Farbenmeer, und das nie verstummende Klacken der Spielautomaten vermittelte das Gefühl, auf einem riesigen Jahrmarkt zu sein. Darcy genoss die Musik und spazierte mit Mac Hand in Hand durch die vergnügungssüchtige Menschenmenge.
Sie kauften sich Eis und lachten unbeschwert.
Obwohl Darcy beim Schwindel erregenden Anblick der Achterbahn nach Luft schnappte, blieb ihr angesichts der wortlosen Herausforderung, die in seinen Augen lag, nichts anderes übrig, als einzusteigen.
„Ich bin noch nie in meinem
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