Glueckskinder

Wir können auch an die Redewendung denken, den Teufel lieber nicht an die Wand zu malen. Wie gut die Verfechter solcher Theorien das menschliche Verhalten doch beobachtet haben. Mit der Kenntnis der Funktionsweise der intelligenten Körperzellen löst sich hier so manches Rätsel und uns wird ein Weg aufgezeigt, wie wir aus einer Pechsträhne auch wieder herausfinden können.

 
    3. Kapitel
     
    Die Straße ins Glück
     
    A lle Menschen wollen glücklich sein. In unserer Seele ist eine tiefe Sehnsucht verankert, stets im Zustand des Glücks zu sein. Mit dieser Sehnsucht verhält es sich wie mit all unseren anderen Sehnsüchten. Es ist, als wären wir in etwas verliebt: Wir suchen es, ohne dass uns dies immer bewusst ist. Wir vermissen es, ob wir wollen oder nicht. Dieses Vermissen kann zeitweilig solche Ausmaße annehmen, dass wir traurig darüber werden, etwas nicht haben zu können, was wir aber unbedingt besitzen wollen. Man kann es auch so formulieren: Wir empfinden tiefe Traurigkeit, wenn das Glück uns anscheinend verlassen hat.
    Doch dies ist, wie wir inzwischen erfahren haben, eine Gefühlshaltung, die uns so keine Chance bietet, etwas zu ändern. Um zum Glück zurückzufinden, müssen wir kreativ in unsere emotionalen Mechanismen eingreifen. Das bedeutet: Wir müssen unsere intelligenten Körperzellen dazu bewegen, nach und nach ausreichend Glückshäfen anzulegen. Ist uns dies erst einmal gelungen, dann werden wir uns nicht mehr so intensiv damit beschäftigen müssen, denn diese neuen Glücks-Häfen geben dann täglich ganz von allein die Meldung ans Unterbewusstsein, dass hier ein paar Glücksmomente gebraucht werden. Das funktioniert, und es funktioniert auf eine spielerisch leichte Art und Weise, die zudem kaum Zeit kostet: Dieser Umbau ist nicht anstrengend!

Glück hält uns gesund
     
    Unsere Wissenschaft macht erstaunliche Fortschritte. Über Gesundheit und Krankheit wissen wir heute mehr denn je zuvor. Alles boomt: Die Entwicklung neuer Arzneimittel, Studien über die Schädlichkeit von Handys, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak. Wir wissen darüber so viel, dass wir darauf basierend fortlaufend unsere Lebensweise korrigieren könnten. Für Gesundheit und ein langes Leben sind wir bereit, auf immer mehr Dinge zu verzichten, bis wir uns am Ende dann fragen könnten: Was dürfen wir überhaupt noch essen? Sollten wir zu Silvester nicht lieber mit stillem Mineralwasser anstoßen?
    Welch ein herber Schlag war es für alle Gesundheitsfanatiker, als unsere Forscher bewiesen, dass es ausgerechnet das Glücklichsein ist, welches das Leben nicht nur an Qualität, sondern auch an Jahren zu verlängern vermag! Liegt hierin vielleicht der Grund, dass der 102-jährige Johannes Heesters raucht und immer noch lebt – und das recht glücklich, wie es den Anschein hat? Könnte dies zu einem neuen gedanklichen Ansatz führen, der uns Fragen beantworten hilft wie beispielsweise die, weshalb bei aller gesunder Ernährungsweise und medizinischer Versorgung die Selbstmordrate steigt, insbesondere bei Jugendlichen, und weshalb heute schon Babys einen Herzinfarkt haben können?
    Wir sind heute also einen Schritt weiter. Das Ruder wurde längst herumgerissen, es ist eine Wende eingeleitet worden und neue Berufsfelder sind entstanden wie beispielsweise die Psycho-Neuro-Immunologie, die sich mit den Zusammenhängen zwischen unserer Psyche, dem Nervensystem und der Abwehrkraft befasst. Durch sie wissen wir, dass Glückshormone einen direkten Einfluss auf unser Immunsystem haben und darauf, wie wir auf unsere Umwelt wirken. Das neue Feld der Psycho-Onkologie erforscht den Zusammenhang von Psyche und Krebserkrankungen. Krebskranke Patienten erlernen den bewussten Umgang mit inneren Bildern, in denen eine enorme Heilkraft liegt. Dort ist der Stand unseres Wissens also heute: Mit unserer Vorstellungskraft können wir Heilungsprozesse in Gang setzen, und die Wiedereroberung des Glücks macht gesund.

Es bedarf nicht viel, um ein Glücksritter zu werden
     
    Doch dies sei nur am Rande erwähnt. Dieses Büchlein ist ja für den Alltag gedacht, für jeden Mann und jede Frau. Es soll aufzeigen, wie der Weg zum Glück gestrickt ist, und deutlich machen, wie einfach die Schritte auf diesem Weg im Grunde sind, so einfach, dass wir dies in Anbetracht unserer hinter uns liegenden langwierigen Suche nun vielleicht gar nicht glauben können. Es soll dafür sensibilisieren, dass wir alle uns längst in einer Aufbruchsstimmung befinden,