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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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Bescheid gewusst. Der Name sagt mir einiges. Aber zur Sicherheit habe ich noch einen Blick in den alten Polizeibericht geworfen. Wisst ihr, welchen Bericht ich meine?« Als Ellen nur in verständnislose Gesichter sah, fuhr sie fort: »Den Unfallbericht , Sophie. Jacob Barnes gehörte zu den Personen, die dabei verletzt wurden.«
    »Jacob Barnes?«, wiederholte Sophie. »Du erinnerst dich noch an den Namen?«
    »Sweets«, begann Ellen, setzte sich neben Sophie und legte ihr den Arm um die Schultern. »Das Einzige, woran ich mich aus dieser Nacht erinnere, bist du. Alles Übrige ist nur noch schemenhaft vorhanden. Ich habe während meiner dreiundzwanzig Dienstjahre leider schon zu viele Unfälle erlebt.«
    »Jacob Barnes«, wiederholte Sophie erneut. »Wenn dieser Jacob Barnes am Unfallort gewesen ist, dann muss er meinen Zettel gefunden haben, nachdem ich ihn weggeworfen habe. Aber woher wusste er, dass es mein Sinnspruch ist? Er hätte doch jedem gehören können.«
    »Schwer zu sagen«, bemerkte Ellen und nahm den Arm von Sophies Schultern. »Immerhin wissen wir, dass er am Unfallort war. Und das erklärt, wie er in seinen Besitz gekommen ist.«
    »Ich bin zwar nicht bei der Polizei«, warf Evalynn ein. »Aber ich glaube, ich weiß, wie wir noch Genaueres herausfinden können. Wir kennen doch seine Adresse. Also machen wir einen Ausflug nach Bellevue. Sophie, bist du dabei?«
    Sophie nickte.
    »Ellen?«
    Ellen zwinkerte den Mädchen zu. »Ich und meine Waffe, Kaliber 9 Millimeter, geben euch gern Geleitschutz.«

Kapitel 26

    Wenn gute Menschen Glück haben und schlechte Menschen Unglück, warum hast dann du das Glück des Narren?
    AM DARAUFFOLGENDEN SAMSTAG, am ersten Tag, an dem alle drei keine anderweitigen Verpflichtungen hatten, holten Evalynn und Sophie Ellen kurz nach Mittag ab. Sophie hatte Randy gebeten, im Chocolats de Sophie Überstunden zu machen, was der junge Mann bereitwillig tat. Da Justin Evalynn zu ihrem Geburtstag ein mobiles Navigationsgerät für ihr Auto geschenkt hatte, war es ein Leichtes, Jacob Barnes’ Adresse zu finden. Sie folgten den Richtungsanweisungen der weiblichen Stimme, die sie von der Interstate direkt zur 150th Avenue lotste. Von hier aus gelangten sie in eine vornehme Wohngegend mit eleganten Häusern auf einer Anhöhe in der Nähe des Saddleback Park.
    »Donnerwetter!«, bemerkte Ellen. »Jacob Barnes scheint ziemlich gut situiert zu sein.«
    »Nach hundert Metern haben Sie Ihr Ziel erreicht«, sagte die Stimme aus dem Navigationsgerät, nachdem Evalynn zum 54th Place abgebogen war.
    Evalynn fuhr jetzt langsamer, lenkte den Wagen an den rechten Straßenrand und hielt an. »Bist du okay, Sophie? Willst du dir das wirklich antun?«
    »Das wollte ich dich auch gerade fragen, Sweets«, meldete sich Ellen vom Rücksitz. »Du siehst ziemlich blass aus.«
    Sophie hielt den Umschlag mit der Adresse auf der gegenüberliegenden Straßenseite fest in der Hand. Sie lächelte tapfer. »Bevor wir angehalten haben, war ich kein bisschen nervös. Aber jetzt …«
    »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte sie Evalynn. »Wird schon schiefgehen.«
    Sophie brachte ein halbherziges Lächeln zustande. Sie drehte sich zu Ellen um, dann zu Evalynn. »Ich weiß. Nicht die Begegnung mit Jacob Barnes verursacht mir Bauchschmerzen. Es ist vielmehr die Aussicht, wieder mit meiner Vergangenheit konfrontiert zu werden. Ich finde die Situation irgendwie unheimlich. Nach zwanzig Jahren herauszufinden, dass eine fremde Person von Anfang an wusste, dass ich eine Mitschuld an dem Unfall hatte … ist ein komisches Gefühl.«
    »Du weißt doch gar nicht, ob das der Fall ist.«
    »Doch. Ich fühle es. Warum sollte er mir sonst den Zettel mit dem Spruch zurückgeschickt haben? Vermutlich hat er mich in dieser Nachrichtensendung gesehen und daraus geschlossen, dass ich die Anzeige aufgegeben habe.«
    Ellen tätschelte Sophies Schulter. »Seit deinem neunten Lebensjahr sage ich dir, dass dich keine Schuld trifft. Vielleicht kann dir Mr. Barnes das ja endlich begreiflich machen.«
    »Möglich«, sagte Sophie, doch es klang nicht sehr überzeugt. Ebenso gut kann er mir aber auch die Schuld geben und meine schlimmsten Befürchtungen wahrmachen .
    Mit Ellen in vorderster Front verließ das Trio den Wagen und überquerte die Straße. Sophie versuchte, die Frau im Nachbarhaus nicht zu beachten, die durch einen Vorhangspalt hindurch aufmerksam beobachtete, wie die drei die steile Auffahrt hinaufgingen.
    Die Auffahrt war leer.

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