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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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Kein Auto war zu sehen, und insgeheim hoffte Sophie, dass niemand zu Hause wäre.
    Ellen marschierte selbstsicher auf die Haustüre zu und klingelte. Sophie und Evalynn blieben in angemessenem Abstand hinter ihr stehen.
    Kurz darauf öffnete ein untersetzter junger Mann mit einem runden Mondgesicht und mandelförmigen Augen die Tür. Beim Anblick der drei Frauen verzog er den Mund zu einem breiten Grinsen. »Hallo!«, artikulierte er seltsam stockend und melodiös. »Besuch! Ich mag Besuch! Kriege nicht viel Besuch.« Er hielt inne und wiederholte: »Hallo!«
    Die drei Frauen erkannten sofort, dass sie einem jungen Mann mit Downsyndrom gegenüberstanden. Seine freundliche Art beruhigte sie jedoch augenblicklich. »Hallo«, erwiderte Ellen. »Wir suchen Jacob Barnes. Ist er zu Hause?«
    Der junge Mann kratzte sich den Kopf. Er hatte dichtes, blondes Haar. »Ist es wichtig?«, fragte er lächelnd. »Er ist mein Dad. Vielleicht kann ich helfen. Ich heiße Alex.« Alex starrte auf Evalynns Sweatshirt und las den purpurroten Aufdruck laut vor: » Washington State Dawgs .«
    Evalynn lachte amüsiert. »Stimmt. Sind Sie ein Fan unserer Basketballmannschaft?«
    »Nein. Aber mir gefällt D-A-W-G-S «, antwortete Alex und betonte jeden Buchstaben. »Ist, glaube ich, falsch geschrieben. Müsste D-O-G-S heißen.«
    Sophie ließ den jungen Mann nicht aus den Augen. Er kam ihr bekannt vor. »Alex, sind wir uns schon mal begegnet?«, erkundigte sie sich schließlich.
    Er zuckte die Achseln. »Weiß nicht. Kaufen Sie bei Albertsons? Dort arbeite ich. Viele Leute kaufen bei Albertsons. Die verkaufen Lebensmittel.« Er deutete auf Evalynns Sweatshirt. »Und Hundefutter.« Alex dachte nach. »Und Illustrierte. Mit Britney Spears und Oprah Winfrey auf dem Titelblatt.«
    Sophie lachte. »Ja, kann sein, dass wir uns da begegnet sind.«
    Auch Ellen lächelte, als sie ihm ihre Polizeimarke zeigte. Sie trug sie auch außerhalb der Dienstzeiten stets bei sich – eine Angewohnheit, die sie mehr als einmal vor einem Strafzettel für zu schnelles Fahren bewahrt hatte. »Alex, ich bin Officer Monroe von der Seattle Police.«
    Der junge Mann starrte fasziniert auf die Polizeimarke und fuhr mit den Fingern über die glänzende Oberfläche. »Cool. Sie sind ein Cop?«
    Ellen deutete auf Sophie. »Meine Freundin hat diese Woche einen Brief bekommen. Da war etwas drin, das von Ihrem Vater stammen muss.«
    Alex musterte Sophie fragend. »Sind Sie diejenige, die das Glück sucht? Cool.«
    »Dann wissen Sie, was mir geschickt wurde?«, erkundigte sich Sophie und hob den Umschlag hoch.
    Er warf einen flüchtigen Blick darauf. »Hm, ja.«
    Sophie holte tief Luft. »Ich möchte mit Ihrem Vater darüber sprechen. Ist er zu Hause?«
    »Nein.«
    »Kommt er bald zurück?«
    Alex lächelte. »Nein.«
    Evalynn, die schweigend zugehört hatte, fiel ein: »Wissen Sie, wo er ist? Wenn es nicht weit ist, könnten wir ihn dort vielleicht kurz besuchen?«
    Alex kratzte sich erneut am Kopf. »Ich weiß, wo er ist. Die Adresse kenne ich nicht. Aber ich kann Sie hinbringen.«
    Evalynn und Ellen sahen Sophie fragend an und warteten auf ihre Entscheidung.
    Sophie hatte sich extra freigenommen, um Jacob Barnes zu treffen, und wollte die Sache nun auch hinter sich bringen. Aber die Reaktion von Jacobs Sohn verwirrte sie. Bevor sie sich jedoch entscheiden konnte, gesellte sich eine fünfte Person zu ihnen.
    »Kann ich helfen?«, erkundigte sich unvermittelt eine Frau. »Ich bin Meredith Sloane von nebenan.«
    Die Spionin aus dem Nachbarhaus , dachte Sophie.
    Ellen lächelte. »Nein, danke. Wir kommen zurecht. Wir wollten eigentlich Mr. Barnes besuchen.«
    Meredith Sloanes Haltung änderte sich schlagartig. »Ich bin nicht nur Alex’ Nachbarin. Ich werde auch dafür bezahlt, dass ich mich um ihn kümmere, ihm helfe … sein Leben zu meistern. Falls Sie also ein besonderes Anliegen haben, bin ich Ihre Ansprechpartnerin.«
    Bevor Sophie, Ellen oder Evalynn noch etwas sagen konnten, meldete sich Alex zu Wort: »Ist schon gut, Meredith. Sie ist Polizistin.«
    Meredith straffte die Schultern. »O mein Gott! Weshalb Sie auch immer hier sind, Alex hat sicher nichts damit zu tun. Er ist ein guter Junge.«
    »Ich bin nicht dienstlich hier«, versicherte Ellen ihr. »Es ist ein rein privater Besuch.«
    Sophie trat vor. »Ich war als kleines Mädchen in einen Unfall verwickelt. Jacob Barnes ebenfalls.«
    »Aha«, murmelte Meredith. »Das muss der Unfall gewesen sein, bei dem er seine

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