Glueckskinder
und es nun an der Zeit ist, sich auf neue Wege zu begeben. Werden wir doch jetzt mal kreativ.
Dem Glück entgegengehen
Am Anfang einer jeden Veränderung steht immer eine Entscheidung.
Damit wir überhaupt Entscheidungen treffen wollen, benötigen wir zuvor die Erkenntnis, dass eine Veränderung notwendig ist.
Für diejenigen unter uns, die eine Veränderung in ihrem Leben als notwendig erachten, und auch für jene, die meinen, es könne ja nichts schaden, sich auf das »Experiment Glück« einzulassen, könnte gleichermaßen folgendes Argument gelten: Bisher waren wir ja nicht besonders erfolgreich in der Kunst des Glücklichseins, nicht wahr? Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass unsere bisherige Glücksstrategie keine oder nur zu wenige Erfolge gezeigt hat. Wechseln wir also die Strategie.
Eine weitere wichtige Erkenntnis besteht darin, dass das Glück von uns nicht erzwungen werden kann. Es kommt von ganz allein zu uns. Ändern wir auch hier unsere Strategie: Gehen wir dem Glück doch ein klein wenig entgegen.
Simple Strategien genügen
Die meisten Menschen sind davon überzeugt, dass es enormer Anstrengungen bedarf, um ein besonders wichtiges Ziel im Leben zu erreichen. Vielleicht erinnern Sie sich daran, wie wir das in unserer Kindheit beim Sparen erlebt haben: Je teurer ein Wunsch war, desto länger war die Sparstrecke dorthin, desto größer war der Kraftakt, um uns beispielsweise Schritt für Schritt mit kleinen Geldbeträgen zu einem Fahrrad durchzukämpfen. Auch beim Häuslebauen gilt: Je größer das Haus, desto größer die Anstrengung, es fertigzustellen. Das Motto »Viel hilft viel« zieht sich leitmotivisch wie ein roter Faden durch die meisten unserer Erfolg versprechenden Zielstrategien: Je ehrgeiziger das Vorhaben, desto größer der Kraftaufwand, je hochgesteckter das Ziel, desto steiniger der Weg.
Unser Unterbewusstsein arbeitet jedoch in einer vollkommen anderen Weise. Es lernt potenziert, ist auf geniale Weise effizient, und es hat Vorlieben. Es lernt außerhalb verstandesgemäßer Größenvorstellungen und Maßvorgaben. Deshalb können wir in diesem Fall all unsere Vorstellungen von Kraftanstrengung fallen lassen. Wir werden uns überhaupt nicht anstrengen müssen.
Im vorangegangenen Kapitel haben wir einige Tatsachen über die Lern- und Arbeitsweise des Unterbewusstseins zusammengetragen, damit auch unser manchmal etwas eingefahrener Verstand dies zu begreifen vermag. Das Unterbewusstsein lernt sehr schnell und sehr tief gehend – nämlich durch Kleinigkeiten, Bilder und Gefühle. Und vor allem lernt es durch neue Erfahrungen, von denen es immer besonders fasziniert ist.
So soll unsere Strategie auf dem Weg zum Glückskind auch eine sein, die der Funktionsweise des Unterbewusstseins entspricht:
Dies ist kein Sprint, sondern eine Wanderung.
Es bedarf keiner großen Anstrengungen, denn wir lernen durch Kleinigkeiten.
Das wird auch nicht lange dauern, denn sobald wir dem Glück nur ein wenig entgegengehen, wird unser Unterbewusstsein dies unterstützen (mehr als wir ahnen!). Es arbeitet uns zu, kommt uns quasi selbst entgegen.
Auf das Glück achten
Beginnen wir also mit einer Kleinigkeit, die wir in unserem alltäglichen Erleben ändern möchten.
In unserer Einstellung zum Glück dürfte es schon eine Neuerung bedeuten, dass wir das Glück überhaupt einmal wahrnehmen und uns zunächst darum kümmern. Wir kümmern uns den ganzen Tag um allerlei Dinge, wir führen unseren Hund Gassi, wir kennen unsere Kontostände, wir hegen unsere Zimmerpflanzen, ja, wir pflegen Kontakte. Dies ist eine Reihe von Verben, die alle das Attribut von Aufmerksamkeit gemeinsam haben. Doch sind wir jemals unserem Glück gegenüber aufmerksam gewesen?
Erinnern wir uns: Der Anfang eines jeden Lernprozesses bestand in einer winzigen Kleinigkeit, einem Puzzlesteinchen. Es war einst der erste Buchstabe, den wir als Erstklässler schrieben, der dann wie von selbst zu unserer Fähigkeit des Schreibens führte. Der erste Schritt zur Mathematikprofessur bestand in der Wahrnehmung nur einer einzigen Zahl.
Am Anfang des Weges ins Glück steht einfach nur die Wahrnehmung eines einzigen, kleinen glücklichen Moments.
Bedenken wir, dass erlernbare Fähigkeiten wie Mathematik, Lesen und Schreiben auf keinerlei Prägung in uns zurückgreifen können, so ist dagegen das Erleben von Glücksmomenten und -empfindungen nichts Neues für uns Menschen. Glück ist eine der kraftvollsten Lernmotivationen des
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