GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
bei Marlene der Groschen fiel.
„ Glaubst du mir nicht?“, hakte ich nach.
Marlene zuckte ratlos mit den Schultern.
„ Na ja, eigentlich weiß ich nicht so recht, für was ich dich halten soll. Auf der einen Seite, gehörst du nicht zu den Diven, andererseits, auch nicht zu den grauen Mäusen. Du bist so ein Mittelding. Naiv genug, um an die große Liebe zu glauben, aber clever genug, nicht auf jeden Hanswurst reinzufallen.“
„Da täuschst du dich aber“, widersprach ich. „Vor kurzem bin ich auf einen Bullen reingefallen, der sich dann als Ochse entlarvt hat.“
„Bulle, Ochse?“, Marlene schien zu grübeln.
„ Darf ich fragen, wie es bei dir und Mark gelaufen ist? Wie lange hast du ihn auf die Folter gespannt?“
„ Oh Gott, ich habe zwei Monate durchgehalten. Ohne Ersatzteillager hätte ich das aber nicht geschafft.“
„Ersatzteillager?“ Ich verstand nicht.
„Meinen Massagestab und …“ Marlene zögerte, bevor sie weiter sprach. „… und Peter Steinhuber.“
„Der Makler ?“
Marlene schwieg.
„Warum hast du nicht das Verhältnis beendet, wenn du dich in Mark verliebt hast?“
„Sicherheitshalber . Wer sagt mir denn, dass Mark mir treu ist. Schließlich ist er sehr viel unterwegs. Wir sehen uns gerade mal einmal die Woche. Es stört mich, aber ich lasse mir nichts anmerken. Es gibt nichts Schlimmeres als einen Mann zu bedrängen. Männer suchen unkomplizierte Frauen. Und außerdem …“
Marlene sah mich eindringlich an, als wolle sie mir auf die Sprünge helfen.
„Na, denk mal nach, so naiv kannst du doch nicht sein , oder?“
„Die Miete … “, sagte ich beschämt.
„Richtig! Aber jetzt denk bloß nicht, dass ich das nur wegen dem Geld gemacht habe.“
„Nein, natürlich nicht! Der Steinhuber ist ein sehr attraktiver Mann“, f iel ich Marlene ins Wort.
„Ich verbinde das Angenehme mit dem Nützlichen.“
„Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, vollende ich mustergültig.
Marlene lächelte mich an wie eine Waldfee.
„Nun mach dich auf den Weg “, sagte sie. „Und denk dran, was ich dir gesagt habe. Ich will nicht, dass du enttäuscht wirst. Das sind die Männer nicht wert. Männer sind von Natur aus untreu, die können gar nichts dafür, das liegt an den Genen. Schreib dir das hinter deine Löffel!“
„Aber vielleicht gibt es doch ein paar Ausnahmen?“
„Wenn du ein treues Männchen haben willst, dann musst du dir einen Storch angeln, der bleibt ein Leben lang seinem Weibchen treu.“
„ Gut“, erwiderte ich schwach. „Ich werde deine Ratschläge beherzigen.“
„Und noch etwas! Ein Mann muss sich nach einem Treffen immer zuerst wieder melden. Wenn er das nicht tut, will er nichts von dir wissen. Das heißt für dich: du hüllst dich in Schweigen. Keine SMS, kein Telefonat, keine E-Mail. Klar?“
„Klar“, erwiderte ich großspurig.
10. K apitel
Bei mir zu Hause angekommen, frisierte ich meine rostbraunen Haare und schminkte mich mit zitternder Hand. Die erwirtschaftete Zeit verbrachte ich ketterauchend, meine Arme auf ein Sofakissen gestützt, an meinem Fenster und beobachtete die vielbefahrene Straße vor meinem Haus. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus in der fünften Etage. Natürlich ohne Fahrstuhl. Diese Dachgeschosswohnung, hatte ich mir vor zwei Jahren gekauft, aber leider nicht von Herrn Steinhuber, dann hätte ich sie vermutlich billiger bekommen. Ich bin sehr stolz auf meinen Besitz, und das zeige ich auch gern. Ich habe mir eigens ein silbernes Türschild mit installierter Türschelle anfertigen lassen. Auf dem geschrieben steht:
Eigentumswohnung von Tosca Stern.
Das Schild verfügt über eine Diagonale von 30 Zentimetern und die Buchstaben über eine Größe von fünf Zentimetern. Trotz Startkapitals aus einer Erbschaft ist meine Wohnung erst in 15 Jahren abbezahlt. Grund genug, immer meinen 50. Geburtstag herbeizufiebern.
Ich nahm mein Opernglas zur Hand, das grundsätzlich immer auf der Fensterbank liegt, um auch die einparkenden Auto am Ende der Straße gut zu erkennen. Hauptsächlich konzentrierte ich mich auf die Mittelklassewagen. Hier und da warf ich auch einen beiläufigen Blick auf die Kleinwagen, und manchmal schielte ich auf die Luxuskarossen. Obwohl ich nicht ernsthaft damit rechnete, dass Markus auch einen Porsche fuhr. Im Prinzip war es mir schnuppe, mit was für einem Gefährt mich Markus abholte. Es hätte auch gerne ein Pferdefuhrwerk oder ein Ladetransporter sein können.
Während ich
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