Glücksspiel der Liebe
Hochzeit.«
Fiona stockte der Atem. »Sind Ihnen Zweifel gekommen?«
»Zweifel sind eben der Grund, warum ich mit ihnen sprechen muss.« In seinen dunklen Augen schimmerte Mitgefühl. »Ihre Zweifel.«
»Die spielen keine Rolle. Es geht hier nicht um Liebe. Wir haben eine geschäftliche Vereinbarung.« Selbst in ihren eigenen Ohren klangen die Worte hohl.
»Nein, Fiona«, widersprach er sanft. »Es ist eine Heirat. So etwas sollte man ernst nehmen.«
»Ich nehme das sehr wohl ernst.« Die Gefühle, die sie bis jetzt so tapfer in Schach gehalten hatte, drohten sie zu überwältigen. Mühsam blieb sie ruhig. »Sie haben in diese Ehe eingewilligt.«
»Das habe ich und ich werde auch mein Wort halten, wenn Sie mir überzeugend versichern können, dass Sie das wirklich wollen.«
»Es spielt keine Rolle, was ich will.« Verzweiflung brach sich Bahn. »Ich muss das einfach tun.«
Daniel sah ihr direkt in die Augen. »Wollen Sie mich heiraten?«
»Ja. Selbstverständlich. Absolut.«
»Dann sagen Sie es.«
»Bitte schön. Ich möchte Sie...« Sie stockte. » Ich möchte Sie...« Ihre Stimme versagte, sie konnte die Worte einfach nicht aussprechen. »Sie haben Recht«, gestand sie leise. »Ich weiß, dass ich das tun muss und Sie sind so freundlich und gut und könnten eine Frau sicher glücklich machen, und Gott weiß, dass ich es viel schlimmer hätte treffen können, aber...« Sie schüttelte den Kopf und konnte die Tränen nur mit aller Kraft zurückhalten. »Nein. Ich möchte Sie nicht heiraten.«
»Dann heirate mich.« Jonathons ruhige Stimme erklang hinter ihr.
Sie stand da wie vom Donner gerührt.
Daniel zuckte die Achseln. »Neben meinen anderen guten Eigenschaften versäumten sie zu erwähnen, dass ich von Natur aus ein Romantiker bin und lest daran glaube, dass eine Frau nur den Mann heiraten sollte, den sie liebt.« Er nahm ihre Hand und küsste sie. »Betrachten Sie ihn nicht als Schuft mit falsch verstandenem Pflichtgefühl, Fiona.« Er zwinkerte ihr zu. »Betrachten Sie ihn als Ihren persönlichen Schuft.«
Daniel sah ihr über die Schulter, nickte Jonathon zu, grinste fröhlich und verließ mit schnellen Schritten den Raum.
Eine kleine Ewigkeit sagte keiner von beiden ein Wort.
Endlich machte Jonathon einen vorsichtigen Versuch. »Fiona?« So unsicher hatte sie ihn noch nie erlebt.
Sie nahm all ihren Mut zusammen und drehte sich um. Ihr Herz schlug wild bei seinem Anblick, sie musste sich zwingen, ruhig mit ihm zu sprechen. »Was machen Sie hier?«
»Bevor du etwas sagst, hör mich bitte an«, unterbrach er sie rasch. »Ich weiß, du bist vermutlich immer noch wütend auf mich und ich kann das ehrlich verstehen. Und trotz meiner besten Absichten...«
Sie verengte die Augen.
»— habe ich alles falsch gemacht, seit wir uns das erste Mal sahen. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass ich dich vom ersten Blick an geliebt habe; auch wenn mir das nicht gleich klar wurde.«
Ihr stockte der Atem.
»Ich weiß, dass man eine Lüge nicht wiedergutmachen kann, indem man eine Wahrheit aus ihr macht. Aber ich habe Vorkehrungen getroffen, unser Buch tatsächlich zu veröffentlichen, wie ich es damals behauptete.«
»Und wenn es einen Skandal gibt? Wenn die Autoren entdeckt werden?«
Er zuckte die Achseln. »Das überstehen wir schon.«
»Wir?«
»Wir.« Er trat auf sie zu. »Ich kann dir nicht versprechen, dass ich nicht auch künftig Dinge tun werde, die meiner Meinung nach zu deinem Besten sind. Aber ich verspreche dir, dass ich immer ehrlich mit dir sein werde.
Und der Ehrlichkeit zuliebe solltest du wissen, dass ich mich bereit erklärt habe, Sinclair mit dem nötigen Geld zu versorgen, damit er dich nicht heiraten muss. Allerdings«, fügte er hinzu, »ist es auch aus geschäftlicher Sicht eine exzellente Investition und ich bin zuversichtlich, dass wir zusammen damit sehr viel Geld verdienen werden.«
Plötzlich erschien Olivers neue Freundschaft mit Daniel in ganz neuem Licht.
»Ich verstehe«, begann sie langsam. »Also hatte Daniel nie vor, mich heute zu heiraten?«
Jonathon nickte.
»Und wieder einmal hast du viel Geld investiert, um mich zu täuschen?« Das schien auf einmal nicht mehr so wichtig wie früher.
Er dachte kurz nach, dann zog er eine Grimasse.
»Zu meinem Besten?« Gab es nicht Schlimmeres als das?
»Nein, zum Teufel, zu meinem!« Er ergriff ihre Schultern und sah ihr in die Augen. »Ich kann nicht ohne dich leben. Die letzten Tage waren wie eine Ewigkeit und
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