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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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und dass ihr Haar aussah wie geschmolzene Sonnenstrahlen. Fiona war sich einigermaßen sicher, dass Jonathon kein Italienisch sprach. Andererseits hätte sie bis eben auch Wetten abgeschlossen, dass er ein Gänseblümchen nicht von einer Orchidee unterscheiden könnte.
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. Jonathon mochte die Sprache nicht sprechen, doch seine Miene verriet eindeutig, dass er verstand, worum es ging. Judith lächelte unschuldig, doch in ihren Augen funkelte es schelmisch. Plötzlich begriff sie, dass Judith genau gewusst hatte, wie der Conte auf das Wiedersehen mit Fiona reagieren würde. Und auch gewusst hatte, was Jonathon tun würde.
    »Englisch, bitte, Conte.« Fiona lächelte ihn freundlich, aber nicht übermäßig zugetan an. »Wir sind doch nun in England.«
    »Wie Sie wünschen.« Er lächelte großzügig, als verbinde Fionas Weigerung, seine Sprache hier mit ihm zu sprechen, sie noch inniger miteinander. Es erinnerte sie wieder an die maßlose Überheblichkeit des Mannes und ärgerte sie ebenso sehr wie bei ihrer letzten Begegnung. »Ich bin entzückt, Sie hier vorzufinden. Die Londonreise war ursprünglich nicht nach meinem Geschmack, doch als ich eintraf und meine Mutter mir berichtete, sie habe Sie hierher begleitet...« Er grinste noch breiter. Sein Selbstvertrauen schien sich aus dem unerschütterlichen Glauben zu speisen, dass jede Frau aul der ganzen Welt nur darauf wartete, ohnmächtig zu seinen Füßen oder in sein Bett zu sinken. »Da fühlte ich mich, als lächelte Gott wieder einmal auf mich herab.«
    »Und dennoch machten Sie sich nicht die Mühe, ihr einen Besuch abzustatten«, murmelte Judith.
    »Ein Versehen.« Orsetti zuckte die Achseln. »Eines, das leicht zu korrigieren ist.«
    »Aber sicher.« Die Contessa nickte ihrem Sohn aufmunternd zu. »Bernardo muss sofort Vorkehrungen treffen...«
    »Ich bitte um Vergebung, Contessa, aber« — Jonathon sah Fiona an — »ich habe Miss Fairchilds Tante fest versprochen, sie nur wenige Minuten zu entführen.« Er bot ihr den Arm. »Wollen wir, Miss Fairchild?«
    »Aber natürlich«, stimmte Fiona erleichtert zu und nahm den angebotenen Arm. Sie wollte sich vom Conte und seiner Mutter nicht in die Enge treiben lassen. Beide hatten bereits vor langer Zeit beschlossen, dass sie Bernardo eine exzellente Ehefrau abgeben würde. Die Mutter wegen Fionas gesellschaftlicher Verbindungen und der Sohn, weil Fiona sich gut an seinem Arm machen würde. So dringend sie auch einen Gatten brauchte, dieser hier kam nicht in Frage.
    »Ich würde mich glücklich schätzen, die Signorina zurück zu ihrer Tante zu geleiten.« Orsetti verbeugte sich pompös. »Es wäre mir ein überaus großes Vergnügen.«
    »Dennoch liegt Miss Fairchild im Augenblick in meiner Verantwortung«, gab Jonathon liebenswürdig zurück.
    »Wie sehr merkwürdig Ihr Engländer doch seid.« Orsetti musterte Jonathon prüfend. »Ich würde eine schöne Frau niemals als Verantwortung betrachten.«
    Jonathon zuckte nachlässig mit den Schultern. »Das erklärt einiges.«
    Alles hörte sich höchst zivilisiert und gesittet an, doch unter der kultivierten Fassade brodelte etwas Primitives. Nicht unähnlich zwei Raubtieren im Dschungel, die um ein Weibchen ringen. Fiona hatte schon immer Gefallen daran gefunden, wenn Männer sich um sie stritten; unter anderen Umständen hätte sie es äußerst unterhaltsam gefunden. Doch jetzt hielt sie Jonathon lieber von Orsetti fern. Der Conte war ein Mann, der kein Nein akzeptierte, gleich wie oft sie ihre Gleichgültigkeit ihm gegenüber auch erklärt hatte.
    »Lord Helmsley, würden Sie bitte Miss Fairchild zurück in den Ballsaal eskortieren«, bat Judith ruhig. »Conte Orsetti hat offensichtlich ganz vergessen, dass ich ihm meine Orchideen zeigen sollte. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn er mir dieses Vergnügen versagte.« Judith blickte Orsetti provozierend an.
    »Aber das käme mir nie in den Sinn, Lady Chester.« Orsetti grinste zufrieden, sofort abgelenkt von der Jagd auf die eine Frau durch das Versprechen einer neuen Beute.
    »Ja, ja.« Die Contessa schnaubte. »Dann zeigen Sie uns eben diese Blumen.«
    Fiona stieß Jonathon mit dem Ellbogen in die Seite und senkte die Stimme. »Vielleicht sollten wir...«
    »Hervorragende Idee.« Jonathon nickte und führte sie aus dem Wintergarten.
    Beide sprachen kein Wort, bis sie in Sicherheit waren und die Tür zum Wintergarten fest hinter sich geschlossen hatten.
    »In dem Conte haben Sie einen

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