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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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nachdenklich einen Schrottsammler beobachtete, der ein paar alte Heizkörper auf seinen Ladetransporter wuchtete, erspähte ich einen mattschwarz lackierten Geländewagen, der sich wie ein Panzerspähwagen näherte, dann stoppte und wartete, bis der Schrottsammler die Parklücke freigab. Spannungsgeladen hielt ich die Luft an, bis sich die Tür des Wagens öffnete.
    „ Markus“, gurgelte ich panisch erregt.
    Er schlenderte auf den Tante-Emma-Laden zu, der sich ein paar Schritte von seinem Auto befand. Markus trug ein weißes Hemd über einer blauen Jeans und eine Sonnenbrille. Interessiert betrachtete er die Blumensträuße, die vor dem kleinen Laden feilgeboten worden. Er sprach die Verkäuferin an, die gerade dabei war, die Blumenbehälter mit frischen gelben Tulpen aufzufüllen. Man muss wissen, dass die Farbe Gelb meine Lieblingsfarbe ist.
    „ Warum diskutieren die solange?“, fragte ich mich.
    Ich griff zu meinem Opernglas, als könnte ich das Gesagte von den Lippen ablesen. Handelte er den Preis von den Blumen runter? Wenn ich dem noch nicht mal 2,90 Euro wert bin, wohin bitte wird er mich dann zum Essen einladen? An die Frittenbude? Habe ich überhaupt so viel Geld dabei, notfalls meine Pommes selber bezahlen zu können? Und wieso nimmt der jetzt den ganzen Eimer voll? Da sind ja mindestens fünf Sträuße drin. Und wieso reißt die Verkäuferin die schöne bunte Folie und die praktischen Gummis von den Blumen?
     
    Zwei Minuten später stand Markus mit einem riesigen gelben Tulpenstrauß vor meiner Tür. Statt in die praktische Folie waren die Blumen in ein schwarzes Seidenpapier gewickelt.
    Ich war viel zu aufgewühlt, als dass ich die Tür sofort hätte öffnen können. Also betrachtete ich meinen Prinz Märchenschön noch eine Weile durch den Spion. Markus stand da wie ein Fels in der Brandung, keine Schnappatmung. Ich labte mich an seinem guten Aussehen. Beobachtete tief gerührt, wie er das Papier von den Blumen wickelte, wie er auf die Uhr schaute, dann auf mein Türschild … dann durch meinen Spion … ich öffnete vergleichsweise zügig meine Tür.
     
    „Tut mir leid, dass ich keinen Rapunzelzopf habe“, entschuldigte ich mich.
    „Ich besitze eine gute Kondition“, erwiderte er mit einem Augenzwinkern. Ich zwinkerte zurück, was das Zeug hielt.
    „Für Sie“, sagte er lächelnd und sah mich dabei an, als wolle er mir sein Lächeln auch noch schenken.
    Dankend nahm ich den Strauß entgegen, wobei mir einfiel, dass mein Sofakissen und das Opernglas noch auf dem Fensterbrett lagen.
    Wohlwollend begutachtete Markus mein Äußeres und machte mir Komplimente.
    „Kaum wiederzuerkennen“, sagte er .
    „Ich hab Sie aber gleich wieder erkannt …“, rutschte mir raus. Wobei ich meine Hand, die zum Fernglas auf dem Fensterbrett deuten wollte, gerade noch abfangen konnte.
     
    Nach einem wunderschönen Abend in einem romantischen Lokal bot mir Markus das „Du“ an und ich ihm gedanklich mein ganzes Leben. Als er mich wieder nach Hause brachte, war ich leicht angesäuselt. Ich plapperte unbeschwert, erzählte: dass ich einen Vogel habe und eine schöne Freundin, die er unbedingt auch kennenlernen sollte. Ich war arglos, sorglos, kopflos. Amor hatte mir einen Kopfschuss verpasst.
    Es war s chon spät, aber viel zu früh, um diesen begehrenswerten Kerl zurück in die Schusslinie der nach Traummännern jagenden Frauen zu treiben.
    Da ich nicht vorhatte, in Sachen Dämlichkeit neue Standards zu setzen, ergriff ich die Initiative .
    „Möchtest du ihn kennenlernen?“, fragte ich lauernd.
    „ Wen?“
    „ Meinen Vogel“, half ich ihm auf die Sprünge. „Es lohnt sich“, ließ ich nicht locker.
    Ich gab mein Bestes, Markus meinen Vogel schmackhaft zu machen. Dabei drückte ich Markus sanft mit den Rücken an meine Haustür, um ihn den Fluchtweg zu versperren.
    Etwas zögerlich nahm Markus mein Werben an.
     
    „Ich Tosca … du Caruso!“, wurde Markus von Caruso begrüßt.
    „Du Caruso … ich Tosca“, verbesserte ich das Tier.
    Caruso wiederholte den Satz.
    In gespielter Verzweiflung verdrehte ich die Augen.
    „Du Markus … ich Caruso“, mischte sich Markus ein.
    Caruso wiederholte fehlerfrei, und ich fragte mich, wieso ich da rauf nicht selber gekommen war.
    „Darauf sollten wir anstoßen“, schlug ich vor, verwies zu meinem Couchtisch auf dem bereits zwei Gläser und eine Flasche Rotwein parat standen.
    „Hast du Besuch erwartet?“
    Er sagte es amüsiert, als hätte er mich beim

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