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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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zu, wie Garrett mit dem Auto aus der Auffahrt und aus ihrem Leben verschwand.
    Als die Rücklichter des Wagens außer Sichtweite waren, ging Sophie ins Haus zurück. Auf dem Weg zur Couch im Wohnzimmer hinterließ sie überall kleine Pfützen. Ohne sich abzutrocknen, sank sie in die Polster. Sie kauerte sich wie ein Häuflein Elend in die Ecke und weinte sich bis zum Morgengrauen die Seele aus dem Leib.

Kapitel 17

    Die Welt mag für dich wie eine Auster sein,
doch der Auster fehlt die Perle.
    »MACH ENDLICH DIE Tür auf, Sophie!«, rief Evalynn zum wiederholten Mal.
    »Geh weg!«
    »’nen Teufel werd ich tun! Ich klopfe, klingle und schreie so lange, bis du mich reinlässt!« Evalynn läutete Sturm und ging dann dazu über, mit den Fäusten gegen die Tür zu hämmern. »Die Nachbarn werden schon aufmerksam. Mach auf, oder ich rufe die Polizei!«
    Es dauerte noch eine halbe Minute, dann gab Sophie auf. Sie öffnete die Haustür. Bleich und mit frischen Tränenspuren auf den Wangen stand sie im Türrahmen. Ihre Augen waren geschwollen, das Haar verfilzt. Ihr Schlafanzug war zerknittert.
    »Sophie«, begrüßte Evalynn sie liebevoll.
    »Ich will einfach nur allein sein. Warum begreifst du das nicht?«
    »Ich weiß. Aber du hast dich jetzt bereits seit drei Tagen eingeschlossen. Irgendwann reicht es. Darf ich reinkommen?«
    Sophie trat widerwillig zur Seite.
    Evalynn machte einen Schritt auf sie zu und breitete die Arme aus, hielt sich im letzten Moment jedoch zurück. »Komplimente kannst du von mir in deinem Aufzug nicht erwarten. Du siehst schrecklich aus.«
    »Halt den …«
    »O Mann … Du müffelst! Hast du geduscht?«
    »Sonntag zum letzten Mal.«
    »Dann wird’s Zeit.«
    Es bedurfte einiger Überredung, doch eine Stunde später sah Sophie wieder einigermaßen präsentabel aus. Kurze Zeit später bog Ellens Streifenwagen in die Auffahrt ein.
    »Warum hast du mich nicht angerufen, Sophie?« Ellen umarmte sie. »Stattdessen musste ich drei Tage nach der Katastrophe alles von Garretts Mutter erfahren.«
    Sophie wand sich aus ihrer Umarmung. »Ich weiß. Ich … Ich wollte es wohl einfach nicht wahrhaben.«
    Ellen zog sie erneut an sich. »Kann ich mir vorstellen, Sweets.«
    Ellen hatte gerade die Hälfte ihrer zweiten Schicht beendet und war in der Stadtmitte auf Streife gewesen, als sie von der Einsatzleiterin, Garretts Mutter, aufs Revier zurückbeordert worden war. Dort hatte Olivia DeMattio ihr die niederschmetternde Nachricht eröffnet, die Garrett ihr einen Augenblick zuvor mitgeteilt hatte.
    »Er hat sich vor drei Tagen von Sophie getrennt«, hatte Olivia mit hysterischer Stimme berichtet. »Aber mir hat er erst heute davon erzählt!« Olivia war tief gekränkt. Vor allem traf sie die Tatsache, dass er keinen konkreten Grund für sein Handeln genannt, sondern nur gesagt hatte, Sophie habe mit seiner Entscheidung nichts zu tun. Es sei allein seine Schuld.
    Ellen hatte daraufhin sofort auf Sophies Handy angerufen, jedoch nur die Mailbox erreicht. Auch im Chocolats de Sophie war niemand ans Telefon gegangen. Schließlich hatte sie Evalynn angerufen, die gerade dabei gewesen war, ihr Büro in Tacoma zu verlassen. Ellen hatte ihr berichtet, was vorgefallen war, und sie gebeten, sofort zu Sophie zu fahren.
    Jetzt, da die Pflegefamilie vollzählig war, berichtete Sophie, wie Dr. Garrett Black sich von ihr getrennt hatte. Das nächtliche Szenario war in wenigen Minuten erzählt. Garrett hatte schließlich auch nicht länger gebraucht, um Sophie Adieu zu sagen und das Weite zu suchen.
    »Und er hat dir keinen Grund genannt?«
    »Nein. Er hat allerdings behauptet, er habe Gründe. Es sei jedoch besser für uns beide, wenn er sie für sich behalte.«
    Evalynn schnaubte verächtlich. »Besser für ihn, schätze ich.«
    Sophie seufzte. »Vermutlich. Genau das setzt mir ja so zu. Natürlich ist die ganze Situation alles andere als schön. Ich kann mir jedenfalls was Angenehmeres vorstellen. Aber dass ich nicht einmal weiß, weshalb er es getan hat! Das ist so unfair! Ich versuche seit Tagen, ihn anzurufen. Aber er geht nicht ans Telefon.«
    »Dann fahren wir zu ihm«, entschied Ellen und stand auf. »Und zwar sofort. Ich fahre, Soph. Du hast es nicht verdient, dass er dich einfach so abserviert.«
    Sophie zögerte zuerst, aber keine zehn Minuten später waren sie doch auf dem Weg nach Tacoma.
    Es war bereits dunkel, als sie mit dem Streifenwagen vor Garretts Haus anhielten. Alle Fenster waren dunkel. Nirgends brannte

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