Gluecksstern mit Schwips
gemalt! Dagegen hat sogar Florian David Fitz keine Chance. Jim sieht einfach unglaublich gut aus. Ich schlucke trocken. Wenn er noch weiter so vor mir steht, kann ich für nichts mehr garantieren.
Ich glaube nämlich nicht, dass Männer und Frauen nur gute Freunde sein können. Das funktioniert einfach nicht. Wenn ein Mann und eine Frau sich mögen, fühlen sie sich auch unweigerlich auf die ein e oder andere Art zueinander hingezogen. Vielleicht ist ihnen das nicht bewusst. Aber wehe, einer der beiden hat einen schwachen Moment, dann schlagen die Hormone gnadenlos zu, und schwupp liegst du mit deinem besten Freund im Bett. Ich sage nur: Harry und Sally ! Und die haben schließlich Filmgeschichte geschrieben.
„Sag mal, könntest du dir vielleicht etwas ...“ Ich deute auf seinen Oberkörper und senke verschämt die Augen. „... anziehen?!“
„Wie meine Meisterin wünscht ...“
„Bitte“, sage ich. „Und nenn mich nicht Meisterin.“ Mein Blick fällt auf die Rosen. „Sind die für mich.“
„Ich dachte, du würdest dich vielleicht freuen.“ Jim fährt sich mit den Fingern durch die Haare. Ohne Erfolg.
Ich gehe zum Tisch und schnuppere an den Rosen. Herrlich!
„Sie sind wunderschön. Danke.“ Helene Fischer ist endlich fertig mit ihrem Geträller. „Vielen Dank auch für das Aufräumen der Wohnung.“
Jim nickt. „Gern geschehen. Ich habe auch deinen Wunsch befolgt und mein Zimmer eingerichtet.“
„Du warst einkaufen?“, rufe ich.
„Ich war auf dem Ba sar“, kommt es prompt zurück. „Willst du es mal sehen?“
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ich halte mich nicht für sonderlich neugierig, ich würde mich eher als Mensch mit einem starken Interesse an seinem Umfeld bezeichnen. Und in diesem speziellen Fall geschieht es allerdings aus reinem Selbstschutz, schließlich wohne ich mit Jim unter einem Dach. Da will ich schon wissen, was los ist.
„Oh mein Gott !“, hauche ich sprachlos, als ich das Zimmer betrete. Das ist unmöglich! Ich brauche einen kurzen Moment, um alle Einzelheiten zu erfassen. Die Wände leuchten in einem satten Rot. Von der Decke hängen Lampen, die mit buntem Glas und Perlen verziert sind. In der Ecke steht ein ausladendes Himmelbett, über das eine Art Baldachin in leuchtenden Farben gespannt ist. Auf dem Boden liegen bunte Teppiche, auf denen scheinbar wahllos Kissen verteilt sind. Das Prunkstück des Raumes ist ein mit rot-goldenem Stoff überzogener Diwan, vor dem ein kleiner Tisch steht. Alles sieht aus, als wäre es direkt aus dem Palast der Winde hierher gebeamt worden. Es würde mich nicht wundern, wenn Tine Wittler mit ihrem Kamerateam jeden Moment aus dem Kleiderschrank gesprungen käme.
„Und gefällt es dir, meine Wüstenblume?“
„Wahnsinn!“ Ist alles, was ich sagen kann. Die Wüstenblume überhöre ich geflissentlich. „Aber ... wie hast du das alles bezahlt?“
„Du hast es dir gewünscht, als o folge ich.“
„Was meinst du mit folge ?“
„Dein Wunsch ist mein Befehl“, antwortet Jim schlicht.
Na toll. Damit bin ich jetzt genauso schlau wie vorher.
Jim öffnet den Kleiderschrank. Anstatt der vermuteten Tine Wittler präsentiert er mir eine Batterie von Kleidungsstücken. So langsam wird mir die Sache unheimlich. Er zieht ein ordentlich gefaltetes T-Shirt aus einem Stapel. Kurze Zeit später pran gt das Abercrombie&Fitch - Logo von seiner Brust. Schade eigentlich. Ich hatte mich gerade an den Anblick mit freiem Oberkörper gewöhnt.
Zumindest kann ich jetzt wieder klar denken. Woher hat Jim das ganze Zeug? Wie hat er es geschafft, das Zimmer in dieser kurzen Zeit so einzurichten? Kein Mensch kann ein Zimmer in dieser kurzen Zeit alleine so perfekt einrichten. Lisa und ich haben wochenlang gebraucht bis die Wohnung einigermaßen aussah. Plötzlich wird mir heiß und kalt. Mein Magen blubbert. Ein schrecklicher Verdacht befällt mich. Könnte es sein ...?
Oh mein Gott, ich beherberge einen Kriminellen.
„Du musst das alles wieder zurückbringen“, höre ich mich sagen. „Alles, verstehst du!“
„Warum? Die Sachen gehören mir.“ Jim sieht mich mit ernster Miene an.
„Jim, hör auf, mich zu verarschen. Erst tauchst du hier auf in deinen alten Pluderhosen und behauptest, dass du keine Bleibe hast, und jetzt besitzt du auf einmal Möbel und Designerklamotten. Nee, echt nicht!“ Ich zeige ihm einen Vogel. „Das kannst du deiner Großmutter erzählen.“
„Du kennst die große Fatima Dschinn?“
„Wen?“ Ich
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