Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
entkommen.«
    »Die Wissenschaftler scheinen nicht an Drohnen oder Clavigern interessiert zu sein«, beruhigte ihn Miss Tarabotti. »Nur an vollkommen übernatürlichen und außernatürlichen Exemplaren. Sie glauben offenbar, dass sie die Allgemeinheit vor irgendeiner mysteriösen Bedrohung schützen müssen, die von dir und anderen deiner Art ausgeht. Und um das zu tun, versuchen sie, die Übernatürlichen zu verstehen , zu welchem Zweck sie alle möglichen grauenerregenden Experimente durchführen.«
    Lord Maccon hörte mit dem Naseschmiegen auf, hob den Kopf und knurrte: »Sind sie Templer ?«
    »Nichts von der Art«, entgegnete Miss Tarabotti. »Rein wissenschaftlich orientierte Forscher, einfach nur verdreht, soweit ich das beurteilen kann. Und besessen von Oktopussen.« Sie sah traurig aus, da sie die Antwort bereits kannte, bevor sie die Frage stellte: »Glaubst du, dass die Royal Society darin verwickelt ist?«
    Lord Maccon zuckte mit den Schultern.
    Alexia konnte die Bewegung überall am ganzen Körper spüren, sogar durch die Schichten ihrer Kleidung hindurch.
    »Ich glaube fast, dass es so sein muss«, antwortete er. »Obwohl ich vermute, dass das schwierig zu beweisen sein wird. Da müssen auch noch andere dahinterstecken. Die Maschinen und ihre Gerätschaften deuten auf beträchtliche finanzielle Unterstützung von mehreren unbekannten Unterstützern hin. Das Ganze ist keine völlige Überraschung für uns, das sollte dir klar sein. Die normalen Menschen haben recht, wenn sie eine Verschwörung der Übernatürlichen befürchten. Wir sind im Grunde genommen unsterblich. Unsere Ziele dürften sich von denen der gewöhnlichen Leute ein wenig unterscheiden, mit ihnen manchmal sogar in Widerspruch stehen. Letzten Endes sind Tageslichtler immer noch Nahrung.«
    Alexia hörte auf damit, ihn zu streicheln, und zog die Augen in vorgetäuschtem Argwohn zu schmalen Schlitzen zusammen. »Habe ich mich in diesem kleinen Krieg etwa mit der falschen Partei verbündet?«
    In Wahrheit hatte sie hinsichtlich dieser Frage nicht den geringsten Zweifel. Schließlich hatte sie aus den Büroräumen von BUR noch nie qualvolle Schreie von Folteropfern vernommen. Sogar Countess Nadasdy und ihre Brut wirkten zivilisierter als Mr Siemons und seine Maschinen.
    »Das kommt darauf an.« Lord Maccon lag passiv in ihren Armen. Während des Vollmonds war er ihren Fähigkeiten und damit auch ihrer Laune vollkommen ausgeliefert, wollte er in menschlicher Gestalt verbleiben und nicht die Kontrolle über sich verlieren. So etwas gefiel einem Alpha überhaupt nicht. Jede Entscheidung lag in ihrer Hand, einschließlich dieser. »Hast du dich schon entschieden, welche der beiden Parteien du bevorzugst?«
    »Tatsächlich haben sie mich gebeten, mit ihnen zu kooperieren«, informierte sie ihn neckisch. Miss Tarabotti genoss es, die Oberhand über Lord Maccon zu haben.
    Der Earl wirkte besorgt. »Und?«
    Alexia hatte Mr Siemons’ Angebot niemals als ernsthafte Möglichkeit in Betracht gezogen. Dennoch sah Lord Maccon sie an, als hätte sie tatsächlich eine Wahl. Wie konnte sie dem Earl nur erklären, dass trotz allem – einschließlich ihrer ständigen Streitereien – er allein ihre uneingeschränkte Loyalität besaß? Das konnte sie nicht – nicht ohne sich selbst und ihm gegenüber eingestehen zu müssen, warum es so war.
    »Sagen wir einfach«, meinte sie schließlich, »dass ich deine Methoden vorziehe.«
    Lord Maccon wurde völlig regungslos, und ein Leuchten trat in seine wunderschönen goldbraunen Augen. »Ist das so? Welche denn?«
    Für diese unverhohlene Anspielung kniff ihn Miss Tarabotti. Es war unerheblich, wohin sie ihn kniff, da der Earl gegenwärtig eine nackte, leere Leinwand der Kneifbarkeit war.
    »Au!«, rief der Alpha mit schmerzverzerrter Miene. »Wofür war das denn?«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass wir uns in ernster Gefahr befinden? Ich konnte uns nur eine Gnadenfrist von höchstens einer Stunde verschaffen.«
    »Wie, um alles in der Welt, hast du dir denn die ergaunert?«, fragte er, während er sich die Stelle rieb, wo sie ihn gerade gekniffen hatte.
    Alexia lächelte. »Zum Glück steht in deinen Akten nicht alles über mich. Ich sagte Mr Siemons einfach, dass meine außernatürlichen Kräfte eine Stunde brauchen, um zu wirken.«
    »Und sie haben dich dennoch zu mir in die Zelle geworfen?« Lord Maccon war darüber nicht im Geringsten erbaut.
    »Sagte ich denn nicht gerade, dass ich deine Methoden

Weitere Kostenlose Bücher