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Gluecksstern mit Schwips

Gluecksstern mit Schwips

Titel: Gluecksstern mit Schwips Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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der erste Gedanke, der mir dazu in den Sinn kommt. In den letzten gemeinsamen Tagen mit Jim habe ich mich so befreit und glücklich gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Ich sehe Jims lachendes Gesicht, seine herrlichen bernsteinfarbenen Augen, die schön geschwungenen Lippen, die so herrlich küssen können. Scheiße!
    Seufzend schließe ich die Augen.

10. Shopping mit Jim
 
    Eigentlich wollten Anna und ich heute Nachmittag ein Kleid für mich aussuchen, das ich zu Melanies Hochzeit tragen kann. Aber Anna hat überraschend einen Dienst für einen kranken Kollegen aufs Auge gedrückt bekommen. Manchmal könnte man fast den Eindruck haben, dass das Krankenhaus ohne Anna zusammenbrechen würde. Frustrierte gehe ich in die Küche und lasse mich seufzend auf den Küchenstuhl fallen. Jim, der gerade das Hamburger Abendblatt studiert, hebt den Kopf.
    „Sara, was ist los?“ Er sieht mich fragend an. „Du siehst so traurig aus.“
    „Anna hat gerade abgesagt. Wir wollten heute eigentlich nach einem Kleid für Melanies Hochzeit suchen , und alleine habe ich keine Lust.“
    „Wenn du willst, kann ich doch mit dir kommen. Mir macht es Spaß über den Bazar zu schlendern.“
    „Ich weiß nicht“, überlege ich zögerlich. Normalerweise gehe ich immer mit Anna meine Klamotten kaufen. Erstens hat Anna einen guten Geschmack, und zweitens sind Männer in dieser Hinsicht keine große Hilfe. Ich habe bereits mehrere Versuche mit Florian gestartet, wenn es darum ging, meinen Kleiderschrank mit neuen Teilen zu ergänzen, was jedes Mal in einen Streit endete. Florian hat in solchen Dingen einfach keine Geduld, und ich muss mir Fragen anhören wie „Hast du nicht schon genau so ein Oberteil?“, oder „Ziehst du das auch wirklich an?“, oder „Findest du das Kleid nicht ein bisschen zu kühl für diese Jahreszeit?“.
    Als ich Florian bei meinem letzten Jeanskauf stolz meinen Favoriten präsentierte, legte er den Kopf schräg und sagte: „In der Jeans merkt man kaum, dass du breite Hüften hast.“ Ich habe die Hose sofort ausgezogen und zusammen mit meinem Selbstbewusstsein wieder weggelegt.
    „Mein letzter Meister behauptete immer, ich hätte einen guten Geschmack.“
    „Okay.“ Ich zucke mit den Schultern. „Warum eigentlich nicht.“
    „Du wirst es nicht bereuen“, zwinkert Jim mir mit seinen braunen Augen zu, und ich bekomme schon wieder weiche Knie.
     
    Wir bleiben vor dem Schaufenster des Salons stehen. Ein wunderschönes Geschäft für Brautmoden und Abendkleider inmitten von Eppendorf. Die Auslagen im Schaufenster laden zum Kaufen ein. Allerdings verschlägt es mir angesichts der Preise glatt die Sprache.
    „Na, willst du nicht mal rein schauen?“, fragt Jim. „Vielleicht findest du hier ein Kleid, das dir gefällt.“
    Ich schüttele den Kopf. „ Ich glaube nicht.“
    „Warum?“ Er deutet auf das Schaufenster mit seinen wunderschönen Abendkleidern. „Aber das ist doch genau das, was wir suchen.“
    „Ja, aber hast du mal die Preise gesehen?“ Ich deute auf die kleine Tafel im Schaufenster.  „Das Kleid kostet fast soviel, wie ich im Monat verdiene.“
    „ Na und“, winkt Jim ab. „Die haben bestimmt auch günstigere Kleider. Meine Großmutter, eine sehr weise Frau, pflegte in solchen Situationen zu sagen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Er zwinkert mir aufmunternd zu.
    „Na gut, aber wir schauen nur“, gebe ich klein bei.
    Als wir das Geschäft betreten, klingelt leise ein Glöckchen. Es duftet leicht nach edlem Parfüm. Der Verkaufsraum ist geschmackvoll hergerichtet. Man merkt gleich, dass man keinen gewöhnlichen Laden betritt. Es würde mich nicht wundern, wenn gleich Sylvie van der Vaart um die Ecke gestöckelt käme. Die wohnt schließlich hier um die Ecke.
    Ber eits auf den ersten Blick entdecke ich mindestens zwei Kleider, die mir auf Anhieb gefallen würden. Seufz! „Jim“, zische ich leise. „Lass uns gehen. Das ist alles viel zu kostspielig für mich.“
    Jim lächelt nur. Ich will gerade gehen, als eine blonde Verkäuferin mit einem freundlichen Gesicht auf uns zukommt.
    „Kann ich Ihnen behilflich sein?“ Sie lächelt liebenswürdig.
    „Nein“, sage ich entschlossen.
    Die Verkäuferin hebt überrascht die Augenbraue.
    „Ja“, nickt Jim und lächelt. „Meine Frau sucht ein Hochzeitskleid.“
    Hä?! Ich sehe erstaunt zu Jim. Meine Frau?! Jim zwinkert mir fröhlich zu.
    Die Verkäuferin strahlt. „Wir haben gerade die neue Kollektion Hochzeitskleider reinbekommen.

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