Glueckskinder
als noch vor diesem Werbeslogan.
Es ist geschickt – und zeugt ebenfalls von der Kenntnis der Werbebranche über die Mechanismen des menschlichen Unterbewusstseins, ein Produkt mit einem Gefühl zu verbinden. So hat sich bei uns die »Dankeschön-Schokolade« etabliert ebenso wie flügelverleihende Erfrischungsgetränke.
Machen Sie sich gerne Ihre eigenen Gedanken darüber, auf welchen Holzwegen wir uns verirren können, weil unsere Erfahrungen und Gefühle manipulierbar sind. Diese Thematik ist so umfassend, dass sie ein anderes Buch füllen dürfte.
Lassen Sie uns derweil lieber darüber nachdenken, wie wir selbst an dieser Manipulation teilnehmen können, wie wir uns ein- und wie wir mitmischen können.
Für Korrekturen ist es nie zu spät
Immer wenn wir in unser emotionales Ablagesystem eingreifen, haben wir die Chance, unsere Gefühle in positiver Weise zu managen. Wir können sofort eingreifen, aber auch nach größeren Zeiträumen ist dies noch möglich. Die Tatsache, dass das Unterbewusstsein keine Zeit kennt, ermöglicht uns diese »Mogelei«.
Ich möchte gern auf das Beispiel zurückkommen, in dem mein Jüngster ins Büro kam und ich dieses Erlebnis zunächst in meinen Ordner »störende Eindringlinge« ablegte. So etwas passiert schon mal. Doch werde ich es dabei nicht belassen. Das Glück in meinem Leben und mit meiner Familie ist mir nämlich außerordentlich wichtig, deshalb ist dies eines der Themen, in denen ich schon ab und zu mitmische. Allein die Tatsache, dass ich dieses Erlebnis in einem vollkommen unangemessenen Ordner abgespeichert habe, hat mein Unterbewusstsein aufmerken lassen. Ein Indikator dafür ist, dass ich andauernd wieder daran denken muss. Vielleicht gibt mir auch mein Unterbewusstsein ein Signal, weil es mit dieser Zuordnung nicht zufrieden ist. Doch das ist in dieser Situation vollkommen unerheblich, denn ich habe längst beschlossen, Korrekturen vorzunehmen.
Dafür bedarf es lediglich meiner Vorstellungskraft: Ich begebe mich dafür gedanklich zurück in die Situation, in den Augenblick, als mein Sohn ins Büro gestürmt kommt und von mir weggeschickt wird.
Doch diesmal verändere ich die Erfahrung. Ich erlebe sie nun gedanklich in einer veränderten Fassung, die ich als meine Hollywood-Version bevorzuge. In dieser Version springe ich erfreut von meinem Stuhl hoch, nehme meinen Sohn in die Arme, begrüße ihn freudig, küsse ihn, so lange ich darf, und stürme mit ihm hinaus, um mit ihm zu spielen. Das würde im Prinzip schon ausreichen. Ich gehe aber lieber auf Nummer sicher und füge diesen inneren Bildern gleich noch ein Glücksgefühl hinzu. Ich mache mir klar, wie glücklich ich mit meinen Kindern oft bin, und – um nun ganz sicher zu gehen – erinnere ich mich zugleich daran, wie wundervoll es war, als er das erste Mal nach seiner Geburt in meinen Armen lag.
So, nun dürfte nichts mehr schiefgehen. Ich habe in so viele Ordner meines Unterbewusstseins gleichzeitig eingegriffen, dass dies einen enormen Umbau meiner Gefühle bewirken dürfte, und zwar genau in die Richtung, die ich mir wünsche: Nun bin ich dem Glück näher als zuvor! Ich darf mich zurücklehnen, alles weitere funktioniert jetzt von allein.
Ich persönlich finde, dass es sich mit Leichtigkeit und Humor immer am besten leben und lernen lässt. Das humorvolle Einbringen meiner Erfahrung soll jedoch keinesfalls von der Wichtigkeit dieser Zusammenhänge ablenken oder sie gar schmälern. Das Eingreifen in unser Unterbewusstsein, unsere parallele Festplatte, ist eine absolut kraftvolle und wirkungsvolle Angelegenheit, die zugleich einfach zu bewerkstelligen ist!
Viele Gelehrte und spirituelle Lehrer vermitteln das Wissen um diese Dinge zumeist mit einem erhobenen Zeigefinger. Doch dieser Weg scheint mir persönlich nicht so angenehm, denn er schreibt nebenbei häufig viele Ordner mit unguten Überschriften wie beispielsweise: »Du bist, was du isst.« Oder: »Das liegt alles am Karma. Du bist selbst schuld an dem, was du erlebst.« Das Problem hierbei ist, dass es zu ernst gesagt wird. Es gibt Empfehlungen, täglich zu meditieren, oder Ratschläge, wie man was zu wünschen hat, aber niemand sagt, dass man das alles fröhlich und gerne auch lachend tun darf!
Das Glücklichsein darf nicht zu einem düsteren, ernsthaften Leistungskurs der Gefühle werden. Mein größtes Anliegen in diesem Buch ist es, dass Sie die Wirkungsweise Ihrer Gefühle besser verstehen und sie in Zukunft auf einfache Weise
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