Glueckskinder
hier wirkt!
Die Körperzellen wurden ganz einfach umkonditioniert, und das Unterbewusstsein hat – ganz unbemerkt – eine Fülle von Daten in unzähligen Erfahrungsordnern neu geschrieben. Der Mann meiner Patientin befindet sich in einer Phase der »Notstandsanpassung« und Faszination.
Und das, indem er dreimal am Tag lächelt. Lächeln Sie also gerne!
Schreiben Sie zum Beispiel mit einem Lippenstift auf den Badezimmerspiegel: »Bitte lächeln«, zeichnen Sie Lachmännchen auf Papier und richten Sie Ihren Bildschirmschoner als Konditionierungshilfe ein, schreiben Sie: »Guten Morgen, du Schöne!« auf Ihren Monitor und auf Ihre Personenwaage: »Es gefällt mir, was ich sehe!« Brechen Sie einfach mal aus, sehen Sie kurz das Leben wie ein fröhliches, ausgelassenes kleines Kind und fahren Sie mit Ihrem Auto auf einem Parkplatz große Herzen in den frischen Schnee.
Wer nicht wertet, wird reich beschenkt
Als Babys verfügten wir über eine wunderbare Gabe, die darin bestand, nicht zu bewerten. Wir amüsierten uns über das gleichmäßige Wackeln eines Mobiles ebenso wie über Papa, der sich mit dem Hammer auf den Finger schlug. Vermutlich hielten wir das für eine der vielen lustigen Theateraufführungen, die er sonst auch immer so gerne für uns veranstaltete. Schon Mamas Niesen konnte uns zum Lachen bringen, wenn sie dabei eine Miene zog, die einem Lächeln gleichkam.
Wenn wir uns diese Qualität selbst in einem kleinen Maß zurückerobern – das erreichen wir, indem wir ganz einfach per Schauspielerei so tun, als ob es so wäre -, dann verlassen wir dabei automatisch unsere bisherigen Bewertungsgewohnheiten.
Wir ärgern uns weniger, und wenn wir Glück haben, lernen wir, uns neue Brillen zuzulegen, die neue Sichtweisen ermöglichen.
Aussteigen und neu betrachten
Falls wir uns einst in Zeiten befanden, die wir als unglücklich und schwierig empfanden, dann ging dies zumeist mit dem Gefühl einher, in dieser Situation regelrecht gefangen zu sein. Und genau so verhielt es sich dann ja auch. Täglich grüßte unser Murmeltier, täglich forderten unsere Körperzellen ihr Gefühlsfutter.
Heute können wir diesen Mechanismus verstehen, denn wir wissen, dass wir angesichts einer neuerlichen Stress-oder Frustrationssituation diese nicht nur augenblicklich aushalten müssen, sondern gleichzeitig auch noch dafür sorgen, dass unser Unterbewusstsein daraufhin noch einmal mehr und verstärkt eine neuerliche Frustrationssituation durch unsere Handlungen und Empfindungen abrufen wird.
Folgerichtig hilft da nur eines – in Zukunft eine solche Konditionierung zu verhindern, wann immer dies möglich ist. Dafür müssten wir angesichts auch der kleinsten Frustration, des allerkleinsten Ärgers, unverzüglich handeln, und zwar noch bevor die jeweilige aktuelle Situation über die Neurotransmitter bei den Körperzellen ankommt. Tatsächlich bleibt uns hierfür ein kleiner Zeitraum, in dem wir noch handeln können, um das »Schlimmste« zu verhindern.
Dies kann dadurch gelingen, indem man aus einer Situation gedanklich aussteigt und dadurch die Erfahrung positiv abspeichert.
Stellen wir uns beispielsweise vor, ganz besonders bei den eher langweiligen, sich stets wiederholenden Situationen im Alltag, wir würden sie nicht so hinnehmen wie sonst, sondern so tun, als würden wir stattdessen einer Daily Soap zuschauen. Probieren Sie es aus und Sie werden feststellen, dass Sie viel mehr Details in Ihrem Leben wahrnehmen.
Prusten wir also einfach los, wenn unsere Zahnpasta hart geworden ist, nur weil wir gestern Abend wieder einmal vergessen haben, den Deckel zuzuschrauben. Es ist etwas völlig anderes, diese kleine, ein wenig ärgerliche Situation selbst zu erleben, als dem Hauptdarsteller in einer Filmkomödie bei seinen täglichen kleinen Nervereien zuzuschauen. Bevor wir ob derart belangloser Dinge unerwünschte Neurotransmitter ausschütten, sollten wir derartige Situationen gedanklich schleunigst verlassen und sie stattdessen lieber als Komödie erleben oder als lustige Episoden einer Daily Soap in der Flimmerkiste. Steigen wir auf der Stelle aus und werden wir vom Opfer zum Hauptdarsteller. Wenn dieser am Morgen mit dem kleinen Zeh schlaftrunken gegen die Türschwelle stößt, dann ist der Lacher auf unserer Seite.
Dem Humor freien Lauf lassen
Auf diese Weise holen wir nach und nach den Humor in unseren Alltag zurück – gleichsam als Nebenwirkung unserer kleinen Glücksepisoden, für die wir weder Arzt
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