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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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beeindruckt, Kip. Ich stehe hier vor dem Postamt, in dem sich das in der Anzeige angegebene Postfach befindet. Ein Postfach, das hoffentlich zahlreiche Zuschriften erhalten wird – von all jenen von uns, die dem Inserenten helfen möchten, eine vermutlich schwierige Lebenskrise zu überwinden. Gleichzeitig hoffen wir herauszufinden, wer diese Person ist und ob wir mehr für sie tun können. Bis dahin finden Sie die Adresse für Ihre Zuschriften auf unserer Website. Die nötigen Angaben entnehmen Sie bitte dem Textband am unteren Bildschirmrand. Helfen Sie uns, diesen Menschen davon zu überzeugen, dass das Streben nach Glück hier im Herzen des Puget Sound noch immer lebendig ist. Das war Lori Acres, live aus Tacoma, und damit zurück an Sie, Kip.«
    »Danke, Lori.« Kip nickte mit nachdenklicher Miene in die Kamera. »Und wenn uns die namenlose Person, die diese äußerst ungewöhnliche Anzeige aufgegeben hat, gerade zufällig zusieht, möchte ich ihr sagen, dass wir in Gedanken bei ihr sind und hoffen, dass sie findet, wonach sie sucht.«
    Nach einer kurzen Pause änderte sich der Gesichtsausdruck des Nachrichtensprechers wie auf Knopfdruck. Mit breitem Lächeln kündigte er die nächste Meldung an. »Und weiter geht es mit anderen Nachrichten aus dem Raum Seattle. Die Basketballmannschaft der Seattle SuperSonics hat heute erfahren …«
    Evalynn schaltete den Fernsehapparat aus.
    Sophie starrte wie hypnotisiert auf die schwarze Bildfläche. »›… hofft sehnsüchtig auf den Zuspruch ihrer Mitmenschen‹?«, wiederholte sie schließlich Loris Worte. »›Das Streben nach Glück ist im Herzen des Puget Sound noch immer lebendig‹? So etwas ist tatsächlich eine Nachricht wert? Die blasen Belanglosigkeiten zu einer Story auf, die sie uns als Livereportage auftischen?«
    »Genau dafür werden sie bezahlt«, bemerkte Justin.
    Sophie beachtete ihn gar nicht. »Ich weiß nicht, ob ich das zum Lachen oder Heulen finden soll.«
    »Ging uns genauso«, gab Evalynn zu. »Justin hat gelacht. Ich kann mich immer noch nicht entscheiden.«
    Sophie stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Ihr Mund wurde schmal. »Wisst ihr was? Ich finde diese Geschichte weder traurig noch amüsant. Sie macht mich wütend. ›Dank des Tipps eines unserer Zuschauer‹, hat sie gesagt. Ich habe keinen Zweifel, wer dieser Zuschauer war.«
    »Du meinst, es war Garrett?«, fragte Evalynn.
    »Natürlich war es Garrett! Dieser hinterhältige, miese … Der Kerl macht mich wahnsinnig! Die Annonce durfte nur in der Times veröffentlicht werden. Das habe ich verlangt. Also hat er einen Weg gefunden, die Regeln zu umgehen.«
    Justin lachte unterdrückt. »Ziemlich clever.«
    Evalynn warf Justin einen schnellen, warnenden Blick zu.
    »Ich mein ja nur …«
    Während sie ihm einen zweiten vernichtenden Blick zuwarf, schaltete Sophie ihr Handy ein. Das Display zeigte zehn unbeantwortete Anrufe und sechs Kurznachrichten an. Die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hörte sie erst gar nicht ab. Stattdessen wählte sie Garretts Nummer.
    Garrett meldete sich beim ersten Klingelton. »Hast du meine SMS bekommen?«, fragte er ohne Vorrede.
    »Wie konntest du mir das nur antun?«, rief Sophie und hob zu einer Standpauke an: »Selbst wenn niemand weiß, dass ich dahinterstecke, ist die Sache extrem peinlich! Diese Nachrichtentante hat von der Person, die die Anzeige aufgegeben hat, wie von einer verzweifelten Irren gesprochen, die sich an einen Strohhalm klammert. Unglaublich! Von all den Gemeinheiten, die du mir angetan hast, schlägt das dem Fass den Boden aus!«
    »Sophie!«, sagte Garrett am anderen Ende und wurde ebenfalls laut. »Lies erst mal meine SMS! Diese Meldung kam für mich genauso unerwartet wie für dich. Nachdem ich die Sendung gesehen hatte, habe ich sofort versucht, dich anzurufen, aber du hast nicht abgenommen.«
    »Ich wollte nicht mit dir reden … und das aus gutem Grund. Du machst nichts als Probleme.«
    »Ich habe schon befürchtet, dass du denkst, ich stecke dahinter. Deshalb habe ich dich angerufen.«
    Sophie hörte ihm gar nicht zu … oder glaubte zumindest nicht, was er sagte. »Was, wenn rauskommt, dass die Zuschriften an mich gerichtet sind? Was, wenn in der nächsten Sendung mein Konterfei auf sämtlichen Mattscheiben im Staat Washington erscheint? Was dann? Hast du daran überhaupt einen Gedanken verschwendet, als du dem Nachrichtensender die Story zugespielt hast? Und wenn ich der Presse sage, dass du die Anzeige

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