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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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sie, wie das Kätzchen von König Karl.“
    Gemeint war selbstverständlich Karl Lagerfeld, der absolute Über-Modeschöpfer aller Zeiten. Eine Art Halbgott für Claude, den Stylingverrückten.
    „Wie, du bist jetzt auch auf die Katz ‘ gekommen?“
    „Ja, ja – wer hätte das gedacht, dass mir einmal ein weibliches Wesen ins Haus kommt?“
    „Du meinst wohl UNS“, korrigierte Detlef, der anscheinend nicht sonderlich begeistert war. „Nur zur Erinnerung, WIR beide leben in einem Haus.“
    Das klang nicht gut, fand ich. Ob Claude neben den ganzen neuen Parfumfläschchen vielleicht auch noch andere Sachen aus Übersee mitgebracht hatte? Vielleicht ein kleines Andenken an romantische Stunden am Meer mit José, André, George oder Michael? Man (n) soll ja bekanntlich jede Gelegenheit  nutzen, an der frischen Luft zu sein…
    „Oh, Monsieur Detlef hört heute ganz genau hin. Natürlich meinte ich, in UNSEREM Haus.“
    Augenverdrehen, ts-ts-ts, Abwinken. Das traditionelle Trio.
    Ich versuchte zu schlichten: „Also gut, das hätten wir ja jetzt g eklärt.“
    Bei den Schwulinetten geht’s auch nicht netter zu als bei den Heteros, dachte ich so. Eigentlich überall dasselbe. Zickereien gibt es in jeder denkbaren Konstellation…
    „Und , wo holst du die Katze ab?“, fragte ich weiter interessiert und hob Ahmed zur Entspannung der Gesamtsituation auf meinen Arm.
    „WIR – WIR holen die Katze, nicht wahr?“
    Stress auf der ganzen Linie. Jetzt war wohl endgültig der Wurm drin, befürchtete ich. Nachher geht das noch den ganzen Abend so weiter.
    „Also gut, mein Hase, du hast ja recht. WIR holen die Katze, die gute Choupette, in Köln ab. Direkt vom Züchter.“
    Köln??? Eine Katze aus dem Rodgau oder aus Bad Offenbach-Rumpenhausen wäre wohl undenkbar…
    Nein, es musste passenderweise gleich „ Gay City Cologne “ sein, was sonst?
    In meinem Kopf entstanden unwillkürlich Bilder von einer riesigen Villa und einer etwas kleineren gleich nebenan, die war für die Tiger und Stubentiger. Alles wie in einer Doku über Sieg fried und Roy – oder so ähnlich. War ja klar, dass die beiden Paradiesvögel nicht einfach eine herkömmliche Katze aus dem Tierheim um die Ecke holen.
    „Das sind ganz berühmte Leute in der Branche. Deren Katzen sind über Umwege sogar noch mit der Linie verwandt , aus der König Karls Katze stammt“, verkündete Claude mit stolzgeschwellter und wahrscheinlich ebenso glattrasierter Brust.
    Na, da bin ich aber beruhigt, dachte ich – dass wenigstens kl are Verwandtschaftsverhältnisse herrschen.
    Man musste die beiden einfach liebhaben. Und bald schon w aren sie sogar zu dritt! Detlef, Claude und Choupette. Wie nett.
     
    Doch dann kam Abwechslung in meine Bude. Silke!
    Völlig fertig stürzte sie ins Wohnzimmer. „Mir reicht’s für heute! Ach, was sage ich – für die ganze Woche, fürs ganze Jahr. Egal. Ich glaube, ich brauche einen Schnaps“, sie sah zerzaust aus.
    Wahrscheinlich wieder Ärger mit Roland, dem Vater ihrer Tochter…
    Tippte ich.
    Manchmal kann so ein One-Night-Stand aber auch das ganze Leben durcheinander bringen.
    „Was ist denn diesmal passiert?“, wollte Claude wissen.
    „Er hat schon wieder ‘ne Neue, jetzt muss die arme Selina wieder ein Wochenende mit einer seiner Tussis verbringen. Der macht mir das Kind noch ganz kirre“, schimpfte sie.
    „ Manchmal ist es einfacher, nur eine Katze zu haben…“, schob Detlef hinterher und kraulte gedankenversunken meinen haarigen Gefährten.
     
    Aber das half Silke nun auch nicht weiter. Sie hatte es wirklich nicht leicht mit ihrem Ex, der ganz besondere Jäger- und Sammlergene abbekommen hatte und dadurch wahrscheinlich gar nicht anders konnte…
    „Kann man das nicht gerichtlich verbieten lassen? Serielle Monogamie in Hochfrequenz ist doch sicher schädlich für die Seele eines achtjährigen Scheidungskindes“, aber dann fiel mir die Sache mit der Thujahecke wieder ein.
    Urteile der Rechtsprechung haben manchmal mit normalem Menschenverstand nicht allzu viel zu tun.
    „Da kannst du gar nix machen. Dazu müsste doch erst das Kindeswohl gefährdet sein. Und wenn ich heute anfange, dag egen etwas zu unternehmen, dann ist das Kind wahrscheinlich schon eine junge Dame, bis da eine Entscheidung gefällt ist.“
    Silke war offensichtlich vollkommen desillusioniert.
    „Kein Richter der Welt verbietet einem erwachsenen Mann, wechselnde Beziehungen – viel wahrscheinlicher ist doch, dass er mir noch eine Art

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