Glueckskinder
unsere Lebensumstände drastisch verändert. Ganz so, wie sie in plötzlich über uns hereinbrechenden Notzeiten oder außergewöhnlichen Stressphasen unsere Leistungskraft erhöhen können, so werden sie sehr aufmerksam, wenn sie ein neues Signal häufiger erhalten.
Gewiss: Selbst eine kleine Glücksempfindung ruft in uns eine Veränderung hervor. So wird auch nur ein einziges derartiges Gedankenspielchen niemals umsonst sein oder dem Unterbewusstsein »verloren gehen«. Treten neue Glückssignale aber nun in Serie auf, dann halten die Körperzellen dies für einen Notstand – im allerbesten glücklichen Sinne – und werden den Umbau ihrer Häfen nochmals beschleunigen.
Sollten Sie den guten Rat »Bitte dreimal täglich lächeln!« hier oder dort schon einmal gehört haben und mit einem Lächeln abgetan haben, dann überdenken sie diese Idee gerne anhand ihres Wissens über die Körperzellen noch einmal neu. Wie wir wissen, dürfen wir das Unterbewusstsein durchaus bemogeln. Eine Umkonditionierung findet auch beim Mogeln statt, denn es geht ausschließlich darum, in unserem Sinne gezielt auf die Qualität der ausgeschütteten Neurotransmitter einzuwirken. Doch vielleicht sind diese Überlistungsversuche nicht einmal notwendig. Im täglichen Alltagsgeschehen hätte jeder von uns die Möglichkeit, über eine Situation, in die wir geraten oder die wir beobachten, wenigstens einmal nur zu lächeln.
Nutzen wir die Gelegenheiten, die sich uns bieten, um dieses Lächeln auch zum Ausdruck zu bringen. Dazu genügt es, eine aufmerksamere Sichtweise einzunehmen, um zu diesem Lächeln zu gelangen. Freuen wir uns über positive Kleinigkeiten in unserem Alltag, die uns begegnen. Das mögen ganz banale Dinge sein – selbst der Wetterlage ist etwas Erfreuliches abzugewinnen. Warme Sonnenstrahlen mögen wir als körperlich angenehm empfinden, und bei Regen könnten wir uns klarmachen, dass die Natur ihn gut brauchen kann. Es ist nur Ihre Entscheidung, entweder daran zu denken, dass dann der Rasen ja schneller wächst, den Sie unglücklicherweise dann noch eher mähen müssen – oder dass der Regen Ihnen die Mühe erspart, den Garten wässern zu müssen. Nehmen Sie für eine gewisse Zeit doch die positive Sichtweise ein und zelebrieren Sie das Lächeln. Schon haben Sie auf einfachste Weise Ihre Dateien umgeschrieben und neu abgespeichert.
Unzählige Lebensratgeber befassen sich mit der »Kraft des positiven Denkens«, sind in dicken Wälzern verfasst und lassen deren Verfechter ernsthaft und ermahnend die Zeigefinger erheben. Doch das ist kaum sinnvoll, wenn man nicht weiß, wieso und weshalb man positiv denken soll. Begreift man die Arbeitsweise des Unterbewusstseins, weiß man, worum es exakt geht. Es geht nicht darum, aus Frust, weil ich oder eine Person in meiner Umgebung gerade beim positiven Denken wieder einmal komplett versagt haben, nun eine Ausschüttung frustrationsfördernder Neurotransmitter auszulösen! Genau diese Frustration und die innere Ärgerlichkeit mancher Menschen in unserer Umgebung, die aus der Unkenntnis der wesentlichen Dinge herrühren, sorgen dafür, dass diese dann als Antiwerbeträger solcher, im Grunde ja gut gemeinter Lebensstrategien herumlaufen – und uns vor deren »guten« Ratschlägen schleunigst Abstand nehmen lassen.
Zerbrechen wir uns nicht weiter den Kopf darüber. Lächeln wir stattdessen über das eine oder andere bedauerliche Missverständnis des Lebens.
Ich möchte Ihnen gerne von einer Patientin erzählen. Sie war in Sorge um ihren Ehemann, der von Tag zu Tag energieloser wurde und immer weniger unternahm, sich zurückzog und täglich seinen Mittagsschlaf benötigte. Er selbst dachte, es läge daran, dass er nun alt würde. Ich empfahl ihr, ihm dreimal täglich lächeln zu verordnen. Ich weiß nicht, wie genau sie ihm das Prinzip dahinter erklärte, ich schätze aber die Herren der Schöpfung eher so ein, dass sie einen Auftrag lieber schlichtweg ausführen, als sich noch ausführliche Hintergrundinformationen anhören zu müssen. Auf jeden Fall befolgte der Mann den Rat seiner Frau, die mich wenige Wochen später anrief, um mir zu erzählen, dass sie neuerdings wieder abends mit ihrem Mann viel scherze und lache. Er hatte den Rat befolgt und seinen Humor zurückgewonnen. Er verzichte seitdem auf den Mittagsschlaf, bastele stattdessen wieder viel am Haus herum und sei viel mit den Kindern unterwegs.
Sie und ich, liebe Leserinnen und Leser, wissen sehr genau, welches Prinzip
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