Glueckskinder
Schicksalswandlungen noch von den kleinen Problemen des Alltags. Sie haben ebenso die eine oder andere Beule ins Auto gefahren wie die meisten anderen Menschen, auch sie werden ab und an von ihrem Chef gerüffelt und auch sie haben im Laufe ihres Lebens den einen oder anderen wirklichen Verlust erleben müssen.
Trotzdem lächeln sie!
Trotz all dieser »negativen« Erfahrungen scheint das Glück ihnen so weit treu zu bleiben, dass sie ihr Leben und ihren Alltag als glücklich empfinden. Und genau das strahlen sie auch aus.
Wir wissen nun, dass unser Glücksempfinden viel weniger von äußeren Umständen abhängt, als wir es gerne behaupten möchten. Nein, es war nicht der böse Vater, es war auch nicht die egoistische Mutter, die uns nie wirklich wahrnahm, es war auch nicht der ungerechte Lehrer – es waren nicht sie, die so früh die Weichen dafür stellten, dass wir selbst nun als Unglückstropf einsam zurückgeblieben sind.
Die Ursache dafür liegt nicht darin, wie man oder jemand oder etwas mit uns umgegangen ist. Der Zusammenhang ist ein ganz anderer: Es ist entscheidend, wie wir mit uns selbst umgehen. Unsere emotionale Befindlichkeit, unser »Glücksklima«, steht in Relation zu unserem Umgang mit Gefühlen und den zahlreichen Mechanismen, die wir uns hierfür regelrecht antrainiert haben.
Wenn wir uns nun entscheiden sollten, unser Leben glücklicher zu gestalten, dann warten wir also nicht länger auf den Lottogewinn oder einen sicheren Arbeitsplatz, sondern handeln in unserem eigenen Interesse: Wir ändern unsere inneren Prozesse, indem wir in festgefahrene Mechanismen eingreifen und trainieren sie schlichtweg um.
Dieses Umtrainieren wird kein Umbruch sein. Wir müssen uns dafür auch nichts abgewöhnen – keine Sorge. Stattdessen gewöhnen wir uns neue und gute Reaktionen an und nehmen sie gewissermaßen hinzu. Das ist eine Bereicherung.
Machen wir uns also jeden Tag ein wenig reicher. Hegen und pflegen wir unsere Gefühle, indem wir alle Mechanismen, mit denen wir sie »verarbeiten«, liebevoll im Blick behalten. Achten wir darauf, welche Informationen wir unseren Körperzellen liefern, und senden wir ihnen von Zeit zu Zeit ein »Glückspralinchen«.
Beginnen wir ganz einfach mit sehr kleinen Schritten. Mogeln wir zunächst gerne das eine oder andere kleine Glücksgefühl in unsere Blutbahn, überraschen wir unsere Körperzellen mit positiven Meldungen, auch dann, wenn diese anfangs vielleicht allesamt »gemogelt« sind und wir sie uns noch einreden müssen.
Begeben wir uns auf diese Weise auf den Weg ins Glück, ganz allmählich, ohne Anstrengung und großes Aufsehen. Dies ist das Gegenteil eines Kraftaktes: Es ist nichts weiter als eine kleine, neue, noch unauffällige Angewohnheit, für die es anfangs nichts weiter braucht als einen neuen Vorsatz.
So verändern wir zunächst den Umgang mit unseren Gefühlen und werden dann am Ende uns selbst verändert haben. Unser Bewusstsein, unser Unterbewusstsein und auch unser Körper werden uns dabei nur allzu gerne behilflich sein, denn sie mögen keinen Stress. Wo sie können, vermeiden sie ihn. Im Grunde sehnen sie sich zurück in frühe Kindertage, in die Zeit, in der wir in Mamas Armen lagen und das Glück in seinem vollen Ausmaß empfinden konnten.
Dieser Weg wird also ein leichter sein.
Es genügt, wenn wir uns vornehmen, ihn zu gehen. Es genügt, wenn wir zu dieser kleinen Veränderung einfach »Ja« sagen. Investieren wir zu Beginn jeden Tag dreimal eine Minute in unser Glück, indem wir innehalten und gezielt ein kleines Glücksempfinden in uns hervorrufen. Das entspricht sozusagen einer dreifachen Portion von »Glückspralinchen« an unsere Körperzellen – und mehr braucht es nicht.
Alles Weitere geschieht dann von selbst. Im Laufe der Zeit werden unsere Körperzellen so viele Häfen ausgestaltet haben, die nach weiteren Glücksinformationen rufen. Sie werden dann das Phänomen der Self-fulfilling Prophecy initiieren, nur diesmal im allerbesten Sinne: Sie rufen das Glücksempfinden direkt vom Unterbewusstsein ab, welches in der Zwischenzeit ausreichend neue Ordner angelegt, alte Dateien umgeschrieben und neue hinzugefügt hat. Sie werden dem System melden: Hallo, es ist mal wieder allerhöchste Zeit für ein kleines Glücksgefühl! Und sie werden es geschenkt bekommen. Unser Unterbewusstsein wird dann ganz von selbst innehalten und sich so lange nach Glück umsehen, bis es dieses gefunden hat.
Dank einer kleinen neuen Angewohnheit
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