Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
nichts würde er ihr sagen. Seine Mutter hatte die fixe Idee, dass Kaitlyn und er ein Paar wären. Was nicht der Fall war. Zumindest nicht ernsthaft.
Sicher, Kaitlyn zu heiraten wäre ein sinnvoller Schritt. Sie kamen aus denselben Kreisen und nahmen an denselben Wohltätigkeitsveranstaltungen teil. Sie würde erstklassig zu ihm passen. Mit ihrer beruhigenden Art wäre sie vor allem jemand, der sein Temperament bändigen könnte. Sie würde eine gute Ehefrau abgeben.
Trotzdem konnte er sich das alles nicht wirklich vorstellen.
„Kaitlyn und ich sind befreundet. Weiter nichts.“ Müde, sich weiter zu rechtfertigen, wechselte er das Thema. „Warum bist du mit Dad hier?“
Seine Mutter hielt seinem Blick stand, bevor sie antwortete. „Der Ruhestand behagt ihm nicht. Er möchte in die Firma zurück.“
Verärgerung stieg in Sebastian auf. „Etwa wieder als Geschäftsführer?“
„Das nicht. Aber er will ein wenig nebenher arbeiten, damit er noch was anderes macht als nur Golfspielen.“
Wenn sein Vater erst einmal wieder im Boot wäre, würde er wohl so lange seine Position untergraben, bis Sebastian entnervt das Handtuch werfen würde. Die Galle kam ihm hoch. Es war vorherzusehen, dass sein Vater etwas Derartiges im Sinn hatte.
„Du musst ihm das ausreden“, sagte seine Mutter besorgt und legte die Hand auf seinen Arm. „Er wollte doch Zeit mit mir verbringen. Reisen. Wiedergutmachen, was er getan hat.“
Brandons langjährige Affäre hatte seine Frau einen hohen Tribut gekostet. Sebastian hatte sich oft genug gefragt, welche Abmachung seine Eltern miteinander getroffen hatten, um die Ehe zusammenzuhalten.
„Dad vom Unternehmen fernzuhalten wäre für uns beide von Vorteil“, sagte Sebastian. „Ich bin nur nicht sicher, wie ich das bewerkstelligen kann.“
„Sprich mit ihm. Mach ihm deutlich, wie dir die Firma am Herzen liegt.“
Angesichts ihres Optimismus’ konnte er nur den Kopf schütteln. Sein Vater verschwendete nie einen Gedanken an die Bedürfnisse anderer, wenn es nicht unbedingt nötig war.
„Er kreuzt einfach zur Manager-Konferenz auf und ich bin mir sicher, dass er sich so benehmen wird, als ob er hier noch das Sagen hätte. Und jetzt beim Golfen mit Lucas Smythe ist er wahrscheinlich schon voll dabei, meine Führungsqualitäten schlechtzureden. Und da glaubst du, er hört auf mich?“
„Versuch dein Bestes.“
Mit diesen Worten ließ ihn seine Mutter stehen, um sich für den Lunch umzuziehen.
Sebastian starrte auf die Skyline der Stadt. Hinter ihm erschien Missy. Ihre Munterkeit verwandelte sich in Verunsicherung, als sie seinen finsteren Blick sah. „Stimmt was nicht?“, fragte sie zaghaft.
„Ich hoffe, du hast dich mit meiner Mutter gut amüsiert.“
„Das habe ich tatsächlich.“ Sie ging hinüber zu dem Konferenztisch, an dem Sebastian den Vormittag über gearbeitet hatte. „Bist du sauer wegen mir oder wegen deiner Mutter?“
Sie spielte mit dem Handy in ihrer Hand. Ihr jetziges Outfit, enge Jeans und ein enges weißes T-Shirt, hatten auf ihn die gleiche Wirkung wie ihr sexy Kleid vom Vorabend. Ihre roten Locken, nass vom Duschen, ließen den Baumwollstoff an den Schultern durchsichtig werden.
Sebastian konnte die Träger des BHs darunter erkennen. Einfach alles an ihr reizte ihn. Wie sollte er jemals mit ihr vernünftig zusammenarbeiten können, wenn er doch nur daran dachte, sie auf den Tisch zu heben und ihren sonnengebräunten Körper zu erkunden?
„Sie hat mir eine Predigt gehalten, dass ich dich schamlos ausgenutzt hätte“, murmelte er. Er trat so nah an sie heran, dass er sie fast berührte. „Wir waren uns doch einig, dass du die Sache nicht breittreten solltest.“
„Du hast nur gesagt, ich solle es nicht deinem Vater oder Lucas Smythe erzählen.“
Er hörte nicht hin. Sie hatte seine Bitte wortwörtlich genommen. Aus reinem Trotz. Der Ärger über ihr Verhalten musste jetzt erst einmal heraus.
„Nur hast du die Tatsachen verdreht und ein hübsches Märchen daraus gestrickt.“
„Ach was“, widersprach sie und verzog den Mund. Streitlustig reckte sie ihr Kinn in die Höhe. „Ich habe mich gerade von meinem Freund getrennt. Da ist es nicht so weit hergeholt, dass ich an meinem Geburtstag ein Glas zu viel getrunken und mich an dich rangeschmissen habe. Aber du warst ganz Gentleman, und ich bin bei dir abgeblitzt.“
„Wenn du abgeblitzt bist, wieso warst du dann in meiner Suite? Mit meinem Hemd an?“
„Weil ich nichts anhatte, als ich
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