GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
übereifrig.
Zufrieden schlenderte ich in die Küche, um Kaffee zu kochen.
„Guten Morgen Caruso !“, rief ich meinem Papagei zu.
Schneller als erwartet bekam ich eine Antwort.
„Fester, fester, gib mir deinen Schwanz, oh, ja, fick mich!“
Die Kaffeebüchse landete am Boden, meine Kinnlade auf meinem Dekolleté. Ich traute meinen Ohren nicht. Wo hatte Caruso das aufgeschnappt? Mein Gedächtnis ließ mich diesmal nicht im Stich.
„Sei still, sei still!“ , schrie ich Caruso an, öffnete den Käfig und hielt ihm meine Hand entgegen.
Caruso hüpfte hin und her, als wolle er mich ärgern.
„Fester, fester, gib …“
„ Sei still, sei still, so was sagt man nicht. Ich Caruso … du Tosca“, versuchte ich den Vogel auf andere Gedanken zu bringen. Aber der Vogel quasselte immer wieder den schweinischen Satz.
„Du Idiot, halt die Klappe!“, wetterte ich.
Ich packte Caruso und holte ihn aus dem Käfig. Endlich war Ruhe.
Ich kümmerte mich um mein Frühstück. Den Kaffee fegte ich vom Boden auf . Minuten später hielt ich den Kaffeebecher in der Hand und mein Handy im Blick.
„ Warum meldet er sich nicht?“ dachte ich. Ich klappte mein Laptop auf und begann Markus eine elektronische Nachricht zu schreiben:
Hallo mein Schatz, ich habe wunderbar geschlafen. Es war eine unvergessliche Nacht. Bis bald, ich freu mich, dich wieder zusehen.
PS: Ich könnte mir statt eines langen Zopfes eine lange Strickleiter besorgen …
Kurz danach klingelte mein Handy.
„Verdammt, wann kommst du endlich, es ist bereits 9.00 Uhr, du hast Kundschaft!“
Marlene musterte mich eingehend, als ich im Salon eintraf.
„Entschuldige, aber ich habe eine anstrengende Nacht hinter mir“, tat ich mich wichtig.
„Warst du mit ihm im Bett?“
Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Ja.“
„Das ist nicht dein Ernst?“ Marlene sah mich mit offenem Mund an, als hätte ich eine Bank überfallen.
Ich wich ihrem Blick aus.
„Ich war doch so unterversorgt“, verteidigte ich mich störrisch.
„Hat er sich schon wieder bei dir gemeldet?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Na ja, das wird er auch nicht mehr tun.“
„Ich hoffe, du bist nicht noch so blöd und meldest dich bei ihm?“
Ich war froh, dass mein Handy schrillte.
„Das … das wird er sein“, stammelte ich aufgewühlt.
Marlene blieb mitleidig lächelnd neben mir stehen.
„Hallo Tosca, hier ist Markus, wie geht es dir?“
Ich schnappte nach Luft, zwickte Marlene in den Arm und rang nach Worten.
„Danke … danke, wie soll es mir gehen, gut natürlich … du hast dich lange nicht mehr bei mir gemeldet … ich …“
„Ganze zwei Stunden“, machte mir Markus klar.
„Hör zu Tosca, ich wollte dir nur sagen, dass ich die ganze Woche in Regensburg bin und ich wollte dich fragen, ob du nächstes Wochenende Zeit hast.“
Ich nickte übermütig.
„Tosca, bist du noch dran?“
„Ja, ich bin noch dran und habe Zeit!“
„Ich würde dich gern übers Wochenende nach Salzburg einladen. Hast du Lust?“
„Ja, ich habe Zeit und Lust natürlich auch, ich war noch nie auf einer gesalzenen Burg.“
„Gut, dann werde ich mich in den nächsten Tagen bei dir wieder melden, zur zeit bin ich ein wenig unter Stress.“
Als ich aufgelegt hatte, fiel ich Marlene vor Freude um den Hals.
Sie teilte meine Freude mit der Bemerkung: „Versteh einer die Männer.“
„Er hat mich nächste Woche für zwei Tage nach Salzburg eingeladen“, trällerte ich los.
„Mark hat mich dieses Wochenende in ein
Wellnesshotel in den Bayerischen Wald eingeladen.“
„Du klingst aber, als hätte er dir einen Töpferkurs an der Volkshochschule spendiert.“
„Das verstehst du nicht.“
„Vielleicht doch, erklär es mir.“
„Ich habe Angst, zu viele Gefühle zu investieren . Wenn man das tut, ist die Hintertür verrammelt. Kannst du mir folgen?“
Ich nickte und sagte: „Nein.“
12. K apitel
Im Gegensatz zu meiner Freundin gewährte ich meinen Glückgefühlen freien Lauf. Ich ließ mich in den Strudel der Wonne hineinziehen. Schlürfte die Nährstoffe der gütigen Fügung, leckte am Nektar des Gedeihens und nippte an der Vollkommenheit des Glücks.
So verbrachte ich die Zeit, in der Markus sich auf Geschäftsreise befand , in Hochstimmung.
Ich verkroch mich in meine r Wohnung, um mit meinem Glück ganz allein zu sein. Schließlich hatten wir uns lange aus den Augen verloren. Es sollte mir nicht mehr von der Seite weichen, es sollte sich wohl fühlen
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