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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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Finger verloren hat.«
    Plötzlich sah Sophie die Szene wieder vor sich, sah den Mann, der auf dem Gehsteig kauerte, während ein Sanitäter versuchte, den Blutfluss an seiner Hand zu stoppen. »Ja«, antwortete sie leise. »Genau dieser Unfall. Das ist auch der Grund, weshalb wir Mr. Barnes sprechen möchten. Wir brauchen einige Informationen von ihm. Und Alex hier hat gesagt …«
    »Sie möchten Dad besuchen«, fiel Alex ein. »Kann ich sie hinbringen?«
    Meredith schien völlig durcheinander zu sein. »Sie wollen Jacob besuchen?«
    Alle drei Frauen nickten. »Falls es keine Umstände macht«, fügte Sophie hinzu. »Alex scheint zu wissen, wie man zu ihm kommt.«
    »Ja, das weiß er sehr gut. Er besucht ihn, so oft es geht.« Meredith Sloane sah Alex an. Dann schweifte ihr prüfender Blick zu den drei Frauen. »Ich verstehe nur nicht, was Sie auf dem Friedhof über einen Unfall erfahren wollen, der Jahrzehnte zurückliegt.«
    » Friedhof ?«, entfuhr es Sophie prompt. Sie tauschte einen besorgten Blick mit Evalynn. »Warum um Himmels willen sollten wir zum …« Sie verstummte abrupt und starrte Meredith verdutzt an. »Ist Jacob Barnes … tot?«
    Jetzt schien Meredith Sloane völlig verwirrt zu sein. »Wussten Sie das denn nicht?«, fragte sie. »Er ist vor einigen Monaten verstorben. An Leukämie. Hat lange gegen die Krankheit gekämpft und schließlich verloren.«
    »Natürlich nicht … Wir … Ich meine, ich habe einen Brief von ihm in meiner Post gefunden und einfach angenommen …« Sie wandte sich erneut an Alex. In diesem Moment fiel es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen. »Wie heißt der Friedhof?«
    Alex sah Hilfe suchend zu Meredith.
    »Evergreen«, antwortete diese. »Er liegt direkt an der …«
    »Aurora Avenue«, vollendete Sophie aufgeregt. »Dort habe ich Sie gesehen, Alex! Ungefähr vor einem Monat. An meinem Geburtstag. Sie haben eine Sonnenbrille getragen, stimmt’s?«
    »Trage dort immer eine Sonnenbrille«, stimmte Alex zu.
    »Für den Fall, dass er weinen muss«, erklärte Meredith kaum hörbar. »Damit es keiner sieht.«
    Sophie erinnerte sich deutlich an die kurze, seltsame Begegnung mit Alex, bevor Evalynn aufgetaucht war. »Alex, sind Sie mir auf dem Friedhof gefolgt?«, erkundigte sie sich plötzlich besorgt.
    Alex steckte die Hände tief in die Hosentaschen. »Ich war zuerst da. Bin niemand gefolgt.«
    Er hat recht , dachte Sophie. Sie strich sich eine Haarlocke aus der Stirn und trat einen Schritt auf Alex zu, der noch immer auf der Schwelle des Hauses stand.
    Sophies Miene war ernst. Sie sprach leise und sanft. »Alex, ich habe Sie auf dem Friedhof gesehen. Sie waren nicht am Grab Ihres Vaters. Sie knieten vor dem Grab meiner Eltern. Was hatten Sie dort zu suchen?«
    Aller Blicke richteten sich nun auf Alex. Niemand sagte ein Wort.
    »Ich habe gelesen«, antwortete er schließlich ebenso leise. » Ehemann und Vater. Ehefrau und Mutter. Liebten ihre Tochter und einander auf ewig und von ganzem Herzen . Ist sehr schön. Ich hab’s auswendig gelernt. Dad hat’s mir immer gezeigt, wenn wir dort waren. Er hat erzählt, dass er der Tochter mal begegnet ist.« Sein Blick schweifte von einer zur anderen. Dann fixierte er Sophie, strahlte sie glücklich an. »Sie müssen die Tochter sein. Sophia Maria Jones.«

Kapitel 27

    Falsche Schlussfolgerungen sind Ausdruck deiner Gedankenlosigkeit.
    ALLE PERSONEN, DIE vor der Tür des Barnes’schen Hauses versammelt waren, schwiegen betreten – mit Ausnahme von Alex. »Wollen wir alle meinen Dad besuchen?«, fragte er. »Oder möchten Sie reinkommen? In mein Haus? Drinnen ist es wärmer. Ich hab’s lieber warm.«
    »Das ist eine gute Idee, Alex«, versicherte Meredith und machte einen Schritt auf die Tür zu. »Wir sollten alle reingehen und uns zusammensetzen. Dürfen wir den Damen etwas zu trinken anbieten?«
    Evalynn und Ellen blickten Sophie erneut abwartend an. »Das wäre sehr nett«, antwortete Sophie höflich. »Vielen Dank.«
    Das Haus war innen noch weit geräumiger, als es von außen wirkte. Die Decken waren hoch, und die offene Raumaufteilung erzeugte eine großzügige, weitläufige Atmosphäre. Riesige, dicht gefüllte Bücherschränke aus Kirschbaumholz bedeckten die Wände des Wohnzimmers. Sophie fühlte sich wie in einer kleinen Bibliothek.
    »Wow«, meinte sie beeindruckt. »Da scheint jemand eine Leseratte zu sein.«
    »Ja, ich!«, erklärte Alex stolz. »Ich habe jedes Buch hier gelesen. Manche sogar zweimal.«
    »Sie

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