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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Lady Cavendish zum Vorbild nehmen und selbst einen kleinen Angestelltenraub versuchen wollte.
    »Dass meinen Neffen das gefällt, kann ich mir gut vorstellen. Jeder Junge wäre fasziniert von so einem Haus.« Zufrieden blickte Jonathon sich um und fühlte sich selbst beinah e wieder wie ein kleiner Junge.
    »Jungen jeden Alters, Mylord?«
    »Sehr wahrscheinlich«, lachte Jonathon. »Sie müssen zugeben, dass diese Umgebung vor allem au f männliche Wesen einen Reiz ausübt.«
    »Soweit ich informiert bin, war der Vorbesitzer, ein Lord Haistrom, hochbetagt und seit vielen Jahren Witwer.«
    »Ein Mangel an weiblichem Einfluss ist nicht zu übersehen. Nirgendwo findet sich auch nur ein Anflug femininen Geschmacks.« Er lachte leise. »Das könnte gut und gerne der natürliche Lebensraum eines Mannes ohne Verpflichtungen gegenüber den Empfindlichkeiten einer Frau sein.«
    »In der Tat«, murmelte Edwards. »Ist das alles für heute Abend?«
    »Aber natürlich. Schönen Abend, Edwards.«
    Der Butler nickte und verabschiedete sich. Durch einen schmalen, freien Pfad zwischen all den Gegenständen arbeitete Jonathon sich weiter in den Raum hinein bis zu einem großen Schreibtisch, der mit Perlmutt— Einlegearbeiten und kunstfertigen Schnitzereien von Drachen und anderen chinesischen Fabelwesen verziert war. Die Schreibfläche war vergleichsweise leer, da Nicholas hier seine geschäftliche Korrespondenz zu erledigen pflegte.
    Jonathon setzte sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch. Dieser Raum sprach einen Sinn für exotische Abenteuer in ihm an, der ihm an sich selbst neu war. Genau hier würde er Fionas Buch — beziehungsweise Der Schönen Hingabe — fertigstellen. Eigentlich konnte das nicht länger als ein bis zwei Tage dauern.
    Er durfte sich einfach nur nicht mehr ablenken lassen von einem zarten Frühlingsduft oder leuchtend grünen Augen oder einem Lächeln, das seine Seele Bocksprünge machen ließ. Hier könnte er sich gut auf das Wesentliche konzentrieren, ohne die Versuchungen einer rothaarigen Göttin mit unmoralischen Angeboten auf den verführerischen Lippen und diesem gefährlichen Blick in den Augen.
    Ja, hier wäre der ideale Arbeitsplatz für ihn, nur er allein und seine Muse, die in seinem Geiste nie auch nur im Entferntesten ausgesehen hatte wie Fiona Fairchild. Wobei er sich momentan beim besten Willen nicht mehr erinnern konnte, wie sie denn aussah; denn immer, wenn er sie sich vorzustellen versuchte, schob sich Fionas Bild dazwischen. Zum Teufel mit der Frau. Am besten überhaupt nicht mehr an Musen oder Göttinnen oder andere Ablenkungen denken: Seine Aufgabe hieß, ein erotisches literarisches Werk zu einigen aufreizenden, wenn auch künstlerisch wertvollen, Bildern zu verfassen. Er stöhnte leise. Bei diesem Thema könnte er sicherlich nicht aufhören, an Fiona zu denken.
    Er legte die Hände flach auf den Schreibtisch und atmete tief durch. Er musste doch wohl seine fleischlichen Triebe in Schach halten können. Immerhin war er ein Mann von eisernem Willen. Seine geschäftlichen Erfolge waren nicht von nichts gekommen; auch auf die Anforderungen als Erbe seines Vaters war er bestens vorbereitet worden, niemand stellte seine Fähigkeiten in Frage, einst dessen Nachfolge würdig anzutreten. Und obwohl er bisher noch nichts veröffentlicht hatte, gedachte er nicht, die Schreiberei aufzugeben. Entschlossenheit und Beharrlichkeit waren Teil seines Wesens. Wenn er nur wollte, konnte er selbstverständlich diese Geschichte beenden.
    Er würde gleich morgen früh beginnen und so lange weiterschreiben, bis es vollbracht war. Je eher er fertig wurde, desto schneller konnte er Fiona die gedruckten Exemplare zeigen und den angeblichen Versand ankündigen. Innerhalb einer oder zwei Wochen würde er ihr dann einen Kontoauszug zeigen — mit einer ansehnlichen Summe, die jedoch nicht so hoch sein durfte, dass sie misstrauisch wurde. Dann würde sie gewiss von einer überstürzten Heirat absehen, sei es nun Wieheißternoch oder sonst jemand. Sie könnte sich alle Zeit der Welt nehmen, um einen passenden Mann für sich zu finden. So schwer konnte das ja nicht sein, bei ihrem Aussehen und ihrer Herkunft. Er verspürte einen merkwürdigen Stich bei dem Gedanken daran, wie einfach es für Fiona sein könnte, einen Ehemann zu finden. Gleichwohl. Seine Verpflichtungen ihr gegenüber wären bald getilgt, sie und ihre Schwestern wären unabhängig und er könnte sein Leben wieder unbeschwert weiterführen.
    Ich

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