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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Schnitte und Passformen und derlei mehr. Nie zuvor waren ihr bewusst die endlosen Einzelheiten aufgefallen, die der Auftrag zur Anfertigung eines neuen Kleides beinhaltete. Sie hatte die Dinge für sich und ihre Schwestern immer einfach in die Hand genommen. Es war wunderbar, sich um nichts kümmern zu müssen. Bereits jetzt fühlte sie sich ein wenig wie eine Prinzessin.
    Beschwingt kam Tante Edwina zurück in den Raum. »Madame DuBois ist ein Genie, du wirst traumhaft aussehen. Wir finden in Windeseile einen passenden Ehemann für dich.«
    Fiona hielt den Atem an. Sollten ihre Schwestern der Tante von ihrer Zwangslage erzählt haben, müsste sie jede Einzelne von ihnen erwürgen. »Passenden Ehemann?«
    »Aber natürlich, meine Liebe.« Tante Edwina schüttelte das Haupt. »Sogar Madame DuBois hat ja sogleich bemerkt, dass du für ein solches Unterfangen nicht mehr die Jüngste bist. Du bist wie alt?« Sie sah Fiona von oben bis unten an. »Sechsundzwanzig?«
    »Fünfundzwanzig.«
    »Ah, schon viel besser.« Tante Edwina atmete erleichtert auf. »Fünfundzwanzig klingt aus irgendeinem Grund nicht annähernd so... so...«
    »Alt?« Fiona runzelte die Stirn.
    Ihre Tante lachte. »Ich wollte sagen Besorgnis erregend. Nicht, dass du besorgt wirktest, Gott bewahre. Ich finde, du hältst dich tapfer, ich bin sehr stolz au f dich.« Sie nahm Fionas Hand und zog sie zu einem Sofa. »Komm, meine Liebe, setz dich einen Augenblick zu mir. Wir hatten noch keine Gelegenheit für eine kleine Plauderei, seit du hier bist.«
    Tante Edwina machte es sich auf dem Sofa bequem und klopfte auf den Platz neben sich. »Ich gebe mir allein die Schuld an all dem, weißt du.«
    Fiona setzte sich und musterte ihre Tante vorsichtig. »An was gibst du dir die Schuld?«
    »Dass du nicht verheiratet bist natürlich.« Sie seufzte bedauernd. »Als deine Stiefmutter starb, hätte ich darauf bestehen sollen, dass Alfred dich und deine Schwestern zurückschickt, statt euch alle nach Italien zu verfrachten.«
    Fiona schüttelte den Kopf. »Wir hätten Vater nie verlassen.«
    »Dann hätte ich ihn überredet, einen Weg für euer aller Rückkehr zu finden. Wärest du die letzten Jahre hier gewesen, hätte ich dich beizeiten in die Gesellschaft eingeführt und du wärest längst glücklich verheiratet und hättest eigene Kinder. Nein, ich habe mich meiner Verantwortung der einzigen Schwester meines Gatten gegenüber, deiner lieben Mutter selig, nicht gestellt. Doch damit ist jetzt Schluss, ab jetzt sorge ich für dein Wohl.
    Aber es ist ja auch noch längst nicht zu spät. Bei deinem Aussehen wirst du sicherlich umschwärmt werden, zumal auch noch das Erbe hinzukommt. Ich habe noch gar nicht gefragt, aber es muss ja sicherlich ansehnlich sein.« Sie zog besorgt die Brauen zusammen. »Wenn auch Oliver erwähnte, er müsse einige Details des Testaments mit seinen Anwälten besprechen. Es gibt doch keine Schwierigkeiten, oder?«
    »Aber nein«, wehrte Fiona schwach ab. Abgesehen davon, dass weder sie noch ihre Schwestern im Moment über einen Penny verfügten und ein unbekannter Amerikaner ohne Zweifel in eben diesem Augenblick unterwegs war, um seine rechtmäßige Braut aufzuspüren; abgesehen davon, dass sie gerade ein erotisches Buch mit dem Mann zusammen verfasste, der ihren Heiratsantrag abgelehnt hatte; abgesehen von all dem war alles in bester Ordnung. »Nicht im Geringsten.«
    »Gut. Fiona...« Wieder verdunkelte sich die Miene der Tante. »Darf ich dich etwas Persönliches fragen?«
    Innerlich wappnete Fiona sich. »Aber sicher, was denn?«
    »Du bist doch nicht eine von diesen Frauen, die... also, wie soll ich das ausdrücken«, druckste Tante Edwina herum. »Eine von diesen Frauen, die unverheiratet bleiben möchten? So eine Frauenrechtlerin? Eine Suffragette? Ich persönlich bin ja auch der Meinung, dass man in unserer Welt einiges verbessern könnte. Unter uns gesagt, es ist eine Farce, dass die Hälfte der Bevölkerung dieses Landes kein Mitspracherecht hat. Unglücklicherweise ist das aber in unserem Zeitalter der Lauf der Dinge. Doch Frauen haben immer große Macht ausgeübt, wenn auch subtiler und zugegebenermaßen eher indirekt durch ihren Einfluss auf Männer, vor allem Ehemänner.
    Ich könnte also durchaus nachempfinden, wenn du eine... Freidenkerin sein solltest.« Tante Edwina straffte die Schultern. »Wenn du aus welchem Grund auch immer nicht zu heiraten wünschst, wäre dir meine Zuneigung dennoch sicher...«
    »O, aber ich

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