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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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SPRECHEN SIE! JETZT!“
    Dann erst wird man sehen…
    Das muss te die Zahnarztfrau wohl verstanden haben.
     
    „Frau Sellinger, ich habe ja schon mehrfach versucht, mit Ihrer Tochter zu sprechen, aber mit DER Frau ist ja nicht zu reden! Kein Wunder, dass sie es bis heute nicht zur Arztfrau gebracht hat, aber das nur nebenbei… Weshalb ich aber eigentlich anrufe: Sie haben doch seit einiger Zeit diese Katze, so ein langhaariges, kleines Biest, das – wie soll ich sagen – ständig in unseren Garten uriniert.“
     
    Nun schaltete sich Mutter Sellinger ein: „Ruiniert, sagen Sie? Seit Jahren? Na, das wundert mich nicht. Die Krone von meiner Tochter hat auch nicht gepasst, sie musste als Notfall in die Gießener Zahnklinik. So was spricht sich eben rum, da ist man dann ganz schnell mal ruiniert. Tja, und wenn das auch noch öfter vorkommt…“
    Meine Mutter zwinkerte mir dabei schelmisch zu.
    Aber Frau Neumeier setzte erneut an: „Frau Sellinger, niemand ist hier RUINIERT, schon gar nicht mein Mann! Ihre Katze , die mit den langen Haaren, URINIERT…“
    „ Seit Jahren ruiniert? Seit Jaaahren schon??? Na, das ist ja ein dickes Ding!“
    „Ungeheuerlich, eine Frechheit, Sie werden von uns hören!!“, stieß die Zahnarztfrau als letzte Maßnahme dann noch aus.
    „Hören ist bei mir ganz schlecht, insofern also auch ruiniert. Und mein Hörgerät ist auch nicht mehr so ganz in Ordnung…“
    Höchstform für Mutter Sellinger !
    Sie grinste sich einen ab und deutete auf ihr Gerät im Ohr.
    „Alles in Butter, Thea, ich höre damit wie ein Luchs. Aber ein bisschen Spaß muss sein…“
    Dass man im fortgeschrittenen Golden-Girls-Alter noch so pfiffig sein kann, dachte ich damals.
    Da habe ich ja direkt noch Hoffnung und Chancen…
     
    Chancen ganz anderer Art sah auch Helene Neumeier. Sie beauftragte ihren Hausanwalt umgehend, sich der Sache anzunehmen. Aber das fruchtete nicht.
    Die Neumeiers hatten wohl nicht damit gerechnet, dass auch wir, die Sellingers, eine Gartenzwerge-Kriegs-Rechtschutz-Versicherung abgeschlossen hatten.
     
    Und unser geschätzter Hausanwalt, ein ausgesprochener Katzenliebhaber, der sogar in seiner Freizeit auf Rassekatzen-Ausstellungen beurteilte, ob Gebiss, Gebäude und Gesamterscheinung zu „Best in Show“ oder ähnlich tollen Titeln reichen würden, erklärte die Sache kurzerhand zu seinem persönlichen Feldzug. Und erreichte ziemlich schnell, dass die Neumeiers als Bewohner einer landwirtschaftlich geprägten, dörflichen Gegend in Feldrandlage keinerlei Rechte besäßen, sich über freilaufende Katzen oder deren natürliche Hinterlassenschaften auch nur im Ansatz zu beklagen oder gar offiziell zu beschweren.
    Na also, geht doch!
     
    D iese rechtliche Sachlage gefiel uns natürlich ausgesprochen gut. Und dem Ahmed auch…
    Der setzte seine gesetzlich voll genehmigten Feldzüge in kleinstädtischer Feldrandlage nun ungehindert fort und – wie ich von meinem Schlafzimmerfenster aus beobachten konnte – wurde er auch weiterhin wie von Geisterhand magisch vom Grundstück der Neumeiers angelockt.
    Ob er vielleicht heimlich auf Zahnarztpraxisgeruch stand?
    War er etwa doch ein Perser, ein ganz perverser?
    Doch es sollte nicht sein, dass wir samt dem Perverser lange triumphieren durften…
    Die per Anwalt zurechtgewiesenen Neumeiers waren anscheinend wild entschlossen, jetzt endgültig den Krieg der Gartenzwerge anzuzetteln.
    Also kam schon sehr, sehr bald ein neues Schreiben von deren Anwalt, der linken Bazille Karringer.
    Jetzt war plötzlich die Sellinger‘sche Immergrün-Begrenzung dran, eine Thuja-Hecke, die seit ungefähr dreißig Jahren – oder länger – hochgewachsen direkt an der Grenze zu den Neumeiers stand. Oder besser gesagt auf der Grenze…
    Nun hatte der Herr Doktor wohl mal mit seinem Kronen-Ausmessgeräten nachgemessen und festgestellt: „Das ist zu nah! Die Hecke muss weg!“
     
    „Geht gar nicht, keinesfalls, nie und nimmer“, war meine erste Reaktion. „So etwas nennt man Gewohnheitsrecht!“
    Ich war mir gewiss und hatte das Schreiben vorsichtshalber schon mal an unseren Rechtsvertreter gemailt.
    Meine Mutter schaltete wenig später ihr Hörgerät auf ganz scharf und rief unseren Anwalt, den guten Friedrich Scherer, erneut an. Sie wollte schnellstmöglich wissen, woran wir waren. Gott sei Dank lag ihm das Schreiben auch schon vor.
    Die gute neue Zeit der Datenübertragung…
     
    „Frau Sellinger, wie ich das so auf den ersten Blick beurteile, könnte

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