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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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hatte ihm vorgeschlagen, Nicholas' Kammer als Schlafzimmer zu wählen. Die war im Vergleich zum Rest des Hauses nämlich nur spärlich möbliert. Jonathon hingegen hatte erklärt, ihm gefalle dieser »Dschungel«, wie er sein neues Heim nannte. Nur nicht — er rammte seine Hüfte in etwas Spitzes — in diesem speziellen Augenblick, wo der Reiz dieses voll gestopften Hauses doch deutlich nachließ. Taumelnd bahnte er sich einen Weg auf eine schwach vom Mondschein beleuchtete Kommode zu. Beinahe hatte er sein Ziel erreicht, da stieß er gegen etwas Großes, Festes, mit überraschend schmerzhaften, spitz hervorstehenden Knäufen.
    »Zum Teufel noch mal.« Er keuchte und tastete nach den Streichhölzern und der Lampe, die hier irgendwo sein mussten. Etwas fiel neben ihm zu Boden, doch er kümmerte sich nicht darum. Seine Finger fanden endlich die Streichhölzer, strichen eines an und entzündeten die Lampe.
    Sehr gut. Er hatte jetzt schon überall blaue Flecken, vermutlich hätte er sich umgebracht bei dem Versuch, die Treppe ohne Licht hinabzusteigen. Er wickelte sich in seinen Morgenmantel, nahm die Lampe und machte sich auf den Weg in die Bibliothek.
    Es war nicht so, dass er nicht schlafen konnte. In Wahrheit war er schon mehrere Stunden zu Hause und hatte bis zu diesem Moment hervorragend geschlafen. Das hatte sicher etwas damit zu tun, dass er endlich mit seinen Gefühlen für Fiona im Reinen war und sogar etwas in dieser Hinsicht unternommen hatte.
    Wenn er auch eigentlich nichts Besonderes getan hatte. Gut, er hatte sich entschuldigt, ihr mitgeteilt, dass er ihr einen förmlichen Besuch abzustatten gedachte. Und er hatte angedeutet, dass seine Absichten von dauerhafter Natur waren, ohne das Wort Heirat allerdings zu erwähnen. Oder Liebe. Bei Licht betrachtet hatte er eigentlich überhaupt nicht viel gesagt, obwohl er das eigentlich vorgehabt hatte. Oder?
    Die Umstände waren ihm in die Quere gekommen, das war alles. Nachdem er und Fiona in den Ballsaal zurückgekehrt waren, hatten sie lediglich einen weiteren Tanz zusammen getanzt, und selbst der war schwer zu ergattern gewesen, angesichts Fionas Beliebtheit als Tanzpartnerin. Doch darüber hinaus hatten sie keine Gelegenheit mehr zu einem Gespräch unter vier Augen gehabt. Das lag nicht nur an den Herren im Saal, sondern vor allem an den wachsamen Augen der Contessa, die Jonathon überallhin folgten. Selbst Lady Norcroft schien Jonathon unter Beobachtung zu halten. Es war überaus ärgerlich gewesen. Traute ihm eigentlich niemand über den Weg? Oder trauten sie ihm einfach nur im Hinblick auf Fiona nicht? In diesem Fall wäre die Vorsicht zugegebenermaßen angebracht.
    Und doch: Zwar hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt, sie in die Arme zu schließen oder sie mit dem Nachdruck zu küssen, den sie verdiente; doch niemand hatte sie daran hindern können, über den Raum hinweg tiefe, aufregende Blicke zu tauschen. Das Versprechen, das diese Blicke enthielten, war beinahe greifbar. Jonathon konnte nicht fassen, dass niemand es bemerkte. Oder vielleicht war genau das der Grund gewesen, warum Fionas Tante und die Contessa ihn im Auge behalten hatten. Oliver, Warton und Cavendish hatten jedenfalls angemerkt, dass Jonathon seit seiner Rückkehr aus dem Wintergarten nicht mehr so elend wirkte wie zuvor. Ja, erwirke nun geradezu aufgeräumt.
    Als Jonathon den Fuß der gewundenen Treppe erreichte und sich zur Bibliothek wandte, ging er etwas vorsichtiger. Das ganze Haus schien die Neigung zu haben, ihn ohne Vorwarnung zu attackieren. Vielleicht sollte er einige Dinge verändern, bevor er eine Braut hierher holte.
    Eine Braut? Fiona?
    Merkwürdig, der Gedanke an eine Ehefrau — nein — der Gedanke an Fiona als seiner Ehefrau flößte ihm nicht länger Furcht ein. Zumindest nicht mehr im gleichen Maße wie vorher. Ein wenig Beklemmung war wohl noch übrig, sonst hätte er seine Gefühle sicher ungehindert preisgegeben, seine Liebe erklärt und sie um ihre Hand gebeten. Allerdings war er nah dran gewesen, etwas in der Art zu tun, als sie so unvermittelt unterbrochen worden waren. Bernardo. Jonathon schnaubte verächtlich und drückte die Tür zur Bibliothek auf. Er verstand gut, warum Fiona sich an ihm nicht interessiert zeigte.
    Er hielt die Lampe hoch über seinen Kopf, um unbeschadet zum Schreibtisch zu gelangen.
    Obwohl Fiona, wenn er mal genauer darüber nachdachte, nicht direkt gesagt hatte, dass sie nicht interessiert war. Eigentlich hatte sie überhaupt nicht

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