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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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haben bald keinen Platz mehr für neue Bücher«, bemerkte Evalynn. »Was machen Sie dann?«
    Alex warf Evalynn einen undefinierbaren Blick zu. Offenbar wusste er nicht, ob die Bemerkung ernst gemeint war. »Dann baue ich an«, antwortete er schließlich trocken.
    Sophie und Ellen lachten herzlich.
    Sophie war erleichtert. Sie hatte sich vor der Begegnung mit Jacob Barnes gefürchtet, weil sie nicht gewusst hatte, wie er auf sie reagieren würde. Hatte er sie in den vergangenen zwanzig Jahren gehasst? Hatte ihre egoistische Ungeduld als Kind auch sein Leben zerstört? Doch statt des verbitterten älteren Mannes, den sie erwartet hatte, war da nun Alex. Und Alex hatte ihr mit seinem fröhlichen Charakter und naiven Charme alle Angst genommen.
    Meredith verließ den Raum, um Kaffee zu kochen, während alle Übrigen im Wohnzimmer Platz nahmen. Sophie und Evalynn saßen auf dem Ledersofa, Ellen auf einer kleinen Couch, und Alex ließ sich in einem großen Sessel nieder.
    »Alex«, ergriff Sophie das Wort, »es tut mir sehr leid, dass Ihr Vater tot ist. Jetzt, da ich Sie kenne, weiß ich, dass ich ihn gemocht hätte.«
    Alex knetete nervös, aber lächelnd, die Hände. »Werden Sie viele Fragen stellen? Über ihn, meine ich?«
    »Ein paar. Wenn es Ihnen recht ist?«
    Alex runzelte die Stirn und kratzte sich nervös hinter dem Ohr. Dann stand er wortlos auf und ging zu einer antiken Kommode im Eingangsbereich. In der obersten Schublade lag eine Sonnenbrille. Er setzte sie auf und kehrte zum Sessel zurück. »Okay.«
    Sophie lächelte aufmunternd. »Also gut. Sie haben gesagt, dass Ihr Dad Sie zum Grab meiner Eltern mitgenommen hat. Wie oft sind Sie dort gewesen?«
    »Jedes Jahr. Am Tag nach meinem Geburtstag.«
    »Aha. Und wann haben Sie Geburtstag?«
    »Am 20. September.«
    Sophie tauschte einen schnellen Blick mit Ellen auf dem kleinen Sofa.
    »Dann haben Sie einen Tag vor mir Geburtstag? Sie sind also jedes Jahr am 21. September zum Friedhof gefahren?«
    Alex saß leicht vornübergebeugt im Sessel und nickte. »An meinem Geburtstag gab’s immer eine große Party. Dad hat gesagt, der Tag meiner Geburt sei der allerwichtigste Tag in seinem Leben. Und der nächste Tag sei auch sehr wichtig gewesen. Es gab noch ein paar andere wichtige Tage, aber die habe ich vergessen. Außer Weihnachten, natürlich. Und Ostern.« Er hielt inne und lächelte. »Und den Valentinstag. Diese Tage vergesse ich nie.«
    Evalynn lächelte ebenfalls.
    »Hat Ihr Dad je von diesem Unfall gesprochen?«
    Meredith kam aus der Küche und brachte ein Tablett mit fünf Porzellanbechern und einer Auswahl an Kräutertees. »Ich hatte vergessen, dass wir keinen Kaffee im Haus haben. Alex verträgt ihn nicht. Darf es auch Tee sein? Wenn nicht, laufe ich schnell zu mir rüber und setze Kaffee auf.«
    »Nicht nötig. Tee ist ausgezeichnet«, antwortete Ellen. »Vielen Dank.«
    Meredith stellte das Tablett auf den Couchtisch und forderte die Gäste auf, sich zu bedienen.
    »Was haben Sie gefragt?«, erkundigte sich Alex, nachdem Meredith sich gesetzt hatte.
    »Es geht um den Unfall. Den Unfall, den Ihr Vater und ich erlebt haben. Hat er je davon gesprochen? Zum Beispiel auf dem Friedhof?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Nein. Dad hat nur gesagt, dass er diesen Tag nie vergessen wird. Eigentlich sind wir hauptsächlich wegen der Steine hingegangen.«
    Sophie richtete sich abrupt auf. Sofort fielen ihr die schönen Steine ein, die sie alljährlich an einer Ecke des Grabsteins ihrer Eltern gefunden hatte. Aus den Augenwinkeln heraus erkannte sie, dass auch Evalynn aufhorchte. »Meinen Sie die Steine auf dem Grab? Sind die von Ihnen und Ihrem Dad gewesen?«
    »Ja.«
    »Und vor zwei Wochen? Sind Sie deshalb auf dem Friedhof gewesen? Haben Sie wieder einen Stein aufs Grab gelegt?«
    »Ja. Dad hat gesagt, bevor er … gegangen ist, dass es nett wäre, dort weiterhin jedes Jahr einen Stein abzulegen. Jetzt bringe ich sie Tom und Cecilia, Jacob und Katherine. Aber an verschiedenen Tagen.« Alex rückte seine Sonnenbrille zurecht. Er war bemüht, seine Augen hinter den Gläsern nicht zu zeigen. »Vor ein paar Jahren ist uns was aufgefallen. Wenn wir erst am Abend auf den Friedhof gekommen sind, lag dort immer eine Praline für mich. Dad hat gesagt, das sei der Dank für die Steine.«
    Ellen, die in ihrer Teetasse rührte, hielt inne. »Wer ist Katherine?«
    »Darf ich mich einmischen?«, kam es von Meredith, die bislang geschwiegen hatte. »Ihre Familie hatte für Jacob

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