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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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möchte gerne heiraten.« Fiona lachte erleichtert. Sie hatte keine Vorstellung gehabt, was ihre Tante bewegte. Es wäre ihr nicht im Traum eingefallen, dass sie sich ausgerechnet Sorgen um Fionas Überzeugungen in Bezug auf die Rechte der Frau machte.
    »Gott sei Dank.« Tante Edwina betrachtete ihre Nichte eingehend. »Dann wartest du einfach noch auf den Richtigen? Auf die Liebe vielleicht?«
    Fiona zog die Nase kraus. »Findest du das dumm?«
    »Aber nein, mein Liebes, überhaupt nicht.« Die Tante beugte sich vertraulich zu ihr. » M ir fiel auf, dass Lord Helmsley in den letzten Tagen häufig zu Gast war.«
    »Seine Lordschaft ist Olivers Freund. Er und ich haben nur entdeckt, dass wir ein gemeinsames...« Fiona suchte fieberhaft nach dem passenden Wort. Verlangen? Begehren? »Ein gemeinsames Interesse haben. Genau, das ist es. Ein gemeinsames Interesse. An Kunst und Literatur.«
    »Ach wirklich?« Tante Edwinas Augen leuchteten auf. »Er ist eine außerordentlich gute Partie, musst du wissen. Gäbe es da nicht eine Möglichkeit...«
    »Das glaube ich nicht«, gab Fiona entschieden zurück. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war eine Tante, die sie mit Jonathon verkuppeln wollte. »Ich denke, Lord Helmsley und ich könnten nicht mehr als Freunde sein.«
    »Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich aus Freundschaft mehr entwickelt.«
    »Ich möchte bezweifeln, dass so etwas hier der Fall ist. Lord Helmsley ist ein angenehmer Mensch, aber...« Fiona zuckte die Achseln.
    »Was für ein Jammer.« Enttäuschung lag in Tante Edwinas Stimme. »Na ja, eine Freundschaft ist wohl auch viel wert.«
    »Freunde kann man nie genug haben«, entgegnete Fiona fröhlich. Innerlich stöhnte sie auf.
    Sie hasste es, ihre Tante hinters Licht zu führen, doch im Moment ging es nicht anders. Man sagte einer Frau wie Tante Edwina einfach nicht, dass Jonathon diese Freundschaft vorgeschlagen hatte, um eine unsittliche Entwicklung ihres Verhältnisses zu verhindern.
    Natürlich war diese Freundschaft eine ausgezeichnete Idee. Vorausgesetzt, Fiona konnte sich davon abhalten, sich in seine Arme zu werfen.
    Denn Jonathon war nicht der Einzige, dem es schwer fiel, Geschichten über liederliche Götter und ihre hemmungslosen Verführungskünste zu erfinden, und dabei gleichzeitig die Kontrolle über sich zu behalten. Natürlich war es für ein solches Werk unabdingbar, Worte wie Begehren und Lust und Sehnen zu verwenden, und Jonathon setzte sie wirkungsvoller ein, als er sich selbst zutraute. Doch sie blieb davon keineswegs ungerührt. In Wahrheit war es für sie unendlich schwer, kühl und gelassen zu bleiben. Es war ein unablässiger Kampf, vor ihm zu verbergen, dass sie ebenso aufgewühlt war wie er.
    Sie hatte immer gedacht, dass Frauen aus härterem Holz als die Männer geschnitzt seien, wenn es um die Beherrschung ihrer fleischlichen Lüste ging. Fiona selbst hatte noch nie die Kontrolle verloren und dem Verlangen nachgegeben. Allerdings bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie noch niemals ernsthaft auf die Probe gestellt worden war. Ihre bisherigen Neckereien und gelegentlichen Küsse hatten sich nie so überwältigend, so brennend angefühlt wie die Empfindungen, die sie für Jonathon hegte. Der Mann verursachte wahrlich das Schmerzen einer bisher un-gekannten Sehnsucht in ihr. Nicht nur sein Geduldsfaden war neulich kurz vor dem Zerreißen gewesen.
    Trotz allem aber hatte sie mehr zu verlieren als er. Ihre Tugend wie auch ihr Herz.
    »... und mir ist, als hätte Oliver erwähnt, sie sei auch mit ihm befreundet.«
    »Was?« Fiona begriff nicht. »Wer ist mit wem befreundet?«
    »Ich sagte, dass Lord Helmsley offenbar ein guter Freund von Lady Chester ist. Allerdings hat Lady Chester eine Vielzahl an Freunden, und nicht wenige davon sind Gentlemen. Da sie aber sehr diskret ist und überdies eine Witwe, neigt man dazu, über solche Dinge hinwegzusehen. Außerdem ist sie eine charmante Frau und eigentlich doch eher eine tragische Figur.« Tante Edwina schüttelte mitfühlend den Kopf. »Armes Ding. Sie war erst wenige Jahre verheiratet, als ihr Gatte starb. Das muss bereits zehn Jahre oder mehr her sein.
    Ich kann das gut verstehen. Ihr Verhalten meine ich, nicht seinen Tod. Sie ist jung und hübsch und hat sehr viel Geld. Man kann mehr oder weniger tun, was man will, mit so viel Geld und ohne familiäre Belastungen. Um ehrlich zu sein, beneide ich sie ein wenig um ihre Freiheit.« Tante Edwina lächelte schelmisch. »Ich

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