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Glücksregeln für den Alltag

Glücksregeln für den Alltag

Titel: Glücksregeln für den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard C. Cutler Dalai Lama
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wissenschaftlichen Ergebnisse, ja nicht einmal die bekannte Volksweisheit, wonach man mit Geld kein Glück kaufen kann, die herrschende Ansicht nicht beeinflusst zu haben. Es scheint noch immer die Meinung vorzuherrschen, wir wären glücklicher, wenn wir reicher wären.
    Das bringt mich auf die Frage: Wie würden Sie jemanden, der sich für nichts anderes als für Geld interessiert, davon zu überzeugen versuchen, dass Geld kein Glück bringt und dass er die inneren Werte, die Sie als die wahre Quelle des Glücks bezeichnen, schätzen lernen sollte?“
    „Menschen, die die Bedeutung der inneren Werte einfach nicht zu schätzen wissen und nicht einmal bereit sind, sich für diese Gedanken zu öffnen, ist es sehr schwer zu erklären“, erwiderte er ruhig, fast so, als würde er zu sich selbst sprechen.
    „Doch was würden Sie zu einem Menschen sagen, dessen primäre Motivation seiner Arbeit das Streben nach noch mehr Geld ist, obwohl er bereits genug zum Leben hat?“
    „Zunächst einmal würde ich ihm von den wissenschaftlichen Ergebnissen erzählen, die Sie erwähnt haben, die zeigen, dass Reichtum nicht automatisch zu Glück fuhrt. Natürlich muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden, wie viel Geld er benötigt; aber wenn mich jemand um Rat fragen würde, der sehr wohlhabend ist, würde ich ihm vermutlich erklären, dass Menschen, die ihren Reichtum mit anderen teilen, glücklicher sind - mehr Freunde, einen besseren Ruf ha-ben und ein positives Vermächtnis hinterlassen — und mit weniger Bedauern sterben. Sie können zu sich selbst sagen: ‚Wenigstens habe ich mein Geld dafür genutzt, um anderen zu helfen.’“
    Der Dalai Lama hing eine Weile seinen Gedanken nach. Dann sagte er: „Noch etwas: Ich würde vorschlagen, er sollte ganz einfach einmal innehalten und darüber nachdenken, wie Reichtum überhaupt zustande kommt. Wenn ein Mensch glaubt, dass Geld mit Glück gleichzusetzen ist, dann wird er sich ständig mit der Vermehrung seines Reichtums beschäftigen, auch wenn er schon reich ist. Er jagt diesem unerreichbaren Traum nach. Er verstärkt seine Bemühungen. Er strebt nach mehr. Je reicher er wird, desto mehr Problemen ist er ausgesetzt. Das ist ganz zwangsläufig so. Die Art Glück und die Freiheit, die er gesucht hat, hat er also nicht erlangt, sondern das Gegenteil: Er ist jetzt ein Sklave des Geldes und befindet sich in noch größerer Knechtschaft als zu Beginn. Und, so meine Beobachtung, er wird, egal, wie viel Geld er verdient, egal, wie hoch sein Einkommen ist, immer die quälende Angst haben, er habe nicht genug Geld. Denn je mehr Geld er verdient, desto verschwenderischer und teurer wird sein Lebensstil, und dementsprechend werden seine Ausgaben steigen.
    Es gibt zwei wesentliche Methoden, mit denen man versuchen kann, diese Angst zu reduzieren. Die erste besteht darin, noch mehr Geld anzuhäufen. Doch es ist nicht gesagt, ob sie die gewünschte Wirkung haben wird. Die zweite besteht darin, die Ausgaben zu reduzieren, ganz bewusst bescheidenere Ansprüche zu haben. Es wäre also hilfreich, einen Moment innezuhalten und sich zu fragen: ,Was tue ich da eigentlich? Warum tue ich es?‘ Und dann zu sehen, ob all dieses Geld wirklich notwendig ist, ob die Aktivitäten, die es vermehren, wirklich nutzbringend sind. Dieser einfache Akt des Nachdenkens und des Innehaltens kann wirksam sein.
    Daher lautet meines Erachtens die wichtigste Frage: ,Was ist meine grundlegende Sicht des Lebens?’ Wenn Sie sich an Äußerlichkeiten orientieren und es Ihre Grundannahme ist: ‚Ja, das Glück kommt von außen, erfolgt durch äußere Mittel, durch die Schaffung von Reichtum’, dann werden Sie letztlich diesen Kreislauf aufrechterhalten. Wenn Ihre grundlegende Lebensanschauung ist, ,ja, Geld ist wichtig, aber es gibt noch andere Faktoren, die genauso wichtig oder vielleicht sogar noch wichtiger für das Wohl sind’, dann, denke ich, werden Sie ein glücklicheres Leben führen.“
    „Glauben Sie wirklich, dies wäre so überzeugend, dass jemand seine Einstellung ändert?“, fragte ich.
    „Schwer zu sagen“, antwortete der Dalai Lama lachend. „Selbst Buddha war nicht imstande, den Geist eines jeden Menschen zu ändern.“

    Es war Zeit für unsere nachmittägliche Teepause, und während wir Tee tranken, betrat ein Mitarbeiter des Dalai Lama das Zimmer und überbrachte eine Nachricht. Während sie miteinander redeten, konnte ich noch ein wenig mehr über das Gesagte nachdenken. Wie viele andere

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