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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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trotzdem einen Abstand zwischen sie beide.
    Ihre Zuversicht schwankte; hatte sie Unrecht gehabt? Las sie in sein Verhalten etwas hinein, was nur in ihren Träumen existierte? Bei diesem Gedanken verkrampfte sich ihr das Herz.
    »Wir haben bereits etliche Vorbestellungen allein durch Sir Ephraims Empfehlung an Sammler ungewöhnlicher Bücher erhalten.«
    »Sammler?«
    »Gentlemen, deren einzige Freude im Leben die Anhäufung von Gegenständen ist.« Seine Stimme klang unbeschwert, doch sein Blick war merkwürdig ernst. »Solche Erwerbungen sind gewissermaßen ein Ersatz für etwas Wichtigeres.«
    »Und für was, wenn ich fragen darf?« Sie hielt den Atem an.
    Einen langen Moment sah er sie an, dann zuckte er mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, aber es ist kaum von Bedeutung. Sagen wir einfach, solche Herren haben üblicherweise ausreichend Geld zu verschwenden und sie werden sicherlich den Großteil der Subskribenten ausmachen.«
    »Dann hoffen wir einmal, dass es von ihnen eine große Anzahl gibt«, entgegnete sie. »Und hoffen wir auch, dass sie diese Bestellungen so rasch als möglich aufgeben .«
    »Ich möchte meinen, dass wir gegen Ende nächster Woche schon einen ansehnlichen Betrag eingenommen haben werden.« Er lächelte sie freundlich, wenn auch unnahbar an.
    Mit wachsender Besorgnis musterte sie ihn. Bei ihrer letzten Begegnung war er verwirrt und unsicher gewesen. Nun wirkte er kühl und unerreichbar, überhaupt nicht mehr der Jonathon, den sie kennen und lieben gelernt hatte. Als wäre er tatsächlich zu einem Entschluss über sein Leben und ihren Platz darin gekommen. Und zwar nicht zu dem von ihr gewünschten Entschluss.
    So hatte sie das nicht geplant. Er hätte sie längst in die Arme nehmen, sie um Vergebung für sein bisheriges Zögern bitten sollen. Seine unendliche Liebe beschwören. Sie anflehen, ihn zu heiraten. Sie hatten sich sechs volle Tage nicht gesehen. Sechs Tage! In der Zeit hätte er doch einsehen müssen, was er vor sich hatte. Hätte seine Gefühle erforschen sollen, Gefühle, die doch von dauerhafter und ernsthafter Natur sein mussten. Liebesgefühle!
    Hatte er wirklich diese ganze Zeit über ihre Zeichnungen vor Augen haben und über die erotischen Wirren von Sommer und Winter schreiben können, ohne sich seiner Gefühle für sie bewusst zu werden? Oder zumindest seines unleugbaren Begehrens? Der Mann scherzte noch nicht einmal mehr mit ihr. Und in seinen Augen lag keinerlei Verlangen.
    Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Hatte er etwa in den vergangenen Tagen festgestellt, dass er nichts für sie empfand? Aber so sehr konnte sie sich doch nicht getäuscht haben, sie hatte es doch in seinen Augen gesehen. In seinen Armen gespürt. Dieses Feuer, das sie beide verbrannte, als sie sich küssten.
    Andererseits, wenn sie sich irrte, hatte sie auch nichts zu verlieren.
    Sie trat zurück, straffte die Schultern und holte tief Luft. »Jonathon — Lord Helmsley — darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Im Interesse unserer Freundschaft.« Ein Hauch von Lächeln erschien auf seinen Lippen.
    »Nein«, antwortete sie kühl. »Im Interesse einer Klärung.«
    »Also gut«, sagte er vorsichtig.
    Sie verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken und wanderte im Zimmer auf und ab. »Glauben Sie ehrlich, dass wir mit diesem Buch ausreichend Geld für die Mitgiften meiner Schwestern einnehmen werden?«
    »Ja«, bestätigte er mit fester Stimme.
    »Und glauben Sie ebenfalls, dass schon Ende nächster Woche mit einem ersten Teil zu rechnen ist?«
    »Ja.«
    Sie blickte ihn kurz an. »Mit wie viel?«
    »Ich würde denken, mit einer beträchtlichen Summe.«
    »Wie beträchtlich?«
    »Genaues kann ich nicht sagen, aber ich bin ganz zuversichtlich...«
    »Genug, um all meine drei Schwestern mit einer Mitgift zu versorgen und mir selbst die Unabhängigkeit zu sichern?« Ihre Stimme war jetzt so hart und nüchtern, wie seine es eben noch gewesen war. Doch dies war nun einmal keine Zeit für Höflichkeiten.
    »Ich halte den langfristigen Erfolg dieser Unternehmung für unzweifelhaft, doch ich muss...«
    Sie blieb stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und durchbohrte ihn mit den Augen. »Halten Sie mich für eine starke Persönlichkeit, mein Herr?«
    Er schnaubte. »Ganz sicher.«
    »Resolut? Entschlossen?« Sie kniff die Augen zusammen. »Dickköpfig?«
    Bedächtig nickte er. »Warum fragen Sie mich das?«
    »Weil ich befürchte, Sie getäuscht zu haben.«
    Er schreckte zusammen. »Wie

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