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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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sein.«
    »Hm. In Ordnung. Ich höre. Ist mit dir alles in Ordnung?«
    Am anderen Ende war es kurz still. Dann sagte Garrett: »Ich sitze in meinem Wagen vor deiner Haustür. Kannst du rauskommen?«
    »Garrett … Was ist los?«
    »Komm einfach raus, Soph!«
    Panik erfasste sie. Was auch immer Garrett mit ihr besprechen wollte, konnte, das ahnte sie, nichts Erfreuliches sein.
    »Bin gleich bei dir«, flüsterte sie heiser vor Aufregung, sprang aus dem Bett, trat ans Fenster und sah vorsichtig durch den Vorhangspalt auf Garretts Auto in der Einfahrt vor dem Haus. Von ihrem Platz im ersten Stock aus konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. Sie sah lediglich seine Hände, die das Lenkrad verkrampft umklammert hielten.
    Obwohl es draußen kalt war und regnete, dachte sie nicht daran, sich etwas überzuziehen. In ihrer Hast zu erfahren, was geschehen war, rannte sie nur mit ihrem Schlafanzug bekleidet die Treppe hinunter und barfuß zu Garretts Wagen hinüber. Was hatte Garrett nur dazu veranlasst, sie mitten in der Nacht aus dem Bett zu holen und zu einem Gespräch zu bitten? Doch bei allen Beweggründen, die ihr in den Sinn kamen, sagte ihr eine innere Stimme: Es geht um mich .
    Sie fröstelte, als sie auf den Beifahrersitz schlüpfte, und zwang sich dennoch zu einem optimistischen Lächeln. »Das ist aber eine nette Überraschung. Guten Morgen, Liebling!«
    Garretts Hände blieben am Lenkrad. Seine Miene war durchaus nicht emotionslos, doch er sah alles andere als glücklich aus. Als er ihr den Kopf zuwandte, erhellte der Lichtschein der Außenbeleuchtung vor Sophies Haus seine Züge, und sie sah, dass er geweint hatte.
    »Zwei Stunden«, begann er tonlos. »So lange sitze ich hier schon und überlege, was ich tun soll.«
    Sophie zuckte beim Klang seiner Stimme zurück, als hätte sie sich verbrannt. »Himmel, was ist denn bloß los, Garrett? Sag es mir endlich … Wenn du auch nur denkst, dass …« Sie ließ den Satz unvollendet. »Garrett«, fuhr sie beinahe flehentlich fort, »was immer es ist, sprich es aus! Wir können doch über alles reden.«
    Er wandte sich ab und flüsterte: »Es tut mir leid, Soph …«
    »Leid? Was tut dir leid, Garrett? Sprich mit mir!«
    Garrett senkte den Kopf. »Es ist aus.«
    Sophie wurde übel. Sie schlug die Hand vor den Mund, als könnte sie dadurch verhindern, sich übergeben zu müssen. »Wie bitte?«, brachte sie schließlich mühsam hervor, nachdem sie die erste Übelkeitswelle unterdrückt hatte. »Wovon redest du? Von uns? Mit uns ist es vorbei? Einfach so? Garrett, was auch passiert ist, wir kriegen das wieder hin.«
    Draußen wurden Wind und Regen stärker. Böen rüttelten am Wagen, und Regen prasselte gegen die Scheiben.
    »Es tut mir leid, Sophie«, wiederholte Garrett, wandte den Blick vom Lenkrad und sah sie an. Seine Stimme klang jetzt weicher, mitfühlender. »Hätte es einen Weg gegeben, das zu vermeiden, ich hätte … Es gibt Dinge, die kann man nicht kitten.«
    »Würdest du mir das bitte näher erklären? Sag mir wenigstens den Grund!«, forderte Sophie.
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Ist das wichtig? Es ist vorbei, Soph. Du hast mir schon vor einiger Zeit gesagt, dass das Gute nie von Dauer ist. Womöglich hattest du recht damit.«
    Sophie wollte nicht weinen, doch was er sagte, traf sie mit der vollen Wucht … mit der Wucht der Erinnerung daran, dass alles, was sie je an Gutem erlebt hatte, im Desaster geendet hatte.
    »Du hast mich angelogen!«, schluchzte sie. »Du hast gesagt, du würdest mich immer lieben! Du hast gesagt, ich könnte dir vertrauen! Und ich habe dir vertraut!«
    »Mach dir wegen der Hochzeit keine Sorgen«, erklärte er, während Sophie heftig in sich hineinschluchzte. »Ich sorge dafür, dass alles abgesagt wird, alle Beteiligten informiert werden. Du musst dich um nichts kümmern, das erspare ich dir.«
    Sophie hörte, was er sagte, sah ihn jedoch weder an noch antwortete sie.
    Es gab vieles, das er gern gesagt hätte, um sie zu trösten, aber er wusste, dass sie ihm dann weitere Fragen stellen würde. Fragen, die zu beantworten er nicht bereit war.
    »Ich muss jetzt fahren.«
    »Das ist alles? Du gibst mir den Laufpass und machst dich aus dem Staub? Einfach so?«
    Garrett deutete lediglich ein Nicken an.
    Sophie öffnete die Autotür und trat in den strömenden Regen hinaus. Als sie die Wagentür hinter sich zuwarf, war sie bereits nass bis auf die Haut. Doch statt ins Haus zu laufen, blieb sie einfach barfuß im Regen stehen und sah

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