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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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romantische Gedanken«, gab er trocken zurück. »Ich bin ein ungemein romantischer Bursche.«
    Sie gelangten zu einer freien Fläche, die von einem hohen schlichten, aber sehr eleganten Springbrunnen aus weißem Marmor beherrscht wurde. Das Wasser plätscherte fröhlich von einer Ebene auf die nächste, die Tropfen glänzten wie Diamanten oder wie Sterne, die aus dem Nachthimmel befreit wurden.
    »Es ist wunderschön«, sagte sie leise. »Wahrhaftig wunderschön.« Beinahe wähnte man sich hier der Erde entrückt und in eine Grotte des Paradieses versetzt. »Es muss riesig sein.«
    »Eigentlich nicht. Ich glaube, der Garten ist nicht viel größer als ein normaler Salon. Aber er schafft eine Illusion von Größe. Vielleicht, weil er so« — er sah sich mit hochgezogener Augenbraue um — »voll ist.«
    »Das stimmt wohl«, bestätigte sie kaum hörbar. Gleich wo sie hinsah, immer entdeckte sie etwas Neues und nie zuvor Gesehenes; riesige Hibisken in voller Blüte, zahllose Orchideenarten, sie roch sogar Jasminduft.
    »Miss Fairchild. Fiona.«
    Sie riss sich vom Anblick einer immensen Gardenie los und wandte sich ihm zu. »Ja?«
    Er nahm Haltung an. »Ich schulde Ihnen eine Entschuldigung.«
    »Wofür? «
    »Für...« Hilflos zuckte er mit den Schultern. »Für alles.«
    Sie musterte ihn eingehend. Ihr erster Impuls war, ihm zu verzeihen — für alles — und sich in seine Arme zu werfen. Das schien allerdings keine besonders schlaue Idee. Stattdessen holte sie tief Luft.
    »Keineswegs, Mylord. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.«
    Seine Stirn umwölkte sich. »Was? Aber warum?«
    »Ich brachte Sie in eine unmögliche Situation, als ich Ihnen den Antrag machte.«
    »Aber das war doch alles meine Schuld. Ich hätte niemals die Schlüsse ziehen dürfen, die ich zog, und auch wenn ich dachte, Ihr Antrag sei...«
    Sie lächelte ermunternd.
    »Etwas, das er nicht war. Selbst dann hätte ich ihn niemals annehmen dürfen. Selbst nicht als Scherz.« Zerknirscht schüttelte er den Kopf. »Das war unverzeihlich von mir und ich befürchte, mein Verhalten seitdem war nicht viel besser.«
    »Ich verstehe.« Sie wanderte um den Springbrunnen herum, unsicher, was sie nun sagen oder tun sollte. Am besten vielleicht erst einmal gar nichts. Sie zog einen Handschuh aus und streckte die Fingerspitzen nach den Wassertropfen aus. »Was meinen Sie mit Ihrem Verhalten seitdem?«
    »Ich meine einfach alles, was ich getan, alles, was ich gesagt habe.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Es ist etwas schwer zu erklären.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Sie jagen mir Angst ein, Fiona. Noch nie hatte ich Angst vor einer Frau, und ich muss sagen, es ist verflucht...«
    »Beängstigend?« Sie verbiss sich ein Lächeln.
    »Genau«, brummte er. Dann seufzte er auf. »Ich habe viel über Sie und mich und die ganze Situation nachgedacht... seit gestern habe ich kaum etwas anderes getan. Eigentlich habe ich seit unserer ersten Begegnung kaum etwas anderes getan und...«
    »Ich auch nicht.« Sie schüttelte das Wasser von den Fingern und richtete sich auf. »Würden Sie gerne hören, was ich denke?«
    »Ich bin nicht ganz sicher«, gab er vorsichtig zurück.
    Sie zog die Brauen hoch. »Bitte.«
    »Gut. Zum einen ist mir inzwischen klar, dass ich sofort meiner Tante von meiner Zwangslage hätte berichten müssen, statt Oliver ins Vertrauen zu ziehen. Sie hätte mir längst einen annehmbaren Bräutigam gesucht, und vermutlich sogar einen, der mich glücklich machen könnte. Wenn man bedenkt, mit welcher Begeisterung sie heute Abend jeden Junggesellen in meine Richtung gelotst hat.«
    »Das ist mir auch aufgefallen«, murmelte er mit einem Hauch von Verärgerung in der Stimme.
    »Es ist wirklich höchst angenehm, so gefragt zu sein.« Sie musste lächeln. »Ich habe mich heute Abend köstlich amüsiert.«
    »Auch das ist mir aufgefallen.« Mehr als leichte Verärgerung. Eifersucht.
    Sie konnte nur mit Mühe ein zufriedenes Grinsen unterdrücken. »Doch es ist zu spät, diesen Fehler wiedergutzumachen.«
    »Ach ja?« Seine Miene hellte sich auf.
    Sie widmete sich eingehend der Betrachtung einer wunderbaren tiefroten Blüte, deren Namen sie nicht kannte. »Ich habe nicht die Absicht, einem weiteren Gentleman einen Heiratsantrag zu machen.« »Nicht?«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich habe meine Lektion gelernt.«
    Er ging um den Springbrunnen herum auf sie zu. »Das heißt also...«
    »Darüber hinaus habe ich entschieden, dass wir mit dem

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