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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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würden so etwas nicht zähneknirschend im Namen der Kunst verzeihen. Selbst die Kunst aber wäre keine hinnehmbare Entschuldigung für Abbildungen nackter Ausgelassenheit.«
    »Es soll alles anonym bleiben«, versicherte Fiona rasch.
    »Und das wird es auch.« Judith neigte sich Fiona zu. »Ich kann sehr gut Geheimnisse bewahren. Zumindest Geheimnisse, die bewahrt werden müssen. Dies alles bleibt unter uns. Jonathon vertraute sich mir an und ich würde niemals zu einem Menschen außer Ihnen darüber sprechen. Denn mir will scheinen, das ist mehr Ihr Geheimnis als das seine. Sagen wir, Sie haben am meisten zu verlieren.« Judith setzte sich wieder zurück. »Oder auch das meiste zu gewinnen.«
    Fiona schüttelte den Kopf. »Ich möchte einfach nur die Zukunft meiner Schwestern sichern.«
    »Soll das heißen, Sie haben das Vorhaben einer Ehe mit Jonathan aufgegeben?«
    »Es scheint mir recht sinnlos, da er nur mit mir befreundet sein möchte.«
    Judith schnaubte. »Er möchte viel mehr als nur befreundet sein.«
    »Hat er das etwa gesagt?«
    »Nein, und das würde er auch niemals. Er ist im Augenblick viel zu verwirrt.« Nachdenklich sah Judith die jüngere Frau an. »Aber er hat so einen Blick, wenn er von Ihnen spricht. Den habe ich noch nie zuvor bei ihm gesehen. Wäre ich eifersüchtig, müsste ich Ihnen an die Kehle springen.«
    »Ich dachte, Sie seien nur Freunde.«
    »Ich bin überaus loyal und recht besitzergreifend, was meine Freunde betrifft«, entgegnete sie und grinste. »Ich hoffe doch sehr, dass wir beide Freundinnen werden können.«
    Fiona erwiderte das Lächeln. »Das hoffe ich auch.«
    »Man kann nie genug Freunde in London haben«, stellte Judith fest. »Selbst um diese Jahreszeit, wenn sich das Leben in merklich ruhigeren Bahnen bewegt als im Frühling, ist London voller Fallstricke für Uneingeweihte.«
    »Fallstricke? Wie zum Beispiel, lassen Sie mich nachdenken...« Fiona zog die Stirn in Falten. »Mit einem der begehrtesten Junggesellen des ganzen Landes an einem erotischen Buch auf der Basis eigener Illustrationen zu arbeiten? Diese Art von Fallstrick?«
    »Eigentlich dachte ich eher an Details wie zu formelle Kleidung zu einer eher informellen Gelegenheit. Aber ich vermute, Ihr Beispiel passt ebenfalls.« Judith grinste. »Wir beide werden sehr gute Freunde werden. Sollen wir nicht vielleicht das lästige Sie beiseite lassen?«
    Fiona lachte. »Sehr gern, Judith.«
    »Gut, also, abgesehen von den modischen Feinheiten, die ich den fähigen Händen deiner Tante überlassen möchte, gibt es jede Menge weiterer Fauxpas, die man leicht vermeiden kann. Man muss lediglich über die nötigen Kenntnisse verfügen.«
    Fiona sah sie etwas verständnislos an. »Kenntnisse?«
    »Du weißt schon«, erzählte Judith unbekümmert. »Wessen Ehemann mit wessen Gattin liiert ist; welche Juwelen wohl nicht echt sind, weil die betreffende Dame sie versetzt hat um Spielschulden zu begleichen; welcher Gentleman auf der Suche nach einer stattlichen Mitgift und in Wirklichkeit nicht so reich ist, wie es den Anschein haben mag, und noch wichtiger: welcher schon.«
    Fiona runzelte die Stirn. »Klatsch und Tratsch?«
    »Klatsch und Tratsch sind der Pulsschlag Londons.
    Ohne wären wir nicht überlebensfähig.« Judith hielt inne. »Wenn du das natürlich irgendwie« — sie schloss die Augen, wie um Kraft zu sammeln — »falsch findest, dann...«
    »Aber nein«, beeilte sich Fiona zu versichern. »Nicht schlimmer als die Zeitungen, möchte ich behaupten.«
    »Lediglich eine mündliche Methode der Verbreitung sachdienlicher Information.«
    »Und sehr wahrscheinlich ebenso genau.«
    »Oder zumindest ebenso interessant«, ergänzte Fiona.
    »Meistens sogar noch interessanter«, stellte Judith fest.
    »Man könnte eigentlich sagen, Klatsch und Tratsch hegen im öffentlichen Interesse.«
    »Und sind daher geradezu unsere Pflicht.« Judith sprang auf und reckte vornehm das Kinn. »Unsere Pflicht als Bürgerinnen.«
    Fiona tat es ihr gleich. »An der Gesellschaft. An unserem Land.«
    »An unserer Königin!«
    Ihre Blicke trafen sich und beide brachen in Gelächter aus.
    »Es könnte sein, dass die Queen unsere Ansicht nicht teilt, aber andererseits« — Judith Augen funkelten vor Vergnügen — »werden wir sie ihr auch nicht mitteilen. Also, womit fangen wir an?«
    Judith setzte sich wieder und Fiona folgte ihrem Beispiel.
    »Beginnen wir mit den Junggesellen, die ich zu meinem Ball erwarte.« Ein Lächeln breitete sich

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