Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
Vom Netzwerk:
wütend auf ihn. Zudem hatte Judith ihr geraten, Jonathon auf keinen Fall genau wissen zu lassen, was sie fühlte. Und ihm stattdessen klar vor Augen zu führen, wie begehrenswert andere Männer sie fanden. Auch wenn ihre Freundin das Wort Eifersucht nicht erwähnt hatte, so war ihre Absicht doch deutlich geworden.
    Und Fiona nahm sich den Ratschlag zu Herzen. Das Betören von Männern war ihr noch nie schwer gefallen, und zudem war es auch noch sehr unterhaltsam. Auf einem Ball wie diesem war sie seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr gewesen. Sicherlich, sie hatte den Weihnachtsball besucht, doch nur zum Zwecke ihrer Unterredung mit Jonathon.
    Und nun wurde sie im Arm eines aufmerksamen Gentleman nach dem anderen über den Tanzboden gewirbelt. Und selbst diejenigen, die sich als keine besonders geschickten Tänzer erwiesen, waren noch gut genug. Sie hatte das Tanzen mehr vermisst, als ihr bewusst gewesen war. Dieses berauschende Gefühl von Freiheit zum Klang der Musik, fast wie Fliegen. Sie schenkte ihrem derzeitigen Partner ein umwerfendes Lächeln und er grinste zurück mit einem Ausdruck, den man nur als närrische Hoffnung bezeichnen konnte.
    Das gefiel ihr außerordentlich.
    Tante Edwina tat ihr Bestes, ihre Nichte mit jedem anwesenden Junggesellen bekannt zu machen. Wenn Fiona gerade einmal nicht tanzte, so mangelte es nicht an diensteifrigen Gentlemen, um ihr eine Erfrischung zu bringen oder sie unbeschwert zu unterhalten. Auch das hatte sie viel zu lange nicht genossen. Gespräche, die keinen anderen Zweck verfolgten als zu necken und zu umschmeicheln und zum Lachen zu bringen. Die keine tiefere Bedeutung hatten und sich nicht um Testamente oder Armut oder Verantwortung drehten.
    Und das Allerbeste daran war: Jonathon Effington verfolgte jeden Tanz, jeden Blick, jedes Lächeln, jedes Lachen. An seinem finsteren Gesichtsausdruck konnte man ablesen, dass es ihm nicht annähernd so gut gefiel wie ihr. Der Mann war geradezu ein Bild des Jammers. Hervorragend.
    Die Musik verklang und ihr Tanzpartner, ein attraktiver blonder Mann, bot ihr seinen Arm an, um sie von der Tanzfläche zu geleiten. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Jonathon mit Judith sprach.
    »Miss Fairchild«, begann ihr Begleiter. »Bevor wir wieder mit Ihrer Tante und Ihrem Schwärm an Bewunderern zusammentreffen, dürfte ich Ihnen eine etwas unverblümte Frage stellen?«
    Fiona sah zu ihm auf, klimperte mit den Augenlidern und wünschte, sie könnte sich an seinen Namen erinnern. Lord... wie war das noch? »Das hängt wohl von Ihrer Frage ab.«
    Er lachte. »Ich würde Ihre Tante gern um die Erlaubnis bitten, Sie zu besuchen.«
    »Tatsächlich?« Sie war entzückt. Das war bereits die sechste Anfrage dieser Art und der Abend hatte eben erst begonnen. »Ich vermute, meiner Tante würde das außerordentlich gut gefallen.«
    »Und Ihnen?«
    »Oh, aber das kann ich Ihnen doch nicht sagen.« Sie schüttelte streng den Kopf. »Das würde Ihnen nur zu Kopfe steigen, und für so etwas möchte ich nicht verantwortlich sein.«
    Der namenlose Lord grinste sie an. »Sie, Miss Fairchild, sind einfach bezaubernd.«
    »Und Sie, Mylord, sollten wissen, dass solcherlei Komplimente mir zu Kopfe steigen.«
    Wieder lachte er. Er war wirklich charmant und sehr nett, und unter anderen Umständen hätte Fiona sich auf eine Vertiefung der Bekanntschaft gefreut. Wäre sie immer noch auf der Suche nach einem Ehemann, stünde er sicherlich oben auf ihrer Liste.
    Doch seit sie Jonathon mitgeteilt hatte, ihn nie wiedersehen zu wollen, hatte sie viel nachgedacht. Er war der Mann, den sie heiraten wollte, und wenn er sie nicht wollte, dann gab es für sie keinen Grund sich dem Willen ihres Vaters nicht zu beugen und den Amerikaner zu heiraten. Wenn sie schon eine Ehe ohne Liebe einging, dann konnte sie ebenso gut eine pflichtschuldige Tochter sein.
    Fiona und der namenlose Lord kamen bei Tante Edwina an, die angesichts Fionas Erfolg an diesem Abend vor Glück schier bersten wollte. Seiner Lordschaft küsste Fionas Hand, sah ihr tief in die Augen und entschuldigte sich dann. Ein kurzer Anflug von Bedauern durchzuckte sie, da sie ihn vielleicht irrigerweise in dem Glauben gelassen hatte, sie sei noch zu haben. Doch gewissermaßen war sie ja auch noch zu haben. Wenn man den Amerikaner nicht mitzählte und die Tatsache, dass ihr Herz bereits vergeben war.
    Tante Edwina sprach ihr leise ins Ohr. »Du bist heute die Ballkönigin, meine Liebe. Beinahe jeder unverheiratete Mann von

Weitere Kostenlose Bücher