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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Zeitungsartikel immer noch nicht ganz verziehen, aber sie wusste, dass die Journalistin wahrscheinlich nicht anders konnte. Sie musste die Geschichte dramatisieren, um Leser zu gewinnen. So funktionierten die Medien eben. Ruth wollte sich ihre Betroffenheit keinesfalls anmerken lassen, denn in erster Linie war und blieb sie eine professionelle Schauspielerin.
    «Hallo», sagte sie und begrüßte die beiden überschwänglich mit in die Luft gehauchten Küssen. Voller Genugtuung registrierte sie, wie Trish neidisch ihr Kleid betrachtete. Ihre frühere Klassenkameradin besaß null Gefühl für Stil, und heute Abend sah sie in ihrer schlichten schwarzen Jeans und dem limonengrünen Top, das sie blass machte und ihr gar nicht stand, richtig unscheinbar und langweilig aus. Nina dagegen war schön. Sie trug ein toll gemustertes Hemdkleid, das ihren dunklen Teint unterstrich, und das Haar fiel ihr hübsch über die Schultern.
    «Dein Kleid gefällt mir sehr», sagte Ruth, während sie sich neben Nina setzte.
    «Danke. Es ist neu.»
    «Wo hast du es gekauft?», wollte Trish wissen. «Bei Conolly oder Kramer habe ich so was in letzter Zeit nicht gesehen», erklärte sie. Conolly und Kramer waren die beiden wichtigsten Bekleidungshäuser der Stadt.
    Nina errötete ein wenig. «Nein, ich habe es in Dublin gefunden», sagte sie – fast ein wenig verlegen, fand Ruth.
    «Ach, tatsächlich? Ich wusste gar nicht, dass du in Dublin warst. Wann denn?» Wie immer kamen Trishs Fragen wie aus der Pistole geschossen, und Ruth überlegte, ob das die Macht der Gewohnheit war, weil Trish in ihrem Job mit dieser Technik arbeitete, oder ob sie von Natur aus so neugierig war.
    «Äh – vor ein paar Wochen. Ich hatte ein paar Sachen in Dublin zu erledigen.»
    «Das hättest du mir sagen sollen – dann hätten wir doch zusammen fahren können. Ich könnte auch mal neue Klamotten gebrauchen.»
    «Ach, ich habe mich erst in letzter Minute dazu entschlossen, und ich wusste ja, dass du viel zu tun hast.»
    «Wieso denn erst in letzter Minute?»
    «Was?»
    «Du hast gesagt, du hättest dich erst in letzter Minute dazu entschlossen. Hat es einen Notfall oder ein Problem gegeben?»
    «Trish, also wirklich», unterbrach Ruth mit unbekümmertem Lachen. «Das ist ja wie bei der Inquisition.»
    «Oh, sorry», erwiderte Trish, anscheinend mit echter Reue, und Nina warf Ruth einen dankbaren Blick zu.
    «Ich hatte einen Tag frei und brauchte ein paar Sachen, also habe ich mich entschlossen, in den Bus zu springen. Ich konnte hier nichts finden, was mir richtig gefiel.»
    «Ich weiß, was du meinst», sagte Ruth mit einem Stöhnen. «Ich muss selbst auch bald mal auf Einkaufstour gehen, denn die Sachen, die ich habe, passen mir … passen hier nicht so richtig, meine ich.» Sie brach ab, entsetzt, weil sie sich um ein Haar verplappert hätte.
    «Das kann ich mir denken», sagte Trish grinsend. «Mit Designer-Klamotten und eleganten Schuhen wirfst du in Lakeview Perlen vor die Säue.»
    «Nein, so habe ich das nicht gemeint. Meine Garderobe aus LA ist einfach für wärmeres Wetter gedacht.» Sie lächelte bescheiden. «Es ist so lange her, seit ich das letzte Mal zu Hause war, da habe ich fast vergessen, dass es in Irland keinen richtigen Sommer gibt.»
    «Das kannst du aber laut sagen», meinte Nina lachend. Die Kellnerin kam, um ihre Getränkewünsche aufzunehmen.
    «Trinken wir alle Wein?», fragte Trish, und zu Ruths Überraschung schüttelte Nina den Kopf. «Ich arbeite morgen bei Ella», erklärte sie.
    «Ach, komm – ein Gläschen wird dich schon nicht umbringen», drängte Trish.
    Nina zuckte die Achseln. «Na gut, dann ein Glas, aber mehr nicht.»
    «Schön. Eine Flasche Hauswein, was meinst du dazu, Ruth?»
    «Eigentlich …» Ruth sah die Kellnerin an. «Könnten Sie mir einfach ein Glas Wasser mit Zitrone bringen? Zimmertemperatur bitte, nicht eiskalt.»
    Die Kellnerin zuckte nicht mit der Wimper, sie schien sich eher über diese Bestellung in echter Hollywood-Manier zu freuen. «Kein Problem.» Mit einem Lächeln entfernte sie sich.
    Trish und Nina sahen Ruth erstaunt an. «Was habt ihr denn?», fragte Ruth. «Ich trinke selten Alkohol. Hat viel zu viele Kalorien, und ich muss auf mein Gewicht achten.»
    «Ja, mir ist schon aufgefallen, dass du ein bisschen zugenommen hast, seit du wieder hier bist», bemerkte Trish in ihrer typischen direkten Art, aber Ruth freute sich. Das bedeutete, dass ihre Diät-Ausrede noch plausibler sein

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