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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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entgegen. Sie musste wohl eine Schauspielerin sein. Und zwar eine gute. Diese unschuldigaufgerissenen Augen. Der leicht verunsicherte Gesichtsausdruck, das kaum merkliche Zögern, der Hauch von Unbehagen. Und Fairchild klang deshalb für ihn bekannt, weil er ihren Namen in Zusammenhang mit einem Theaterstück gehört hatte. Möglicherweise hatte er sie sogar auf der Bühne gesehen; obwohl er sich dann sicherlich an sie erinnern würde. Um ehrlich zu sein konnte er sich nicht vorstellen, sie jemals wieder zu vergessen. Das hier war eine Frau, die einem Mann im Gedächtnis haften blieb.
    »Nun, Miss Fairchild, Verzeihung: Fiona, warum sollte eine Dame, die so hübsch, so vielseitig und eine solche« — er lächelte — »Herausforderung ist wie Sie, in die Verlegenheit geraten, einem wildfremden Mann einen Heiratsantrag zu machen?«
    »Das ist eine komplizierte Geschichte.«
    »Das erwähnten Sie bereits.«
    »Man kann das nicht oft genug wiederholen.« Nachdenklich trank sie einen Schluck Champagner. »Mein Vater wollte mich gern verheiratet sehen...«
    »Wie Väter das üblicherweise tun.«
    Sie nickte. »Und da ich seinem Wunsch bis zu seinem Tod noch nicht Folge geleistet hatte, traf er ein Arrangement. Es sah vor, dass ich den Sohn eines seiner Geschäftspartner heiratete.« Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. »Noch ein mir vollkommen fremder Mann.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Mein Erbe und meine Mitgift erhalte ich erst, wenn ich heirate. Desgleichen erhalten meine drei Schwestern nur Zugang zu ihrer Mitgift, wenn respektive falls ich heirate.
    Er verbiss sich ein Lachen. »Das ist das Albernste, was ich je gehört habe.«
    Sie seufzte theatralisch. »Ich weiß.«
    »Also hängt Ihre Zukunft und die Ihrer Schwestern allein von Ihnen ab?« Er brauchte seine gesamte Selbstbeherrschung, um bei dieser dramatischen Geschichte nicht laut herauszuprusten. »Nur Sie allein können alle vor einem Leben in Armut oder Knechtschaft bewahren?«
    » So ist es.« Tränen umflorten ihre grünen Augen bei dem bloßen Gedanken. Sehr wirkungsvoll.
    »Verstehe.«
    Was für ein Lügenmärchen. Völlig an den Haaren herbeigezogen. Mit Sicherheit hatte er diese Geschichte bereits auf der Bühne gesehen. Er wäre nicht im Geringsten überrascht, wenn im nächsten Moment ein ganzes Schauspielerensemble in s Zimmer spränge. Oder zumindest die Autoren des Stückes, die Urheber dieser Farce: Norcroft, Warton und Cavendish.
    O, sie waren wirklich teuflische Burschen, seine Freunde. Ohne Zweifel hatten sie sich dieses Komplott ausgedacht, nachdem er sie letzte Woche im Club verlassen hatte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liefen einige beträchtliche Wetten darüber, was er nun tun würde. Ideale Ehefrau, aber natürlich. Vermutlich dachten sie, er würde davonlaufen wie ein Hase, wenn er einer solchen Frau und der unmittelbaren Aussicht auf eine Eheschließung gegenüberstand. Diese Fiona Fairchild erfüllte eindeutig seine Anforderungen, aber das war ja auch kein Wunder.
    Man hatte sie offensichtlich bestens vorbereitet.
    »Oliver sagte, Sie hätten erklärt eine Frau, die all Ihre Anforderungen erfüllt, umgehend heiraten zu wollen.« Mit einem entzückend unsicheren Lächeln auf dem Gesicht sah sie ihn an.
    Bestens vorbereitet.
    Dennoch, niemand konnte besser einen Spaß verstehen als Jonathon, und das galt auch jetzt.
    »An diesem Punkt wird wohl von mir erwartet, dass ich Sie in die Arme schließe und in die Heirat einwillige?«
    »Es klingt e in bisschen lächerlich, wenn Sie das so sagen.« Sie runzelte die Stirn. »Für mich käme das äußerst gelegen, aber vermutlich darf ich nicht zu viel erwarten.«
    »Was haben Sie denn erwartet?«
    »Um ganz ehrlich zu sein — und ich möchte wirklich vollkommen ehrlich mit Ihnen sein...«
    »Wollen wir das nicht alle?«
    »Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte. Noch wusste ich genau, was ich tun sollte. Ich weiß nur, dass ich heiraten muss, damit meine Schwestern und ich nicht alles verlieren. Und je länger ich damit warte, desto wahrscheinlicher werde ich jemanden zu heiraten gezwungen sein, den ich nicht zu heiraten wünsche.«
    »Und mich wünschen Sie zu heiraten?«
    Eine bezaubernde Röte erschien auf ihren Wangen. Sehr eindrucksvoll. »Ich glaube, wir würden gut zusammenpassen. Und« — sie lächelte ihn verhalten keck an — »sie wurden mir empfohlen.«
    »Von Norcroft?«
    »Das auch, aber Sie gelten auch als einer der begehrtesten Junggesellen Englands. Ich wäre vermutlich

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