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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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Markus.
    „Zum Pole -Dance?“, fragte ich.
    „Nein , zum Lamborghini“, bekam ich erwidert.
     
    „Deine Mutter ist eine phantastische Frau“, schwärmte Markus, als wir uns auf dem Heimweg befanden. Sein Gesicht hatte etwas von schulbubenhafter Begeisterung.
    „Übrigens, die drei Herren, sind ihre Liebhaber“, gab ich preis.
    „Das war mir schon klar“, erwiderte er heiter. „Ich wünschte, ich hätte auch so eine junggebliebene, unkonventionelle Mutter, dann würde ich sie viel öfter besuchen.“
    „Wie alt ist denn deine Mutter?“
    „ Zweiundsechzig.“
    „Ja aber, dann ist sie doch fast so alt wie meine.“
    „Aber meine Mutter sieht zwanzig Jahre älter aus als sie ist. Sie hat bereits weißes Haar, macht nichts aus ihrem Typ, jammert permanent über irgendwelche Wehwehchen und ist ziemlich beleibt, wenn du verstehst, was ich meine. Ihre Bewegungen sind die einer alten Frau, gar nicht zu vergleichen mit deiner Mutter. Außerdem ist sie eine Klatschbase, sehr aufdringlich, sie geht jeden Sonntag in die Kirche und steckt ihre Nase vorzugsweise in die Angelegenheit fremder Leute. Mit ihr ist nicht gut Kirschen essen. Mit anderen Worten: die beiden würden sich vermutlich nichts zu sagen haben, wenn sie sich begegnen würden.“
    „Na ja, das liegt vielleicht auch an den Genen“, wog ich ab, wobei ich Markus unauffällig unter die Lupe nahm. Auf seinem Künstlerkopf hatten sich bereits ein paar graue Haare eingenistet und seine Mimikfalten waren sehr ausgeprägt.
    Meine Mutter hatte Recht, er sah älter aus als er ist. Das war mir bis jetzt gar nicht aufgefallen. Vielleicht hatte sie auch in anderen Dingen Recht.
     
    Der Besuch bei meiner Mutter war unser letzter offizieller Auftritt als Liebespaar. Niemals hätte ich gedacht, dass meine nächste Begegnung mit Markus in einem Fiasko enden würde.
     
     

16. K apitel
     
    „Feierabend!“, posaunt Marlene durch den Laden.
    Ich schrecke aus meinen Erinnerungen und starre Marlene verwirrt an.
    „Was stehst du hier wie bestellt und nicht abgeholt herum?“, tadelt sie mich.
    „Ich war in Gedanken“, antworte ich matt. „Meine Mutter hatte Recht.“
    „Wie, deine Mutter?“
    „Damals, als ich mit Markus bei ihr zu Besuch war, hatte sie mich vor ihm gewarnt.“
    „Ich versteh immer noch nicht. Du warst mit dem Kerl bei deiner Mutter? Mit ihm?“
    „Kannst du dich noch daran erinnern, an dem Tag , wo er dir abgesagt hatte. Du hast dich auf das Wochenende mit ihm gefreut, aber er hatte nur Sonntag für dich Zeit?“
    Ich wartete geduldig, bis sich bei Marlene das Begreifen ausbreitete. Sie gab sich einen erkenntnisreichen Klaps auf die Stirn.
    „Der hat mir abgesagt, weil er mit dir zu deiner Mutter gehen wollte“, erkannte sie richtig. „Dieser raffinierte Kerl. Ja, und weiter?“
    „Meine Mutter hat damals angedeutet, dass ich ihm nicht gewachsen wäre. Da ss dieser Mann mehr braucht als Hausmannskost.“
    Marlene stemmt ihre Hände in die Hüften und taxiert mich messerscharf. Ich weiß genau, was sie jetzt denkt.
    „ Du Hausmannskost … ich Fünfsternemenü!“
    „Na ja, Schnee von gestern“, murmle ich verschnupft.
    „Was machst du heute?“, lenke ich vom Thema ab.
    „Ausgehen“, pfeffert Marlene zurück. „Auf andere Gedanken kommen. Oder glaubst du, ich verschanze mich zu Hause und heul mir wegen diesem Kerl die Augen aus. Männern und Bussen sollte man nicht hinterherlaufen, es kommen immer wieder neue.“
    „Mit wem denn?“
    „Mit Peter.“
    „De m Makler?“ Marlene nickt, schraubt abwesend an ihrem Ringfinger und blickt gedankenverloren durch mich hindurch. „Ich werde ihn verhökern“, säuselt sie vor sich hin.
    „Wen?“
    „Den Ring natürlich, ich kann das Geld gut gebrauchen.“
    Marlene z ieht nun etwas heftiger an dem Ring. „Scheiß Ding“, flucht sie ungeduldig, weil sich der Ring nicht sofort vom Finger löst.
    Wir h elfen mit Seifenschaum nach.
    „Vielleicht hat er mir das Ding absichtlich zu klein gekauft?“, orakelt sie böse, als sie den Ring in ihrer Hand misstrauisch begutachtet. „So, jetzt fühle ich mich schon besser!“
    Ich überleg e angestrengt, wie ich mich auch besser fühlen könnte. Mein teures weißes Seidenkleid fällt mir ein. In diesem Zusammenhang: Feuer, Schere, Kochwäsche.
    Ein Foto, das ich verbrennen könnte wäre mir lieber, aber ich besitze kein Foto von Markus. Obwohl ich in Salzburg mit meiner kleinen Digitalkamera einige Erinnerungen fotografiert habe, doch leider

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