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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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gefällt. Und momentan gefällt es mir ganz gut, hier im Bett zu liegen, Rotwein zu trinken und Hähnchenschenkel abz uknabbern und mir dabei die Finger abzulecken. Das gab früher immer Ärger, mit Gabi… Aber die bin ich Gott sei Dank los. Hat eh nur mein ganzes Geld verprasst, dabei kann ich das selbst viel besser… Weißte, Schnurrdiburr, ich hab‘ da nämlich so eine Goldgrube entdeckt, mitten im Wald. Das nennt sich heutzutage „Friedwald“, schon mal davon gehört?“
    Ich fragte mich, was der meinem Kater noch alles erzählen wollte.
    „Früher, da habe ich noch Grabsteine verkauft ohne Ende, aber heute, da wollen die Leute keine Gräber mehr pflegen, alles muss ratz-fatz gehen und möglichst wenig Arbeit machen. Und da hatte ich die Idee mit dem Friedwald. Das ging auch ratz-fatz. Da werden die Leute einfach unter einem Baum beerdigt, den sie sich schon vorher aussuchen können, ist doch super, oder?“
    Ahmed fand’s anscheinend auch echt super und schnurrte schon im vierten Gang.
    Und mir wurde klar, woher die Kohle kam, das neu erworbene Haus tip-top umzubauen und ständig Putzkolonnen, Handwerker und Landschaftsgärtner zu beschäftigen.
    Dieser Herr Altenberg war echt dick im Geschäft mit seinen neumodischen Bestattungen im Friedwald…
    Hatte ich gar nicht gewusst . Es hieß immer nur, der Mann wäre ursprünglich aus Miltenberg, ein ganz bekannter Steinmetz mit Ausbildungsbetrieb. Mehr war nicht von ihm bekannt. Und ich wusste nicht mal, wie er mit Vornamen hieß. Es stellt sich ja niemand mehr vor, wenn er in der Nachbarschaft eingezogen ist.
    Doch dann kam wieder Film mit Ton, ich lauschte weiter:
    „Und stell‘ dir vor, ich muss gar nix mehr machen, nur noch Umsätze abrufen und ein paar Mails an meine Mitarbeiter schreiben. Ansonsten kann ich hier im Bett rumliegen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Und ein bisschen mit dir kuscheln, gell, Schnurrdiburr?“
    Dann kam eine menschliche Pranke ziemlich nah an der Kamera vorbei und kraulte meinen Kater, der noch einmal einen Gang zulegte. Schnurrtechnisch…
    „Übrigens, ich hab‘ mich noch gar nicht vorgestellt – kannst Adrian zu mir sagen.“
    Na, das war doch mal ein Wort! Adrian hieß der neue Nachbar also – was man so alles erfährt, wenn man so ein bisschen herumschnüffelt.
    „Und jetzt machen wir beide mal schön Heia, gell?“
    Dann stellte er den Laptop weg und machte das Licht aus. Und mein Kater blieb seelenruhig liegen.
    1.20 Uhr zeigte die Spionagekamera an.
    Dann sah ich nur noch schwarz…
    Also spulte ich vor und auf einmal – gegen 4.40 Uhr – ging das Licht wieder an . Adrian Altenberg musste wohl mal raus. Ein klarer Fall von Kürbiskernmangel, würde ich sagen…
     
    „Schnurrdiburr, du bist ja immer noch hier – sag‘ mal, hast du denn gar kein richtiges Zuhause?“, faselte er undeutlich und ich sah Teile seines verrutschten karierten Schlafanzuges auf dem Bildschirm.
     
    Dann muss Ahmed wohl vom Bett gesprungen sein, die Kamera schwenkte einmal von oben nach ganz unten, wahrscheinlich eine morgendliche Streckübung, und danach ging es ganz gemächlich durch die Katzenklappe, die anscheinend schon in dem Haus vorhanden gewesen war – hinaus in den Garten Altenberg und dann Richtung Straße, jedenfalls sah ich nur noch Dunkelheit gemischt mit fahlem Laternenlicht, das hier und da aufblitzte.
     
    Kurze Zeit später filmte die Kamera einen Riesensatz, huch, und dann den Blick aufs Türschild: T. + A. Sellinger
    Und so schellte er dann bei sich selbst , also bei uns, und ich erschien im nächtlichen Look an der Haustüre.
    Mann, sah ich scheiße aus … Kein Wunder, dass meine Mutter Angst hatte, es würde mal jemand unangemeldet zu mir nach Hause kommen.
    Fotogen war echt was anderes…
    Wie gut, dass mir niemand Haustiere mit Spionagekameras in die Wohnung schickte. Da konnte ich echt froh sein.
     
    Aber irgendwie ärgerte es mich doch, dass Ahmed seine Nächte immer öfter außer Haus verbrachte. Gefiel es ihm etwa besser bei Herrn Altenberg – beziehungsweise mit Herrn Altenberg im Bett?
    Bei Hähnchenfleischbröckchen und Geschichten aus dem Wiener Wald, ähm, natürlich dem Friedwald?
    Mordsmäßige Geschäftsidee, das musste man diesem kleinkarierten Pyjama-Liebhaber lassen.
    Ich zumindest hatte mir bislang noch gar keine Gedanken über mein Dasein als Leiche gemacht – es war ja hoffentlich auch noch ein bisschen Zeit – aber im Prinzip war das wohl die Zukunft im

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