Glueckstankstellen

packt bequeme Kleidung ein und spurtet ziemlich aufgeregt los. Was erwartet sie wohl?
    Die Räumlichkeiten sind sehr ansprechend. Ein wohliger Duft liegt in der Luft, und leise Musik tönt aus den Lautsprechern. Etwa 20 Männer und Frauen in unterschiedlichem Alter unterhalten sich angeregt. Es beginnt mit einer lockeren Vorstellungsrunde und Entspannungsübungen. Von der Seminarleiterin erfahren sie, dass Kuscheln und Umarmungen nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene lebenswichtig sind und dass diese Seminare so gut ankommen, weil die Welt immer berührungsärmer wird.
    Die Regeln sind ganz einfach: Auch Berührungen benötigen Erlaubnis, ein Nein ist jederzeit möglich. Lachen, Weinen, Berühren, Tanzen, Umarmen– all das darf in den nächsten zwei Stunden sein. Die Musik ist wunderbar. Sie wiegt sich zu den Rhythmen mit geschlossenen Augen. Ein Mann fragt sie, ob er ihr über das glänzend blonde Haar streichen dürfe. Sie lässt es zu und erinnert sich gerne an die letzte Beziehung. Sie mag es, wenn jemand mit ihren Haaren spielt. Sie wiegen sich nun beide mit der Musik im Takt, und sie berührt seine Schultern. Eine Frau kommt hinzu und umschließt ihre Taille. Nun sind sie zu dritt und genießen das Zusammensein. Sie tanzen wild und locker und fallen irgendwann erschöpft auf die Matten. Sie kuschelt sich zu ihrem Nachbarn und berührt sanft Arme und Nacken. Dann räkelt sie sich wohlig und genießt die Nähe der ihr eigentlich fremden Menschen.
    Die Zeit vergeht wie im Fluge. Am Ende gibt es noch einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch, dann fährt sie, überwältigt von ganz neuen Gefühlen, wieder nach Hause. Was ist da nur mit ihr passiert? Sie fühlt sich so leicht, so unbeschwert, so angenommen. Ein wirklich schöner Abend. Müde und entspannt sinkt sie in die Kissen.
    Speed-Dating
    Die Idee kommt ebenfalls aus Amerika und ist auch bei uns in Deutschland sehr beliebt. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass bereits die ersten Minuten einer Begegnung über Sympathie oder Antipathie entscheiden. Was liegt also näher, als an einem Abend gleich zehn potenzielle Partner kennenzulernen, sich kurz auszutauschen, um dann eine Entscheidung zu treffen? Der Veranstalter bestimmt die Regeln, sodass sich der Einzelne keine Gedanken über Planung und Organisation machen muss. Das scheint doch viel effektiver zu sein als aufwendige Treffen mit einzelnen Personen. Auf diese Weise kann man also in kurzer Zeit viele Männer und Frauen kennenlernen, verbunden mit der Hoffnung, dass vielleicht der/die Richtige dabei ist. Ein Speed-Dating kostet rund 30 , 00 Euro, und es scheint für Betreiber und Lokale ein florierendes Geschäft zu sein.
    Männer und Frauen haben acht Minuten Zeit, sich während eines Gespräches über Hobbys, Interessen, Beruf usw. auszutauschen. Nach Ablauf der Zeit ertönt ein Gong. Das ist das Zeichen für einen Partnerwechsel. Auf einem Zettel notieren die Singles, ob sie ihr Gegenüber gerne wiedersehen würden. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis alle miteinander gesprochen haben. Danach erfolgt die Auswertung der Zettel durch die Veranstalter. Jeder Teilnehmer wird am nächsten Tag darüber informiert, wer von seinen ausgewählten Kandidaten auch ihn nochmals treffen möchte. Übereinstimmende Bewertungen entscheiden also über eine nochmalige Begegnung.
    Hier eine weitere Idee, wie ein derartiges Dating genutzt werden könnte: als Seminarabend zum Lernen von Kontaktfähigkeit und Flirten unter erschwerten Bedingungen. Erinnern wir uns an die erste Hürde, den Blickkontakt und das freundliche Interesse am anderen. Das neue Ziel wäre jetzt, möglichst viele Übereinstimmungen zu erhalten. Vor dem Dating sollte man sich über folgende Punkte Gedanken machen:
Wie präsentiere ich mich (Kleidung, Schmuck, Aussehen)?
Wie teile ich meine acht Minuten ein?
Wie schnell erkenne ich Besonderheiten bei meinem Gegenüber?
Kann ich diese über Smalltalk in ein Kompliment umwandeln?
Kann ich mein Gegenüber fesseln?
Wie halte ich eine freundliche, warme Ausstrahlung aufrecht?
Gelingt es mir, mein Gegenüber mit Unbeschwertheit, Lachen und Freundlichkeit zu faszinieren?
Kann ich mich auch humorvoll abgrenzen?
Habe ich eine entspannte Stimme?
Sorge ich für eine angenehme Atmosphäre?
Welche interessante Besonderheit erzähle ich kurz von mir?
    Anschließend